[A3] Der Beginn einer verheißungsvollen Karriere!?

[fuxx0710]

Hallo zusammen,

durch die tollen Managerstorys motiviert (besonders die von »robertob« haben es mir angetan) möchte ich mich auch einmal an einer versuchen. Von der Aufmachung her möchte ich mich ebenfalls an robertobs orientieren, weil gut kopiert bekanntlich besser ist als schlecht erfunden ;-) Ich hoffe, dass das in Ordnung geht.

Ich werde meine Story nach und nach hochladen - so wie ich Zeit finde.

Mein Ziel ist ganz klar von unten nach ganz oben zu kommen ... mich reizen große Clubs eigentlich nicht so sehr. Aber schauen wir mal, wohin es mich in Zukunft verschlagen wird.

- Gespielt wird mit dem File von 2019/2020
- Startland ist Deutschland mit einer echten Managerkarriere
- Nebenländer: FRA, ESP, ENG, ITA
- Ohne Cheats
- Originale Trainingswochen
- Kein Save & Reload
- Textmodus
- keine unrealistischen Aufstellungen
- Schwierigkeitsgrad: »Realistisch«
- Ich spiele mit einer Mod; d.h. ich sehe keine Einstufung der Talente. Weder von Profi- noch Jugendspielern.
- Generell ist mir Realismus sehr wichtig; d.h. unrealistische Transfers á la Messi zum BVB o.ä. wird es bei mir nicht geben. Ebenfalls müssen Spieler bei guten Angeboten verkauft werden oder meine besten Spieler, wenn ich nicht aufsteige, vor Vertragsende auf die Transferliste gestellt werden, um Geld zu generieren. Realistisch eben. Um es geldtechnisch noch schwieriger zu machen, darf mit Sponsoren nicht verhandelt werden und nur das schlechteste Angebot angenommen werden. Bei anhaltendem Erfolg oder einem großen Verein wäre das natürlich etwas anderes.
- Steuersatz: 45 %
- kein eigener Fanartikelverkauf
- kein Trainerseminar

Genug der Langeweile ... Los geht's 

[fuxx0710]

PROLOG

Ich glaube, ich muss mich kneifen.
    Einmal ... »Aua.«
    Dann ein zweites Mal ... »Autsch.«
Nein, es ist wahr ... ... Ich habe es tatsächlich geschafft und meinen Traum verwirklich können: Trainer und Manager einer 1. Mannschaft im Profifußball zu werden. Und das mit 26 Jahren.

Als vor einer Woche unser Präsident Herr Wahlich - Jahrgang 1958, Typ »Respektsperson« - mich in meinem Sommerurlaub anrief, glaubte ich noch an einen Scherzanruf eines Kumpels.
    »Wir halten große Stücke auf Sie«, sagte er. »Ihre Arbeit mit unserer U-19 in der letzten Saison war außergewöhnlich.«
    Er hatte Recht: Das Aus im Halbfinale des Landespokals, erst im Elfmeterschießen gegen RB Leipzig, war unglücklich und der Stachel saß noch immer tief. Dafür hatten wir unseren Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse umso mehr gefeiert.
    Ich hörte weiter aufmerksam zu, denn ich war mehr als gespannt, wie das Gespräch seinen weiteren Verlauf nehmen würde.
    »Ich denke, wir haben nicht umsonst so viel Geld in Ihre Fußballlehrer-Lizenz und das Master-Studium im Sportmanagement investiert. Und ab dem 01. Juli soll es sich endlich für uns alle auszahlen. Sind Sie noch dran?«
    Ich konnte nur ein kurzes »Ja« in mein Smartphone stammeln, denn mein Herz pochte wie wild.
    Aufgrund der gewählten und eloquenten Sprechweise war ich mir jetzt sicher, dass es tatsächlich Herr Wahlich war, der mit mir sprach - und er fährt unbeirrt fort: »Die Presse weiß es noch nicht. Wir haben uns eben von unserem Trainer, Manager und dem gesamten Staff getrennt. Die letzte Saison, in der wir uns nur kurz vor knapp retteten, brachte den Vorstand und mich zum Umdenken. Wir denken, dass die Zeit für einen radikalen Umbruch gekommen ist.«
    Ich hörte wie gebannt zu.
    »Wir haben dieses Jahr eine Truppe mit vielen jungen und talentierten Spielern und denken, dass Sie genau der Richtige sind, um diese zu entwickeln und einen Mehrwert zu schaffen. Und uns in den nächsten Jahren einen Aufstieg in die 2. Liga zu ermöglichen.«
    Rückblickend war meine nächste Frage nicht sehr souverän: »Ich?«
    Herr Wahlich ließ sich nicht beirren: »Ja, genau Sie«, grunzte er. »Wir möchten Sie als unseren neuen
Manager und als eine Art Trainer-Doppelspitze mit einem weiteren, erfahreneren Trainer.«
    Ich konnte ihm nicht folgen: »Doppelspitze?«
    »Ja, Doppelspitze. Sind Sie ein Papagei?«, entgegnete er leicht genervt. »Der Vorstand und ich denken, dass wir Ihnen, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, keinen Gefallen tun würden, wenn wir Ihnen in Ihrer ersten Profistation die alleinige Verantwortung für beide Positionen geben würden. Bitte verstehen Sie das nicht falsch. Wir trauen Ihnen das zu ... möchten Sie aber nicht sofort verheizen.«
    Ich musste mich sehr beherrschen, um nicht sofort in Jubel auszubrechen.
    »Und wer wird meine Unterstützung werden?«, fragte ich neugierig.
    Ich konnte Herrn Wahlichs Grinsen durch sein Smartphone hindurchhören und musste unweigerlich an den Grinch denken, als er antwortete: »Unsere Trainerlegende Eduard Geyer!«

[fuxx0710]

1. Station: Saison 2019/2020 – FC Energie Cottbus – 3. Liga Nord


»What the fuck ... Eduard Geyer!?«, denke ich mir nur, weil Herr Wahlich mich weiterhin nicht zu Wort kommen lässt.
    »Meine Sekretärin hat Ihnen den Vertrag gerade eben zugemailt. Wir brauchen Sie also morgen sofort hier auf der Geschäftsstelle. Es gibt einiges zu besprechen.«
    Zum Glück entschied ich mich für einen Urlaub auf Amrum und nicht in der Karibik.
    »Vielen Dank, Herr Wahlich, für die große Chan ... «
    Er lässt mich nicht aussprechen: »Jetzt ist keine Zeit zum Nettigkeiten austauschen«, blafft er. »Bis morgen!«
Ich schaue sofort nach meinen E-Mails und finde den Vertrag ganz oben in meinem Postfach:



Der Vertrag ist meiner Meinung nach fair. Ein Mittelfeldplatz ist im Bereich des Möglichen; mehr wäre ein Wunder. Die Laufzeit über zwei Jahre, ohne Ausstiegsklausel, ist nachvollziehbar – der Verein möchte bekanntlich über eine Saison hinaus planen.
    Jetzt merke ich erst, wie angespannt ich bin und wie heiß ich gleichzeitig auf meine neue Aufgabe werde. Ich packe wie im Wahn meine Sachen, checke aus und mache mich auf den Weg zurück in die Lausitz, meiner zweiten Heimat ...

