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Der Mann den Sie Hund nannten auf der Suche nach Niveau
Registrierungsdatum: 14.11.2005
Ort: Sankt Augustin
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Zitat:
Wie gesagt, auch das Spiel ist ein Paradebeispiel für Bescheidenheit. Die Kalkulation dauert fünf Minuten, gespielt werden kann natürlich nur in der Bundesliga, es gibt kein Bosman-Urteil, keine 3-Punkte-Regel, keine Ausleihgeschäfte, alle Vereine haben, bis auf Kader und Stadion, die selben Voraussetzungen in Fans und Finanzen, und Geld kann de facto nur durch Pokalspiele, Spielerverkäufe und Zuschauer im Stadion verdient werden. Wer nicht über kurz oder lang mal international spielt oder anderweitig Erfolg hat, zerbricht. Die Regionalliga Nord lässt grüßen. Trotzdem hat das Spiel seine Reize. Dazu gehören die schlimmsten Reporterkommentare der Welt, der asiatische Grippevirus, der jedem Spieler für eine gewisse Zeit einen Stärkepunkt raubt, und natürlich, der in den Originaldaten in Wolfsburg spielende Stürmer Peuschel mit der eingebauten Torschützenköniggarantie. Nach einem kompliziertem Auswahlverfahren erwürfle ich mir den Mittelmaßklub aus Köln, während mein Konkurrent des Spitzenklub aus Frankfurt erhält. Die Kader sind natürlich der erwartete Brüller. Ich kann auf Spieler wie Illgner, Polster oder die fleischgewordene, damals noch 19 jährige, Brechstange Carsten Jancker verweisen, bei der Eintracht tummeln sich Yeboah, Binz, Bein und Stein. Die Saison selbst wird noch besser. Wie eigentlich immer bei Anstoss 1 oder 2 ist ein Spieler der Dumme, während sich der andere auf der Sonnenseite des Erfolges wärmt. Ab dem zweiten Spieltag steht mein FC, natürlich nur im Spiel, auf Platz eins, die ganze Saison über dreht das Team die merkwürdigsten Spiele, reißt die größten Dinger, und hat mit dem 17-Tore Jancker den zweitbesten Torschützen im Kader. Der hatte damals übrigens noch Stärke 2. Yeboah, einer von zwei Spielern mit Stärke 7, dagegen ist nur verletzt, kommt auf elf Einsätze, von denen sechs aufgrund einer Verletzung nicht über die gesamte Spielzeit gehen, und die Eintracht dümpelt lange im Tabellenkeller.
Klar ist es heute ein wenig lockerer, früher wäre man ausgerastet, wenn der Mitspieler mit Glück gesegnet ist, gegen das der Bayern-Dusel keine Erwähnung wert ist, aber spätestens, als ich zur Winterpause nur drei Minuspunkte auf dem Konto habe, fängt mein Konkurrent zu schmollen an, herrlich. Ich selbst schmolle auch, als ich im zweiten Jahr, wieder klar auf Meisterkurs, 8:1 gegen Dortmund verliere und durch das darauf folgende Formtief auch noch den UEFA-Cup verspiele. Kein Spiel ist unberechenbarer als Anstoß, kein Manager gnadenloser, besonders dann nicht, wenn der Nachbar daneben sitzt.
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Mir ging es um den Nostalgiefaktor
Ach, wie herrlich
Das mit der eigenen A1-Party ist ne gute Idee... Mal schauen, wie viele sich da finden lassen 
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Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden... 
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