Tarifverhandlungen öD gescheitert

Begonnen von jeto, 30. März 2023, 09:32:38

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jeto

Grüße!

Ich möchte hier mal das politische Thema der Tarifverhandlungen ansprechen und hoffe auf euer Feedback:

Nun sind die Verhandlungen für gescheitert erklärt, die Gewerkschaften forderten 10,5 % mehr Lohn und dabei mindestens 500 € brutto Minimum, um untere Tarifgruppen entsprechend der Inflationsspirale finanziell angemessen zu unterstützen.
Am Ende kam man bei einem Angebot der AG-Seite von 8 % sowie 300 Euro Minimum brutto und einer Einmalzahlung von 3.000,- Euro nicht überein.
!!! So die Medien !!!

Und genau das ärgert mich maßlos! Es wird ein Bild vom gierigen öD erzeugt, was so einfach nicht stimmt, weil man elementare Einzelheiten außen vor lässt. Am meisten schockiert mich nicht die Berichterstattung der Hetzermedien der Springer AG, sondern viel mehr, dass selbst Öff-rechtl. wie die Tagesschau einfach aufsatteln und nicht mehr unparteiisch berichten.

Fakt ist und da bin ich mir sicher: Dieses obige AG-Angebot wäre angenommen wurden, sofern es wie gewünscht auf -12 Monate- ausgelegt worden wäre! Dem ist aber nicht so und das wird nirgends, wirklich nirgends übermittelt.
Die AG boten das Ganze über 27 Monate an, was nicht einmal 4% pro Jahr bedeuten würde. Ein absoluter Witz.
Als es in der Pflege dem Notstand entgegen ging, wurde geklatscht und man hörte von vielen Seiten, da müssen noch anderen Gratifikationen kommen. Und jetzt? Ist der öD wieder der Buhmann, der nicht genug bekommen kann... Armselig.

Sowas erlebt man auch nur hier, nicht etwa, wenn die IG Metall fantastische Deals erhandelt, da wird sich mitgefreut für den AN. über die Vollzeitarbeitszeit kann man im öD nicht einmal träumen...

AJFM
FC Lipsia Lions, Liga 2 (S83)
Erfolge:
Teilnahme Europapokal (S71)

dAb

Bei uns hat man letztes Jahr 6% für zwölf Monate gefordert.

Rausgekommen sind auch eine gestaffelte Erhöhung mit 2,7 und 2,1% inklusive vier Nullmonate und einer Laufzeit von 24 Monaten.

:bang:

Klasse. :D
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

Louis Lavendel

Naja, dass mit den Medien bzw die meisten Journalisten, welche nicht in Themen drin sind gilt ja leider fast bei allen Sachen.
Einmal wird auf Zeitdruck, ein anderes Mal prägnant kurze Texte oder begrenzte Sendezeit hingewiesen.

Nur ich selbst bin da auch nicht so am Thema dran und kann daher die Zahlen kaum bewerten.
Grundsätzlich sollten es mehr als die 2-3 % der letzten Abschlüsse sein und eben mehr für die geringen Einkommen, sowie eine Einmalzahlung als "Inflationsausgleich" geben. Diese Punkte sehe ich auf den ersten Blick von der AG-Seite erfüllt.

PS: die Einmalzahlung nicht in deine Prozente einzureichen ist auch nicht ganz fair. Wobei dann natürlich die Inflation zeitnah dauerhaft Richtung 2% gehen sollte.
AJFM: FMC Jena; 1. Liga
FMp: FC Jena; Liga 1 DE
AFM: FC Lavendel; 2. Liga DE

köpper

#3
Es sollte der Arbeitgeber schon die Forderungen erfüllen, soweit man es absehen kann. Nach den Tarifverhandlungen muss der Tarif doch bis zur nächsten Verhandlung gleich bleiben. Einigt man sich auf einen Tarif der wesentlich schlechter ist hat man in zwei Jahren oder vielleicht drei oder vier Jahren eine Tariferhöhung, die die Inflation nicht einmal ansatzweise ausgleicht. Statt Lohnerhöhung würde dies einer Kürzung nahe kommen :rolleyes:

P.S.: Unter Inflation verstehe ich schon noch die Lebenskosten, welche bestimmt, schon toll, wesentlich zu dem Eurokurs gestiegen sind :nein:

jeto

Zitat von: dAb am 30. März 2023, 09:39:52Bei uns hat man letztes Jahr 6% für zwölf Monate gefordert.