[angryflo]

Stark geschrieben :-) 

[fuxx0710]

ERSTE TAGE


Endlich beziehe ich mein neues Büro. Wow! Was für eine geile Aussicht in unser »Stadion der Freundschaft«. Ich bekomme sofort Gänsehaut. Wie es wohl erst sein wird an der Seitenlinie zu stehen?



Die ersten Tage vergehen wie im Flug und ich finde kaum Zeit zum schlafen. Vertragsunterschrift, erstes Treffen mit Herrn Geyer, Pressetermine, Kaderanalyse, Planung der Vorbereitung, und, und, und. Zeit zum Verschnaufen bleibt keine. Ich bin wirklich froh einen erfahrenen Trainer an meiner Seite zu haben. Ohne ihn wäre ich aufgeschmissen. Man merkt ihm einfach an, dass er schon seit 1975 Trainer ist bzw. war. Von ihm kann ich mir einige Kniffe abschauen – von der Ruhe und Gelassenheit, die er ausstrahlt, ganz zu schweigen.

Ich verschaffe mir erst einmal einen Überblick über unsere Finanzen und bemerke schnell, dass wir wahrlich nicht auf Rosen gebettet sind.



Dass wir nicht den großen Reibach im Sponsoring machen würden, nach einer Drittligasaison, die fast in einem Abstieg mündete, war klar. Vielleicht spült ja die ein oder andere mehr verkaufte Dauerkarte, durch die Verpflichtung unseres Trainer-Urgesteins angetrieben, ein wenig mehr Geld in die Vereinskasse. Wir werden es sehen. Im DFB-Pokal werden wir leider ebenfalls nicht vertreten sein. Schade eigentlich. Ein Spiel gegen die Bayern, unter Flutlicht, wäre Gold wert gewesen. Aber dafür hätte man letzte Saison den Landespokal gewinnen müssen. Vielleicht können wir ja den einen anderen Bundesligisten von einem Freundschaftsspiel überzeugen und so zusätzliche Einnahmen generieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ein Posten musste noch besetzt werden, nämlich der des Torwarttrainers. Herr Geyer wollte unbedingt Tomislav Piplica verpflichten, da er sich mit ihm weitere Faneuphorie versprach.
    Unser Präsident legte sein Veto ein: »Ich nehme doch keinen Torwarttrainer unter Vertrag, der bei jedem Bundesliga-Rückblick eine Lachnummer ist!«
Recht hat er, dachte ich mir und verpflichtete Stefan »Toto« Wächter, immerhin Extorwart beim HSV und Hansa Rostock.



Toto wollte unbedingt für 3 Jahre kommen und ein »lachhaftes« Gehalt von etwas mehr als 3.000 brutto im Monat. Ihm habe die Lausitz schon immer gefallen und das Geld brauche er nicht wirklich, sagte er.
    »Glück für uns«, dachte ich.

835.000 € haben wir zum Vorbereitungsstart zur Verfügung. Nicht viel Geld für Verstärkungen. Da muss schon auf dem Transfermarkt ein echtes Schnäppchen dabei sein, um wirklich zuschlagen zu können. Oder eine Leihe? Der Kader gibt zum sofortigen Verkauf leider auch nicht viel her:



Wir brauchen jeden Mann und unsere Talente wollen wir nicht abgeben. So will es auch das Präsidium und der Vorstand. Um das Geschäftsjahr nicht mit einem Minus abzuschließen, werden wir wohl ein bis zwei Spieler abgeben müssen – zur neuen Saison allerdings. Der ein oder andere Spieler wird sicherlich seinen Marktwert steigern können – durch die akribische Arbeit von Herrn Geyer und mir. Das ist das gemeinsame Ziel, hinter dem wir alle stehen. Wir wollen uns als Talentschmiede etablieren und die Spieler dann mit einem guten Gewinn weiterverkaufen – ein typischer Ausbildungsverein eben.
   
In unserem Kader fällt mir weiterhin sofort auf, dass dieser sehr ungleichmäßig geplant wurde: drei linke Verteidiger, kein etatmäßiger rechter Verteidiger und je nur ein rechter und linker Mittelfeldspieler! Hier besteht eigentlich dringender Handlungsbedarf. Andererseits haben wir eine gute Mischung aus jungen Talenten und gestandenen Profis:






Dimitar Rangelov ist zwar schon 36 und leider nicht mehr der Schnellste. Wir erhoffen uns aber gerade von ihm durch seine kämpferische Natur und als Fanliebling eine Vorbildfunktion für unsere jungen Spieler. Hoffen wir, dass alle gesund bleiben.

Der Kicker bewertet unser Team übrigens als viertschlechtestes der Liga. Wenn sie sich da mal nicht täuschen. Vielleicht hänge ich diese Tabelle als Motivation in die Kabine - mit einem süffisanten Spruch darunter. Ich werde Herrn Geyer meine Idee präsentieren. Ich bin gespannt, was er dazu sagen wird.



Dafür haben wir den drittjüngsten Kader. Immerhin. Mit 10 Spielern unter 22!



Der ein oder andere Spieler wird für eine Überraschung sorgen werden. Da sind wir uns sicher. Gerade unser Torwart Lennart Moser, mit seinen 19 Jahren, und jüngst von der Mannschaft als Kapitän gewählt, wird sicherlich für Furore und einen sauberen Kasten sorgen.

Mich selbst bewertet der Kicker übrigens mit 2 von 15 Punkten und »kein Image« – ein unbeschriebenes Blatt also. Nicht schlecht für den Anfang.



Eine anonyme Umfrage, im Auftrag unseres Vereins, ergab zu Saisonbeginn zudem folgendes Bild über unseren Verein und mich:



Hier ist definitiv Luft nach oben. In allen Bereichen! Außer beim DFB! Ich frage mich, was man tun muss, um es sich dort zu versauen.
    »Vielleicht immer wieder den Schiedsrichter ablehnen?«, höre ich mich Selbstgespräche führen und verwerfe den Gedanken schnell wieder.

Die Umfrage förderte ebenfalls zu Tage, welche Wünsche und Kritikpunkte unsere treuen Fans haben:





Leider haben wir im Moment kein Geld, um auch nur einen einzigen Wunsch erfüllen zu können. Egal, ob es sich um den Zustand des Stadions oder um ein zusätzliches Kassenhaus dreht. Die ersten 400.000 €, die wir investieren können, werden wir in einen neuen Trainingsplatz stecken müssen. Der derzeitige ist mehr Asche- als Rasenplatz.

Unsere Talentschmiede gibt im Moment leider auch keine sofort brauchbaren Spieler her. Zwei Jugendspieler, aus der U-19 und U-17, stechen trotz allem heraus. Alexander kenne ich noch aus meinem letzten Jahr als U-19-Trainer - er ist ein super Junge, den ich, trotz einer überragenden Beherrschung der Viererkette, als Stürmer eingesetzt hatte. Er dankte es mir mit über 20 Treffern. Beiden Spielern habe ich gleich einen Vorvertrag angeboten und ihnen versprochen, dass wir sie gesondert fördern werden. Die 13.000 € im Jahr für das Gehalt sind geschenkt. Unser Trainingsschwerpunkt für die Jugend soll, ganz klar, die Charakterschulung sein. Einen »Schönwetterspieler« á la Mesut Özil oder eine »Skandalnudel« á la Mario Basler wollen wir nicht »heranzüchten«.



Unsere Zweitvertretung, die in der Oberliga spielt, liefert leider auch keine sofortige Startelf-Alternative. Hier hatte ich unseren langjährigen Scout beauftragt, Spielerprofile zu erstellen. Manchmal schlummert hier ein verborgenes und übersehenes Talent. Immerhin fiel mir ein Amateurspieler in den Profilen besonders auf:



Matthias Lord bewertet er nach »Kickerkriterien« mit einer Stärke von 3,0 und dem Zusatz »vermutlich ein ewiges Talent«. Sofort erinnere ich mich an ein PC-Spiel, das ich früher gerne gespielt habe und das mich wahrscheinlich auch dazu brachte »Fussballmanager« zu werden: Anstoss 2 Gold! Ich musste schmunzeln.
    Ich notiere mir, dass wir uns mit dem Jungen gleich zum Anfang der Woche zusammensetzen und ihm einen Vertrag für die Profimannschaft anbieten werden. Wer weiß, ob Ede und ich aus ihm nicht doch noch einen brauchbaren Spieler machen können.

Morgen startet endlich die Saisonvorbereitung auf dem Platz. Das Trainerteam und Staff ist vollzählig und wir sind heiß auf das erste Trainingslager.

[Ueberflieger]

Saugut.

[angryflo]

Echt Klasse, da bekommt direkt Lust selbst noch mal A3 zu spielen... :-)

[--MariO91--]

Gut geschrieben, ich hoffe, du baust es noch etwas aus, dass sich Ede (Ich glaube, dass sich Trainer untereinander duzen) und du auch noch austauschen können. Macht die Story irgendwie "lebendiger" und ich trau es dir zu, dass es gut wird. Weiter so. 

[fuxx0710]

Gut geschrieben, ich hoffe, du baust es noch etwas aus, dass sich Ede (Ich glaube, dass sich Trainer untereinander duzen) und du auch noch austauschen können. Macht die Story irgendwie "lebendiger" und ich trau es dir zu, dass es gut wird. Weiter so. 

Hast du meinen nächsten Entwurf schon gelesen? ;-)
Genauso ist es geplant :-)
In wie weit ich mehr Dialoge einbauen kann, muss ich mal schauen. Geplant waren viele Dialoge eigentlich nicht.
Danke für die warmen Worte ... auch von den anderen Lesern 

[fuxx0710]

SAISONVORBEREITUNG


Am Tag vor Abfahrt in das Trainingslager steht noch ein ganz besonderer Termin an: unser »Tag der offenen Tür«.



Wir kommen mit vielen Fans in Kontakt, schreiben fleißig Autogramme und man merkt wieder einmal, wie wichtig Fannähe ist. Der Tag ist viel zu schnell vorbei und die tolle Verabschiedung von den Fans wird uns sicherlich Kraft für die nächsten sechs intensiven Wochen geben.

Am Abend setzen Ede und ich uns mit unserem Amateurspieler Matthias Lord zusammen und bieten ihm einen stark leistungsbezogenen Vertrag über drei Jahre an. Er freut sich wie ein Honigkuchenpferd und strahlt über das ganze Gesicht. Ich bin froh, meinen ersten Abschluss eines Profivertrags souverän über die Bühne gebracht zu haben. Hoffen wir, dass er eine positive Entwicklung bei uns nehmen wird.




Die Anreise am nächsten Tag verläuft problemlos, wir finden gute Bedingungen vor und das Trainingslager kann starten. Ich bemerke, dass ich mich wie ein Kleinkind freue, endlich wieder auf dem Trainingsplatz stehen zu dürfen. Die Anfangseuphorie verfliegt allerdings sehr schnell, denn die Laktattests lügen nicht: Die »Frischewerte« zu Beginn der Saison sind eine Katastrophe:



»Was haben unsere Vorgänger bloß in der letzten Saison getrieben?«, fragt mich Ede entsetzt, der mir während unserer Anreise endlich das Du angeboten hatte.
    »Mich wundern die schlechten Leistungen der letzten Saison nicht«, entgegne ich ihm. »Das wirft alles über den Haufen. Und das nach über vier Wochen Sommerpause! Das heißt, dass wir nicht, wie geplant, erst einmal Kondition bolzen können, sondern genau darauf achten müssen, niemanden überpacen zu lassen.« Die Sorgenfalten auf meiner Stirn schlagen Wellen. »Wir müssen jeden Spieler individuell betrachten – ganz im Sinne der individuellen Belastungssteuerung - und für jeden, insbesondere in der Vorbereitung, einen maßgeschneiderten Trainingsplan erstellen.«
    Ede holt einen roten Ordner hervor, den ich bis dahin noch nicht gesehen hatte, und trägt hinter jedem Spieler fein säuberlich ein, ob er leicht, mittel oder hart trainieren wird.

Was wir nicht extra besprechen müssen, ist klar: An unserem Siegeswillen muss genauso wie an der gesamten Stimmung im Team gearbeitet werden. Hier wird die Art, wie wir das Trainingslager gestalten, eine wichtige Rolle spielen. Die Eingespieltheit wird von selbst kommen – auch durch Freundschaftsspiele.
    »Hoffen wir, dass alle bis zum 1. Spieltag unverletzt bleiben«, sage ich, während ich die Türklinke in der Hand halte. Daran glauben können wir beide nicht wirklich – und sprechen es auch nicht laut aus.

In der zweiten Einheit des ersten Tages dann gleich eine Schrecksekunde: Dimitar Rangelov prallt im Trainingsspiel bei einem Kopfballversuch gegen die Schulter unseres jungen IV Ibrahim Hajtic. Rangelov ist kurz ausgeknocket und alle sind geschockt. Später wird im naheliegenden Universitätsklinikum zum Glück nur eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert. Er wird ein paar Tage aussetzen müssen.