Rausgekommen sind auch eine gestaffelte Erhöhung mit 2,7 und 2,1% inklusive vier Nullmonate und einer Laufzeit von 24 Monaten.

:bang:

Klasse. :D

Das klingt ganz nach den Deals, die auch wir zuletzt immer bekommen haben..
Die sind nun aber nicht mehr vertretbar.

Zitat von: Louis Lavendel am 30. März 2023, 10:02:03Naja, dass mit den Medien bzw die meisten Journalisten, welche nicht in Themen drin sind gilt ja leider fast bei allen Sachen.
Einmal wird auf Zeitdruck, ein anderes Mal prägnant kurze Texte oder begrenzte Sendezeit hingewiesen.

Nur ich selbst bin da auch nicht so am Thema dran und kann daher die Zahlen kaum bewerten.
Grundsätzlich sollten es mehr als die 2-3 % der letzten Abschlüsse sein und eben mehr für die geringen Einkommen, sowie eine Einmalzahlung als "Inflationsausgleich" geben. Diese Punkte sehe ich auf den ersten Blick von der AG-Seite erfüllt.

PS: die Einmalzahlung nicht in deine Prozente einzureichen ist auch nicht ganz fair. Wobei dann natürlich die Inflation zeitnah dauerhaft Richtung 2% gehen sollte.

Ich habe die Einmalzahlung nicht einbezogen, weil das der allgemeinen Verteuerung nicht auf Dauer entgegenwirkt und viele Arbeitgeber die -auf Anraten unseres Finanzministers- auch ohne etwaige Verhandlungen ausgezahlt haben.
AJFM
FC Lipsia Lions, Liga 2 (S83)
Erfolge:
Teilnahme Europapokal (S71)

Olbrany

Ich bin sehr froh, dass wir in Deutschland noch das Streikrecht haben und Arbeitsnehmer so ihre eigene (finanzielle) Lage verbessern können. Was mich jedoch stört ist, dass es bei früheren Tarifverhandlungen einen Streik gab und dann wurde verhandelt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es in kurzer Zeit eine solche Anhäufung von Streiktagen gab. In NRW waren es meines Wissens nun schon 9 oder 10 Tage, ich selbst musste am Montag schon Urlaub nehmen, weil ich meine Arbeitsstelle nicht erreichen konnten.

Diese Szenarien führen natürlich dazu, dass die restliche Bevölkerung unzufrieden wird, den Streikenden Raffgier vorwirft und die BLÖD, EXZESS oder wie sie alle heißen, gerne hierauf anspringen.

Ich hoffe, man einigt sich bald, denn die aktuelle Situation stellt viele Menschen (so ist es ja auch beabsichtigt) vor viele logistische Herausforderungen.
"Durch Bierhoffs Einwechslung hat sich nichts geändert. Im Gegenteil."

Yps

Hier wird ja auch viel direkt auf einmal aufgeworfen. Die Verkehrstotlegung am Montag war Ausfluss der Verhandlungen der Eisenbahner. Die laufen gerade losgelöst vom öD der Kommunen und Bund, die nun in Potsdam streiken. Alles in Allem ist das jetzt aber das befürchtete Aufwärtsspiralendilemma, wo es schon ordentliche, aber nicht überbordende Abschlüsse flächendeckend in allen Branchen brauch.

Der öD hat da ein viel größeres Dilemma, weil wenn Du ganz unten anfängst, erhöhen alle anderen Tarifgruppen bis ganz oben automatisch mit - Stichwort "Abstandsgebot" - da hängen sich die Beamten dann mittelbar ja mit dran. Da werde ich dann auch von profitieren. Und bei den Beamten ist es halt grundgesetzlich verankert mit dem Allimentationsprinzip und dem gesetzlichen Abstandsgebot zum Existenzminimum (früher Grundsicherung - jetzt medial aufgehübscht zu "Bürgergeld").