Ede und ich sitzen am Samstag Abend noch lange zusammen, unterhalten uns über die Taktik im ersten Freundschaftsspiel gegen Hertha BSC Berlin am morgigen Sonntag und ziehen ein Resümee der ersten Woche.
    »Zum Glück keine größeren Verletzungen, oder was meinst du, Ede?»
    »Das kannst du laut sagen, mein Lieber.«, antwortet er. »Hoffen wir, dass es so bleibt. Aber mal etwas anderes: Ist dir auch aufgefallen, dass unser DM-Spieler, Paul Gehrmann, nicht so gut mit unserer neuen taktischen Grundordnung und dem Tempo zurechtkommt?«
    »Ja, da habe ich mir leider auch schon Gedanken darüber gemacht.«
Wir wägen kurz das für und wieder ab und vereinbaren, dass wir mit dem Spieler ein Gespräch suchen und ihm einen Vereinswechsel nahelegen werden.



Das Freundschaftsspiel am Sonntag gegen die Herthaner aus Berlin war schon in der 5. Minute so gut wie verloren. Unser LM-Spieler Orhan Yildirim sieht eine Rote Karte, die für Ausstehende überhaupt nicht zu erkennen war. Selbst Orhan weiß nicht so Recht, wieso er vom Platz gestellt wurde. Der Schiedsrichter, der total überfordert wirkt, erklärt sich auf Nachfrage ebenfalls nicht und gibt in seinem Bericht die Empfehlung ab, unseren Spieler für ein Spiel zu sperren.    Der Klassenunterschied und die fehlende Frische sind deutlich zu spüren. Wir verlieren mit 0:2.
    »Hätte schlimmer kommen können«, kommentiert Ede trocken.



Trotzdem können wir gute erste Eindrücke gewinnen und knapp 45.000 € einnehmen. Unsere Vereinskasse dankt es uns.

(Achtung: Bug!) Im Laufe der zweiten Woche fällt uns auf, wie sehr sich Moritz Broschinski, unser 18-jähriges Sturmtalent, bemüht, einen guten Eindruck zu machen. Und das vielleicht etwas zu sehr. Er steht als erstes auf dem Trainingsplatz und ist der letzte, der aus dem Kraftraum geht. Ein wahrhaftiger »Musterprofi«:



Nach vielen Gesprächen mit tuschelnden Mitspielern wird uns schnell klar, was er wirklich ist und was er versucht, vor uns zu verbergen:



Zum Ende der dritten Woche wollen wir unserem Team, das bis jetzt super mitzieht, eine Überraschung bereiten. Um dem Lagerkoller vorzubeugen, laden wir alle Spielerfrauen samt Kinder in unser Trainingslager ein. Es wird ein unvergesslicher Tag!



Unser nächster Testspielgegner ist KFC Uerdingen, die ebenfalls in der Nordstaffel der 3. Liga spielen und ganz andere finanzielle Möglichkeiten haben. Wir bekommen 50.000 € Antrittsgage, wenn wir nach Uerdingen reisen und uns mit Spielern wie Jan Kirchhoff, dem Weltmeister Kevin Großkreutz und Adriano Grimaldi messen. Es wird ein Spiel vor fast leeren Rängen auf Augenhöhe werden, das wir unglücklich mit 1:2 verlieren. Alle Tore fallen in der ersten Halbzeit.



Am Abend nach dem Spiel bitten uns unsere beiden Veteranen Dimitar Rangelov und Abwehrchef Robert Müller, 36 und 32 Jahre alt, mit ernster Miene um ein Gespräch unter acht Augen. Beiden sei nach reiflicher Überlegung klar geworden, dass sie in die letzte Sommervorbereitung ihrer Karriere gehen werden.
    »Die Körper machen die Strapazen einfach nicht mehr mit und wir möchten nach der Saison Platz für die neue Generation machen. Sie können sich aber beide sicher sein, dass wir bis zum Saisonende alles geben werden!«, versprechen sie uns.
    Gerade bei Robert Müller sind wir über das frühe Karriereende sehr überrascht - umstimmen lässt er sich leider nicht mehr. Ich versichere beiden, dass nach ihrer Karriere immer ein Platz in unserem Club für sie verfügbar sein wird.



Zum Ende der vierten Woche veranstalten wir in Cottbus ein Jugendcamp, in dem wir talentierte U-15-Spieler aus der näheren Umgebung vorspielen lassen:



Ich mache mich trotzdem beim Vorstand dafür stark, dass wir zukünftig einen Jugendtag pro Saison veranstalten werden. Es wird einstimmig genehmigt.

Von Training zu Training wird uns immer klarer vor Augen geführt, dass wir weitere Verstärkungen benötigen, um unsere Ziele zu erreichen.
    »Unsere Jungs sind einfach noch nicht so weit. Wir brauchen mehr Führung und Erfahrung. Sonst sehe ich schwarz.«
    Wir beraten uns und sehen auf folgenden Positionen Bedarf: RV, RM, LM und DM.
Da wir nicht viel Geld zur Verfügung haben, muss ich kreativ werden und besonders nach Spielern Ausschau halten, deren Vertrag zum Saisonende ausläuft und die schon ein gewisses Alter erreicht haben. Nach kurzer Rücksprache mit unserem Präsidenten gibt er mir sein Wort, den Vorstand von den nötigen Neuverpflichtungen zu überzeugen. Viel Zeit bleibt mir bis zum Saisonstart nicht mehr und der Transfermarkt gibt auch keine Spieler her, die uns sofort weiterhelfen würden oder die wir uns leisten können.

»Mensch, was ist denn diese Woche mit Ibrahim Hajtic los?«, wettert Ede in Vorbereitungswoche fünf über unseren 21-jährigen IV. »Der kommt mir vor, als hätte er die letzten Nächte durchgezecht. Keine Frische und er pumpt nach den Spurts wie ein Maikäfer!«
    Wir setzen uns nach der Trainingseinheit mit ihm zusammen und Ibo erzählt uns, dass er online endlich eine Freundin gefunden hat.
    »Sie hält mich nachts mit gewissen Telefonspielchen auf Trab«, gesteht er reumütig.
Wir vereinbaren, sein Smartphone fortan ab 20 Uhr wegzuschließen. 



Zum Ende der Woche tragen meine Recherchen und die glühende Telefonleitung bereits kleine Früchte. Ich stoße auf drei Spieler, von deren Beratern ich höre, dass sie einem Wechsel nicht abgeneigt seien: LV Ugurtan Cepni von Babelsberg, der in der 4. Liga spielt. DM-Spezialist Marc Pfitzner von unserem Ligakonkurrenten Braunschweig und RM Sebastian Heidinger von unserem Konkurrenten Wacker Nordhausen. Ein RV scheint im Moment als Neuverpflichtung utopisch. Ede ist ebenfalls von den dreien überzeugt. Jetzt kommt es nur noch auf ein gutes erstes Angebot an ...

Der letzte Testspielgegner vor Saisonstart heißt Kickers Offenbach. Der Regionalligist verspricht uns eine Gage von 60.000 €, wenn wir an ihrem Fantag auswärts antreten. Vor fast 2.000 Zuschauern kommen wir perfekt ins Spiel und unser IV Robert Müller, der seine Karriere beenden wird, knallt in der ersten Minute einen Freistoß aus 40 Metern in den Winkel. Selbst unsere Auswechselspieler werfen sich auf ihn und die Menschentraube jubelt, als wären wir eben CL-Sieger geworden. Wir machen schon in der 50. Minuten durch unseren Stürmer Felix Brügmann den Sack zu und führen mit 3:0. Das 3:1 in der 72. Minute ist nur noch Ergebniskosmetik. Nach dem Spiel fühlen wir uns für den Saisonstart gewappnet.



In der letzten Woche der Vorbereitung wird es ernst ... meine Feuertaufe als Manager steht bevor. Jetzt kommt es darauf an, in der letzten Verhandlungsrunde mit Spielern und Beratern nicht die Nerven zu verlieren. Und es läuft mehr als gut: Wir werden uns schnell einig. Ich merke sofort, dass alle drei Spieler richtig Bock haben, bei uns noch einmal anzugreifen und unsere junge Truppe zu führen.
    Die Verhandlungen mit den Vereinen verlaufen teils zäh, aber immer auf Augenhöhe. Ich versuche, den Preis mit aller Gewalt zu drücken - selbst wenn es auf Centbeträge ankommt. Mit Erfolg! Nur mein Kollege aus Nordhausen wäre fast explodiert:





Am Ende zahlen wir insgesamt nur 320.000 €.  Falls die Spieler die Medizinchecks bestehen, werden alle schon übermorgen zu unserem Kader stoßen können. Ich bin stolz, meine ersten Transfers so souverän über die Bühne gebracht zu haben.





Zum Ende der Vorbereitung reservieren wir in der Nähe des Trainingslagers bei einem Luxusitaliener, um die Mannschaft auf die neue Saison einzuschwören. Bei Pasta, Fisch und einem Gläschen Rotwein versuche ich, das Team auf die nächsten Aufgaben heiß zu machen:
    »Männer, ich bin stolz auf eure Leistung in den vergangenen sechs Wochen. Ihr habt super mitgezogen und euch alle in den Dienst der Mannschaft gestellt. Denn nur mit Fleiß, Ehrgeiz und wenn der eine für den anderen da ist, können wir in der Liga bestehen. Und wenn jeder für den anderen läuft und alles gibt, dann verspreche ich euch, wird es eine geile Saison werden ...«
    Alle jubeln, sind heiß, klatschen Beifall und sich gegenseitig ab. Der Abend und die Ansprache scheinen sich gelohnt zu haben:



»Das sechs Wochen andauernde Trainingslager ist doch ganz gut gelaufen ... oder was meinst du?«, fragt Ede.
    »Ja, dass denke ich auch. Ich bin froh, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat«, antworte ich ohne große Umschweife. "Und wir konnten drei erfahrene Spieler verpflichten, von denen wir überzeugt sind. Darüber bin ich heilfroh!«
    Ede nickt zustimmend.
»Ein weiterer Spieler auf der RV-Position wäre natürlich Gold wert. Gut, dass das Transferfenster noch ein Weilchen offen ist.« Ich bemerke bei meinem Gegenüber keine Reaktion. »Ich denke, wir konnten den Siegeswillen deutlich steigern und unser Team wirkt deutlich frischer. Dafür bin ich mit der Kondition nicht ganz zufrieden, denke aber, dass durch die Vorsaison einfach nicht mehr drin gewesen ist. Sonst hätten wir wieder Frischeprobleme.«
    »Ich möchte mich nicht beklagen. Die Hinrunde kann kommen!«, fordert mein Kollege trocken.



++++++BREAKING NEWS++++++ 

CL-Quali
- Chelsea verpasst CL nach Verlängerung gg. Midtjylland!
- Im internen Brausedosenduell setzt sich Leipzig mit 2:0 und 3:0 gg. Salzburg durch *gnihihi*
- Inter verliert n.E. gg. die Young Boys aus Bern!
- Fenerbahce kann die 3:0 Auswärtsniederlage gg. Hapoel nicht mehr drehen und spielt nur 2:2.

CL-Auslosung
- Der BVB trifft auf City, Gent und Galatasaray.
- Die Bayern haben Losglück und treffen auf Lille, Zürich und Pilsen.
- Leipzig bekommt es mit Lyon, Sporting und dem Chelseaschreck Midtjylland zu tun.
- Die Todesgruppe besteht diese CL-Saison aus Barca, den Spurs, Juve und Ajax! 

Ligapokal/Supercup
- Der FCB besiegt RB im Finale mit 2:0.
- City verliert überraschend im Wembley mit 0:1 gg. Watford!
- Rennes besiegt den Favoriten PSG mit 2:1!

[fuxx0710]

SPIELTAG 1

Die Woche des 1. Spieltags startet mit einem großen Interview auf transfermarkt.de mit Ede und mir. Der Aufhänger ist mein bevorstehendes Debüt als jüngster Drittligatrainer aller Zeiten.

...

Transfermarkt.de: »Wie groß ist der Druck auf Ihrer Seite, bei Ihrer ersten Profitrainerstation gleich abliefern zu müssen?«

fuxx0710: »Ich mache mir hierüber überhaupt keine Gedanken, da der Vorstand, unser Präsident und der ganze Verein geschlossen hinter mir stehen. Außerdem habe ich durch Ede neben mir so viel Erfahrung auf der Bank sitzen, sodass ich mir keine Sorgen mache.«

Ede Geyer: »Ich bin sozusagen sein persönliches Druckablassventil (alle lachen).«

...

Vorab stellt mir transfermarkt.de freundlicherweise auch schon einmal die neue Rangliste der jüngsten Trainerdebüts der 3. Liga zur Verfügung:



Gleichzeitig ärgert sich Ede im Interview lautstark über Udo Lindenberg, da sein Lieblingssänger zum Start gegen Braunschweig 1:2 gegen uns tippt. Transfermarkt.de hatte den Tipp extra für Ede bei Lindenberg angefragt. Unsere Medienabteilung lässt diesen Part des Interviews vorsichtshalber streichen.



Unsere finanzielle Situation ist weiter angespannt, denn unser Kontostand beträgt nur noch knapp 276.000 €. Eine weitere Spielerverpflichtung rückt damit in weite Ferne. Ein Angebot für unseren DM-Spieler Paul Gehrmann geht ebenfalls nicht ein.
   
Dauerkarten haben wir vor dem Rundenstart insgesamt 585 Stück verkauft. Dies macht Platz 7 in der Nordstaffel. Hier hatten wir uns definitiv mehr Faneuphorie und Verkäufe gewünscht.