Am Ende des Tages ist der öD eh immer der Buhmann - wir müssen für alles herhalten, sind medial präsent, sollen alles können und gleichzeitig nix kosten. Und dann wirst Du noch mit faulen Tomaten beschmissen, wenn Du es wagst, Deine eh schon immer nicht ganz angemessene Bezahlung fortschreiben zu lassen (siehe oben mit den Pflegekräften).

Wertschätzung erfährt hier leider immer nur, wer den Kapitalismus hoch hält. Aber dafür müsste ich Gebühren für jede Beantwortung unnötig dummer Fragen verlangen :D

Corns

Wie schizophren kann man eigentlich sein, einerseits zu Jammern, dass man nicht genügend Erzieher, Lehrer, Verwaltungangestellte usw. findet und andererseits eine Tariferhöhung anbieten, die de facto real eine Gehaltskürzung ist?

Man hätte stattdessen von Seiten der Arbeitgeber von sich aus Hochstufungen und 25 % mehr Gehalt bieten müssen.

Aber "dann wird alles teurer!". Nein, das ist der völlig falsche Blick. Richtig ist, dass Berufe wie Erzieher einfach seit Jahrzehnten gnadenlos unterbezahlt sind. Da wird nichts "teurer", sondern einfach mal angemessen bezahlt. Aber klar, dass man sich auf den Perspektivwechsel erstmal einlassen muss, wenn man seine Kinder mit dem SUV zum Kindergarten fährt. Der (Arbeits-)Markt funktioniert an der Stelle gut: Wenn diese Berufe besser bezahlt werden, findet man auch mehr Leute. Das dürfte man also auch als CDU- oder FDP-Wähler verstehen und gut finden.

köpper

Dazu steuern wir gerade drauf hinaus, weil die öffentlichen Gelder nicht sinnvoll eingesetzt werden wird es in Zukunft auch immer mehr privatisiert werden.
Diejenigen, die es gerade jetzt befürworten würden, sind nachher diejenigen die laut aufschreien, da ihnen die Existenz unter den Nägel entzogen wird. :D

dAb

Zitat von: Yps am 30. März 2023, 11:19:40Der öD hat da ein viel größeres Dilemma, weil wenn Du ganz unten anfängst, erhöhen alle anderen Tarifgruppen bis ganz oben automatisch mit - Stichwort "Abstandsgebot" - da hängen sich die Beamten dann mittelbar ja mit dran.

Bei uns wurde da auch in verschiedenen Tarifgruppen differenziert. Sollte man hier halt auch machen.
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

angryflo

Zitat von: jeto am 30. März 2023, 09:32:38Grüße!

Ich möchte hier mal das politische Thema der Tarifverhandlungen ansprechen und hoffe auf euer Feedback:

Nun sind die Verhandlungen für gescheitert erklärt, die Gewerkschaften forderten 10,5 % mehr Lohn und dabei mindestens 500 € brutto Minimum, um untere Tarifgruppen entsprechend der Inflationsspirale finanziell angemessen zu unterstützen.
Am Ende kam man bei einem Angebot der AG-Seite von 8 % sowie 300 Euro Minimum brutto und einer Einmalzahlung von 3.000,- Euro nicht überein.
!!! So die Medien !!!

Und genau das ärgert mich maßlos! Es wird ein Bild vom gierigen öD erzeugt, was so einfach nicht stimmt, weil man elementare Einzelheiten außen vor lässt. Am meisten schockiert mich nicht die Berichterstattung der Hetzermedien der Springer AG, sondern viel mehr, dass selbst Öff-rechtl. wie die Tagesschau einfach aufsatteln und nicht mehr unparteiisch berichten.

Fakt ist und da bin ich mir sicher: Dieses obige AG-Angebot wäre angenommen wurden, sofern es wie gewünscht auf -12 Monate- ausgelegt worden wäre! Dem ist aber nicht so und das wird nirgends, wirklich nirgends übermittelt.
Die AG boten das Ganze über 27 Monate an, was nicht einmal 4% pro Jahr bedeuten würde. Ein absoluter Witz.
Als es in der Pflege dem Notstand entgegen ging, wurde geklatscht und man hörte von vielen Seiten, da müssen noch anderen Gratifikationen kommen. Und jetzt? Ist der öD wieder der Buhmann, der nicht genug bekommen kann... Armselig.