Dafür haben wir etwas mehr Sponsoren an Land ziehen können, als am Saisonanfang kalkuliert. Anscheinend ist die Euphorie auf dem regionalen Sponsorenmarkt größer, als die unserer Fans:



Um die Euphorie auf Fanseite zusätzlich zu befeuern, beschließen wir, 10.000 Freikarten für den Ligaauftakt gg. Braunschweig kostenlos an Schüler und Sportvereine zu verteilen. Weiterhin werden wir 36.000 € in die Hand nehmen, um unseren Fanclubs die erste Auswärtsfahrt nach Chemnitz zu sponsoren. Auch wenn die Kosten wehtun und wir damit unseren Gegner finanziell unterstützen.



Die nächste Hiobsbotschaft, neben der finanziellen, kommt im Mittwochstraining von Seiten »Totos«. Unser Ersatztorhüter Toni Stahl vertritt sich auf unserem schlechten Trainingsplatz den Knöchel schon beim Warm machen. Zum Glück ist es nur ein Außenbandanriss. Trotzdem wird er uns die nächsten drei Wochen fehlen. Uns allen wird wieder vor Augen geführt, wie wichtig ein besserer Trainingsplatz wäre.



Für die endgültige taktische Vorbereitung auf Braunschweig, schaue ich mir noch einmal die Stärketabelle des Kicker an. Durch unsere drei neuen Spieler steigen wir hier um drei Plätze auf Rang 12. Die Braunschweiger sind gegen uns absoluter Favorit ... und gleichzeitig Aufstiegsfavorit:



Der Altersschnitt fällt in unserem Team dagegen um ganze 1,4 Jahre und wir rutschen um einen Platz auf Rang vier ab:



Endlich ist es soweit: Bei bestem Fußballwetter und vor 13.218 Zuschauern sind wir alle heiß auf das Auftaktmatch. Wir sind zwar statistisch in allen Mannschaftsteilen unterlegen, fühlen uns aber in der Rolle als Herausforderer pudelwohl:




Dies wird auch der Aufhänger unserer Teamansprache:
    »... Die Braunschweiger meinen, sie kommen in unser Stadion und nehmen die drei Punkte im Vorbeigehen mit. Aber nicht hier und heute, Männer! Ihr werdet ihnen das Leben zur Hölle machen! Gras fressen und Pfosten anbeißen! Das ist die Devise ...«

Nach Anpfiff wird schnell klar, dass die Braunschweiger nicht hier sind, um die Stadt und das Umland zu entdecken ... wir gehen sang- und klanglos unter:



Das Chancenverhältnis spricht Bände ... denn wir haben keine einzige. Und Braunschweig nur drei, die sie eiskalt nutzen. Im Duden würde man heute wohl unter Effizienz den Namen Braunschweig finden.

Am Ende teilen wir uns die rote Laterne mit dem VFB Lübeck, die ebenfalls 0:3 in Zwickau verlieren:



Die Enttäuschung ist groß. Riesengroß. Es kann nur besser werden ...

[fuxx0710]

SPIELTAGE 2 - 10

Nach der deutlichen Auftaktniederlage führen wir die Woche über Einzelgespräche, um die Motivation des ein oder anderen wieder zu heben.

Wir analysieren knallhart und wollen für das erste Auswärtsspiel gg. Chemnitz die Startelf nur auf einer Position verändern: Für unseren IV Jan Koch soll Ibo Hajtic die Abwehr stabilisieren.

Die Chemnitzer hatten ein tolles Auswärtsspiel gegen Rostock abgeliefert, die ebenfalls in die 2. Liga aufsteigen möchten, und 1:0 gewonnen. Hinten hatten sie wie Braunschweig nichts zugelassen und vorne eiskalt eingenetzt. Dementsprechend waren wir gewarnt.



711 mitgereiste Fans sehen dann ein bis zur letzten Minute spannendes Spiel, das keine Wünsche offenlässt. Zur Halbzeit liegen wir nach einem Doppelschlag bereits nach 25. Minuten schon am Boden. Die Passivität unsererseits lässt mich in der Halbzeitpause aus der Haut fahren: Ich lasse ein Donnerwetter los, das bis in die gegnerische Kabine zu hören ist. Danach steht ein kämpferisch komplett ausgewechseltes Team auf dem Platz:



Der berechtigte Elfmeter durch Brügmann war der Dosenöffner, und in der 85. Minute schlenzt Robert Müller, wie schon im letzten Vorbereitungsspiel, einen Freistoß zentral aus 22 Metern flach in die Ecke. Der Torwart hatte überhaupt keine Chance. Danach bringen wir das Spiel mit einem Abwehrriegel und Zeitspiel souverän über die Zeit und holen die ersten drei Punkte der Saison. Wir klettern von Rang 17 auf Position 12. Felix Brügmann wird durch seinen Doppelpack verdient »Man of the Match« und steht zusammen mit RV Axel Borgmann in der Elf des Spieltags.





++++++BREAKING NEWS++++++

Supercup

- Juve sichert sich nach Hin-und Rückspiel ungefährdet den Supercup gegen Lazio Rom.
- Barca blamiert sich bis auf die Knochen und verliert nach einem 2:0 im Rückspiel mit 0:5 gegen Valencia!

DFB-Pokal

- Das einzige Bundesligaduell zwischen RB und S04 endet 2:1.
- Die Herthaner verlieren das Auswärtsspiel gg. den Zweitligisten aus Wehen mit 1:0!
- Die Kickers aus Würzburg (3. Liga) gewinnen ihr Heimspiel gg. Holstein Kiel (2. Liga) mit 4:1!
- Als einzige Amateurclubs stehen Germania Halberstadt und Oldenburg in der zweiten Pokalrunde. Die Gegner waren ebenfalls die Amateurclubs aus Oberneuland und Trier.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


Die Stimmung ist nach einem Sieg, und insbesondere nachdem wir mit 0:2 zurücklagen, natürlich eine ganz andere. Wir versuchen, noch ein paar mehr Prozent aus der Mannschaft herauszukitzeln und vereinbaren ein Kurztrainingslager vor unserem nächsten Heimspiel gegen die Zweite Mannschaft des SV Werder. Auch wenn unsere finanzielle Ausgangslage mit nur noch 30.000 € schlecht ist.

Werder reist mit zwei Siegen und voller Punktausbeute an und scheint super drauf zu sein. Trotz allem sind wir bei den Buchmachern leicht favorisiert.

Am Mittwoch verletzt sich unnötigerweise unser OM-Backup Berkan Taz. In einem Zweikampf bekommt er einen Tritt auf sein linkes Fußgelenk:



Er wird uns somit laut Teamarzt knapp vier Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Ohne Änderungen der Startelf sehen dann 4.561 Zuschauer eine Partie, die am Ende keinen Sieger finden wird:



Wir können unsere Chancenüberlegenheit von 5:2 leider nicht in weitere Tore ummünzen und hätten einen Sieg verdient gehabt. Die Zuschauer sehen in der zweiten Hälfte leider ein äußerst schwaches Spiel.



Am Sonntag nach dem Spiel freue ich mich sehr auf das erste Fanclubtreffen als Trainer und Manager. Leider dreht sich die gute Laune schnell in Enttäuschung:



Meine Einkaufpolitik und ich werden durch den Wolf gedreht:

    »Sie haben nur Spieler gekauft, die in der Rückrunde sowieso nicht mehr ihre alte Stärke haben werden.«
    »Wo bleiben weitere Verstärkungen?«
    »Wieso wurde Tomislav Piplica nicht als Torwarttrainer verpflichtet?«

Alle Erklärungen meinerseits zu Finanzen und fehlenden Sponsoreneinnahmen werden beiseite gewischt und überhört. Immerhin wird die Jugendarbeit lobend erwähnt.


++++++BREAKING NEWS++++++

Quali zur Europa League

- Der FC Kopenhagen scheitert am Bollwerk des bulgarischen Vertreters Arda Kardzhali mit 0:0 und 0:1 n.V.
- Celtic Glasgow kommt nach einem 3:3 und 3:2 gegen die Serben FK Cukaricki mit einem blauen Auge davon.

Auslosung 1. Runde Europa League

- Borussia M'gladbach trifft auf Spartak Moskau.
- Bayer Leverkusen spielt gg. den Hammarby IF aus Schweden.
- Inter Mailand bekommt es mit Hajduk Split zu tun.
- Chelsea trifft auf Ironi Kiryat Shmona aus Israel.
- Das Topspiel bestreiten AC Milan und PSV Eindhoven!

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


Die neue Woche beginnt genauso beschissen, wie die letzte Woche geendet hat. Bei einem Spurt im Montagstraining bleibt unser 18-jähriger ST-Backup Moritz Broschinski im Trainingsacker hängen, schreit vor Schmerzen und hält sich das Knie. Alle befürchten das Schlimmste, das zum Glück nicht eintrifft:



Glücklicherweise sind seine Bänder stabil und nicht sofort gerissen. Seine Ausfalldauer wird mindestens sieben Wochen sein. Ich beschließe, ihn in der nächsten Woche mit einem Krankenbesuch zu überraschen.

Am 4. Spieltag erwartet uns dann Wacker Nordhausen, die auf dem 6. Platz stehen und mit zwei Siegen in die Saison gestartet sind. Nur Rostock mussten sie sich am letzten Spieltag geschlagen geben. Wir erwarten einen gleichwertigen Gegner, der uns alles abverlangen wird. Am Ende wird es ein müder Kick werden, der ohne nennenswerte Großchancen auskommt:



Wir spielen immerhin das erste Spiel zu Null, sind seit drei Spielen ungeschlagen und haben nur zwei Chancen zugelassen. In der Tabelle rutschen wir von Platz 11 auf 12.



Der Krankenbesuch bei Moe Broschinski wird eine willkommene Abwechslung zu einer ereignisarmen Woche. Er war mehr als überrascht und hat sich sehr darüber gefreut.

An Spieltag fünf erwarten wir die spielstarke Truppe vom SV Meppen, die mit Platz sechs super in die Saison gestartet ist und aus 4 Spielen schon 7 Punkte geholt hat. Wir schicken zum dritten Mal hintereinander die gleiche Elf auf das Spielfeld und merken schnell, dass heute nicht viel gehen wird:



Trotz einer Chancenausgeglichenheit von 3:3 sehen wir insbesondere in Halbzeit zwei kein Land. Ab der 75. machen wir hinten auf und bekommen wenig später das 0:2 eingeschenkt. Alle sind bedient und die Tabelle lügt nicht ...



... Die Zahlen zeigen schwarz auf weiß, dass wir Probleme mit unserem Torabschluss haben. An diesem Punkt möchten Ede und ich die nächsten Wochen ansetzen.

Das Auftaktprogramm hat im Moment nur Teams für uns parat, die auf Platz 6 stehen: So auch Carl Zeiss Jena, die schon 5 Punkte mehr auf dem Konto haben.

Wir kommen auswärts vor ca. 3.500 Zuschauern super ins Spiel und es ist wieder unser !IV! Robert Müller, der uns in der 24sten mit einem Freistoß von der Strafraumkante, wie an der Schnur gezogen, in Führung bringt. Der Auswärtsblock und unsere Bank explodieren förmlich:



Die zweite Hälfte läuft dann komplett gegen uns. Unser ST Felix Brügmann verletzt sich in der 50sten ohne Fremdeinwirkung und unser ehemaliger Amateur Matthias Lord kommt zu seinem Profidebüt. Kurz danach schlägt es zum 1:1 ein und in der 81. Minute fangen wir das 2:1. Unser RV Axel Borgmann kommt mit dem Rückstand überhaupt nicht klar und grätscht kurz danach seinem Gegenspieler von hinten in die Beine. Die Emotionen der Jenaer Bank kochen hoch und SR Manuel Gräfe stellt unseren Spieler mit glatt Rot vom Platz 



Robert Müller wird trotz Niederlage »Man of the Match« und wir bleiben mit Platz 14 noch über dem Strich.

Nach den zwei Niederlagen sehen wir uns gezwungen, nicht nur aufgrund der Roten Karte und der Verletzung von unserem ST Felix Brügmann unser Team umzubauen. Felix Verletzung stellt sich zum Glück »nur« als eine Reizung des Meniskus heraus. Er wird uns knappe drei Wochen fehlen. Bei RV Axel Borgmann statuiert der DFB ein Exempel und sperrt ihn für ganze fünf Spiele! Das Foul war zwar rüde, fünf Spiele scheinen aber zu viel des Guten. Wir legen sofort Einspruch ein und erwarten die Entscheidung des Sportgerichts für kommende Woche.

Am Montag scheint die harte Trainingsarbeit endlich Früchte zu tragen und vielen Spielern scheint ein Licht aufzugehen:



Mit der dazugewonnenen Sicherheit schauen wir, trotz der beiden Niederlagen, zuversichtlich auf unseren nächsten Gegner. Die Duisburger stehen einen Platz hinter uns auf Rang 15 und scheinen überhaupt nicht in Form zu sein. Trotz bekannten Namen wie Marvin Compper und Moritz Stoppelkamp. Wir bauen unser Team auf gleich vier Positionen um:



Jan Koch, den wir nach dem ersten Spiel auf die Bank setzten, zeigte die Woche über eine top Leistung im Training und giert auf seinen zweiten Einsatz. Somit bleibt Ibo Hajtic nur der Platz auf der Bank. Matthias Lord bleibt neben Rangelov der zweite Sturmpartner, Heidinger rückt für den gesperrten Borgmann auf die RV-Position und Tobias Hasse gibt sein Debüt im RM.