Sowas erlebt man auch nur hier, nicht etwa, wenn die IG Metall fantastische Deals erhandelt, da wird sich mitgefreut für den AN. über die Vollzeitarbeitszeit kann man im öD nicht einmal träumen...



Schön das du das mal als Diskussionsthem reinwirfst...
Ich fand es auch echt schlimm, das letzte Woche gefordert wurde, das Streikrecht zu begrenzen, nur weil der "super Streik" diesen Montag ansteht.... was für ein Schwachsinn, jeder der so was fordert, sollte mal erklärt bekommen was ein Streik ist und warum er begangen wird...
Der Streik ist ja zurecht, da sollen die AG einfach mal mehr zahlen... und schon gibts kein Streik, ist doch ganz einfach :-) Vorallem,wenn man Milliarden an Gewinnen einfährt...
https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/Konzern-erreicht-operatives-Ergebnis-von-knapp-1-3-Milliarden-Euro-Logistik-Tochter-DB-Schenker-erzielt-hoechsten-Gewinn-der-Unternehmensgeschichte--10431108#:~:text=Das%20operative%20Ergebnis%20(EBIT%20bereinigt,Milliarden%20Euro%20–%20eine%20neue%20Höchstmarke.

Yps

Zitat von: dAb am 30. März 2023, 16:49:22Bei uns wurde da auch in verschiedenen Tarifgruppen differenziert. Sollte man hier halt auch machen.

Da bin ich im jeweiligen Tarifrecht nicht firm genug. Ich meine aber, da irgendwo mal gelesen zu haben, dass, bezogen zumindest auf den Beamtenstatus, zwischen den jeweiligen Beamtenbesoldungen aufsteigend immer ein gewisser Abstand vorherrschen muss, da sonst die Grenzen verschwimmen zwischen den Besoldungsgruppen und deren "Daseinsberechtigung". Das ist halt auch verfassungsmäßig so tief verwurzelt, dass es ein dickes Brett zum Bohren ist. Und die Angestellten reiten da natürlich analog mit.

Zitat von: angryflo am 30. März 2023, 20:00:43Schön das du das mal als Diskussionsthem reinwirfst...
Ich fand es auch echt schlimm, das letzte Woche gefordert wurde, das Streikrecht zu begrenzen, nur weil der "super Streik" diesen Montag ansteht.... was für ein Schwachsinn, jeder der so was fordert, sollte mal erklärt bekommen was ein Streik ist und warum er begangen wird...
Der Streik ist ja zurecht, da sollen die AG einfach mal mehr zahlen... und schon gibts kein Streik, ist doch ganz einfach :-) Vorallem,wenn man Milliarden an Gewinnen einfährt...
https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/Konzern-erreicht-operatives-Ergebnis-von-knapp-1-3-Milliarden-Euro-Logistik-Tochter-DB-Schenker-erzielt-hoechsten-Gewinn-der-Unternehmensgeschichte--10431108#:~:text=Das%20operative%20Ergebnis%20(EBIT%20bereinigt,Milliarden%20Euro%20–%20eine%20neue%20Höchstmarke.

Dazu auch nein schönes Zitat von letztem Samstag, als ich von Frankfurt nach Düsseldorf direkt neben einem JGA mitreiste. Da sagte ein seines Zeichens Selbständiger auch: "Wer seine Mitarbeiter vernünftig bezahlt, muss auch keinen Streik befürchten". Und der Komplettausfall im Bereich DB war im Übrigen ja dem Konzern und nicht der Belegschaft geschuldet. Die wollten sich nur nicht mehr mit Belegungen für Notfallpläne auseinandersetzen, was ich bei der zu erwartenden Streikbeteiligung auch nachvollziehen kann.

dAb

Aha... Beamtenrecht mal wieder. Naja, gehört eh abgeschafft bzw. komplett geändert. :effe:

Zitat von: angryflo am 30. März 2023, 20:00:43Der Streik ist ja zurecht, da sollen die AG einfach mal mehr zahlen... und schon gibts kein Streik, ist doch ganz einfach :-) Vorallem,wenn man Milliarden an Gewinnen einfährt...