Die Mannschaft scheint wie ausgewechselt ... im wahrsten Sinne: Wir spielen die Duisburger richtig her und führen zur Halbzeit schon mit 3:0. Robert Müller feiert in der 43sten bereits seinen dritten Freistoßtreffer und durch unser Stadion schallt »Oh, wie ist das schön.« 



In Hälfte zwei schalten einige unserer Elf schon in den Wochenendmodus und wir kassieren prompt das 3:1 durch den Ex-Hoffenheimer und Ex-Nationalspieler Compper. Danach sind alle hellwach und wir, aber auch der MSV, lassen nichts mehr anbrennen.



Mit der besten Saisonleistung bis hierhin schießen wir uns den Frust von der Seele und haleten den MSV auf einem Abstiegsrang. Schön, dass sich die Extraeinheiten in der Offensive für unser Team ausgezahlt haben.




Glückwünsche auch an unsere beiden IV, die es, genauso wie unser OM Felix Geisler, in die Elf des 7. Spieltags geschafft haben. Jan Koch hat damit auch gezeigt, dass er vorerst in unsere erste Elf gehört.

Unser Kontostand weist zum Monatswechsel einen Fehlbetrag von ca. -153.000 € aus:



Um ganz ehrlich zu sein: Damit hatten wir hier im Verein alle gerechnet. Es wird uns am Ende der Saison nichts anderes übrigbleiben, als Spieler zu verkaufen und junge, ablösefreie Spieler von unserem Weg zu überzeugen. Hoffen wir, dass potentielle Verkaufskandidaten ihren Marktwert steigern können.

Das DFB-Sportgericht kennt leider keine Gnade. RV Axel Borgmann bleibt fünf Spiele gesperrt 


++++++BREAKING NEWS++++++

1. Runde Europa League

- Bayer zieht durch ein 3:1 und einem 3:3 gg. Hammarby in die nächste Runde ein.
- M'gladbach spielt bei Spartak 1:1 und gewinnt dann im heimischen Borussiapark 3:1.
- Chelsea und Inter ziehen ebenso ungefährdet in die nächste Runde ein.
- Der AC Milan setzt sich im Topspiel gg. PSV mit einem knappen 1:0 und 1:1 durch.
- Für Überraschungen sorgen der FC Luzern und Beroe Stara Zagora aus Bulgarien, die Celtic Glasgow bzw. Feyenoord aus dem Wettbewerb schmeißen!

Auslosung 2. Runde Europa League

- Leverkusen bekommt es mit Rapid Wien zu tun.
- In Gladbach kommt es zum Kracher gg. AS Rom, was auch gleichzeitig das Topspiel der 2. Runde darstellt.
- Weiterhin trifft Inter auf Utrecht und Chelsea auf Vorskla Poltava aus der Ukraine. Mit Marseille, Arsenal, Milan und Man United tummeln sich weitere Großkaliber im Wettbewerb – alle mit lösbaren Aufgaben.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


Am 8. Spieltag erwarten uns die Sportfreunde aus Lotte, die zwei Plätze vor uns rangieren. Beim Spiel zwischen Platz 11 und Platz 13 erwarten Ede und ich ein kampfbetontes und zähes 50:50 Spiel ... und so kommt es auch – mit dem besseren Ausgang für unsere unveränderte Elf:



Wir hadern wieder mit den Torchancen, möchten uns aber überhaupt nicht beschweren. Mit nur einer zugelassenen Chance waren wir die klar bessere Mannschaft.
    »Und wie sagt man so schön?«, erinnert uns Ede und schickt unsere Elf in ihren freien Sonntag: »Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften!«
Felix Geisler ist in Topform, wird »Man of the Match« und wird wieder in die Elf des Spieltags gewählt. In der Tabelle klettern wir von 13 auf 11 und haben vier Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz sowie »nur« fünf Punkte auf Rang 2. Nach den Sternen sollte man aber bekanntlich nicht greifen.




Am 9. Spieltag erwartet uns ein echtes Sechs-Punkte-Spiel gg. Lübeck. Unser Gegner steht auf Rang 7 mit nur einem Punkt Vorsprung auf uns. Da unser ST Felix Brügmann endlich wieder fit ist, übernimmt er die Position von Matthias Lord. In unserer Ansprache machen wir das Team heiß auf die drei bzw. sechs Punkte und alle scheinen Schaum vor dem Mund zu haben.

In der 30. Minute schlenzt Felix Geisler das Ding in den Winkel, wir klettern zwischenzeitlich auf Rang sechs und stehen mit 5:1 Torchancen bestens da.



In Hälfte zwei wird es ein Spiel, das beide Teams mit offenem Visier angehen. Arslan besorgt das zwischenzeitliche 1:1, aber in der 74sten macht unser LV Ugurtan Cepni mit einem tollen Solo das verdiente 2:1.



...

[fuxx0710]

...

Wir klettern mit 14 Punkten auf Rang 7 und haben ein schönes Polster auf die unteren Ränge geschaffen.




Felix Geisler schafft den Hattrick mit der Nominierung in die Elf des Spieltags und unsere komplette linke Seite (LV Cepni und LM Orhan Yildirim) macht es ihm nach 

Mit drei Siegen aus den letzten drei Spielen senden wir ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz. Die Presse stilisiert mich zum Wissenschaftler und vergleicht mich schon mit dem jungen Ralf Rangnick. Mir wird der Trubel um meine Person etwas zu peinlich und zu bunt.



Gegen Halle erwartet uns am 10. Spieltag wieder ein unangenehmer Gegner, der zwar hinter uns auf Platz 10 rangiert, der allerdings eine riesige Offensivpower mit bereits 16 geschossenen Toren aufweist. Allerdings kassierten sie auch 15 und sind dementsprechend anfällig.

In der ersten Halbzeit schenken sich beide Teams nichts und trotzdem möchte bei 3:3 Torchancen kein Tor fallen.



In der Halbzeitpause warnen wir unser Team, weiter hochkonzentriert zu sein. Trotzdem fangen wir uns durch Terence Boyd in der 46sten das 1:0. In der 64sten ist es dann wieder einmal Müller, der uns mit seinem 4. Saisontreffer per Freistoß den Ausgleich bringt.

Ein unnötiger Ballverlust in der 84sten bringt uns leider durch Boyd den erneuten Rückstand, den wir nicht mehr aufholen werden.



Wir rangieren auf Rang 8 mit 14 Zählern und verlieren knapp - trotz guter Leistung und 4:5 Torchancen. Halle war heute aber einfach effizienter als wir.



Müssten wir eine Bilanz der ersten zehn Spieltage ziehen, würde diese wie folgt lauten: Heiter bis wolkig, mit Aussicht auf Sonnenschein. Wir können durchaus zufrieden sein 

[Olbrany]

Schön, endlich Mal wieder eine Managerstory zu lesen. Cottbus ist eine interessante Station, da steckt viel Potential drin, gerade was die Fans betrifft.