Das trifft aber beim öffentlichen Dienst aber nicht zu und das sollte man in der ganzen Diskussion auch nicht vergessen. Genug Gemeinden, Kreise nagen schon am Hungertuch.
Das Geld wird dann auch in Zukunft wieder wo anders eingespart werden müssen oder auf andere Einnahmen umgelegt werden...
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

Corns

Ja, da müssen manche Leute halt mehr Geld bezahlen, Einnahmen erhöht werden. Dafür werden dann aber tausende Nachbarn und Freunde, die wichtige Jobs machen, angemessen bezahlt für ihre Arbeit. Die Kaufkraft bleibt gesamtwirtschaftlich erhalten, wahrscheinlich steigt sogar die Nachfrage. Denn den Euro, den der Zahnärzt und der Bauningenieurin nicht ausgeben können, weil sie davon höhere Abgaben zahlen müssen, der kommt bei den Erzieherinnen und Polizisten an. Die geben den Euro dann aus. Es bricht also keine Nachfrage ein, denn das Geld wird trotzdem ausgegeben, nur halt nicht von den gleichen Personen.

Im Gegenteil, da Zahnärzte und Bauingenieurinnen aufgrund ihrer hohen Gehälter meist monaltlich größere Beträge sparen während Erzieherinnen dies aufgrund ihres Hungerlohns nicht können, wird durch eine Erhöhung der Abgaben, die zu 100 % in höhere Gehälter der Zu-Gering-Verdiener fließt, in Summe wahrscheinlich sogar mehr Geld ausgegeben. Gut für die Wirtschaft!

Spoiler: ShowHide
Rechenbeispiel dazu

  bisher, Bauingenieurin: 6 500 Euro brutto, 4 500 Euro netto > gibt 3 500 Euro aus, spart 1 000 Euro
  bisher, Erzieherin: 2 000 Euro brutto, 1 500 Euro netto > gibt 1 500 Euro aus, spart nichts

  neu, Bauingenieurin: 6 500 Euro brutto, 4 000 Euro netto > gibt 3 500 Euro aus, spart 500 Euro
  neu, Erzieherin: 2 500 Euro brutto, 2 000 Euro netto > gibt 1 800 Euro aus, spart 200 Euro

Die Gesamtnachfrage steigt von 3 500 + 1 500 = 5 000 Euro auf 3 500 + 1 800 = 5 300 Euro.
Der der Wirtschaft entzogene Sparbetrag sinkt entsprechend von 1 000 auf 700 Euro und ist auch noch gerechter verteilt.

Seitenbemerkung: Warum ist ein geringerer Sparbetrag gut? Das verausgabte Geld "arbeitet" wirklich, schafft Nachfrage und damit Anreize zur Produktivitätssteigerung, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Wirtschaft wird dadruch produktiver. Aktuell befinden wir uns in einer Situation der Überakkumulation (es gibt zu viel anlagesuchendes Kapital, weswegen auch so viele Blasen entstehen), daher ist der Rückgang des Sparens kein Problem. Anders wäre es, wenn die Unternehmen händeringend nach Geld suchen würden. Dann wäre eine höhere Sparquote gut, damit dieses Geld als Kapital an die Unternehmen gehen könnte.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20669/sparen/

Yps

Zitat von: dAb am 31. März 2023, 09:28:00Aha... Beamtenrecht mal wieder. Naja, gehört eh abgeschafft bzw. komplett geändert. :effe:

Das trifft aber beim öffentlichen Dienst aber nicht zu und das sollte man in der ganzen Diskussion auch nicht vergessen. Genug Gemeinden, Kreise nagen schon am Hungertuch.
Das Geld wird dann auch in Zukunft wieder wo anders eingespart werden müssen oder auf andere Einnahmen umgelegt werden...

Mein Reden, da gehört vieles geändert, was aber nicht Gegenstand dieser Diskussion ist. Ich hätt auch gern lieber ein paar Annehmlichkeiten weniger, dafür aber keine 41 Stunden-Woche, wie aktuell hier in NRW. Es gibt Branchen, in denen Vollzeit bei 35 Stunden oder teilweise noch niedriger kalibriert ist. Und da bin ich ganz ehrlich. Mehr als diese 35 Stunden ARBEIT packe ich in meine durchschnittlichen 41 Stunden Anwesenheit. Das packt man bei geistiger Bildschirmtätigkeit nicht durchgängig im produktiven Sinne.
Aber ich schweife ab  :rolleyes: