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Der ernste Thread

Begonnen von Frosch, 22. März 2012, 04:01:19

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PhiliF

Ich finde, es sollte ein Höchstalter für Politiker geben... und streng genommen auch ein Höchstalter für Wähler (gebunden an der statistischen Lebenserwartung).... Ein Biden/Trump müssen ja die mittelfristigen/langfristigen Folgen ihrer Politik nicht ausbaden, weil sie einfach rein statistisch gesehen vorher des zeitliche segnen werden. Einen Merz Ausspruch á la "Den Klimawandel nicht so ernst nehmen, wir haben noch 10 Jahre Zeit" kann ich aus seiner Sicht total verstehen. Die Folgen seiner Politik erlebt er ja gar nicht mehr, lediglich die Blumen auf seinem Grab werden halt schneller welk...
Glashoch Rangers - 3.Liga

Meister Oberliga Süd/West - Saison 75
Meister Verbandsliga Süd - Saison 73

Corns

#4276
Höchstalter für Wähler finde ich eine spannende Idee. Die ersten 18 Jahre darf man ja auch nicht wählen. Waum also nicht auch in den letzten 18 Jahren nicht? Oder man macht 16/16, 14/14 oder 12/12.

Sehe da aber in der gesetzlichen Umsetzung riesige Probleme. Macht man das dann nach Geschlecht oder allgemein? Wenn nicht nach Geschlecht, dürften Männer einen größeren Teil ihres Lebens wählen als Frauen. Also besser doch nach Geschlecht. Und auch nach Körpergröße und Einkommen? Kleine Menschen leben länger als große und Reiche länger als Arme. Aber das kann keiner wollen, dass Reiche länger wählen dürfen als Arme.

Wenn man anfängt, das zu durchdenken, wird es kaum eine juristisch haltbare und gerechte Lösung geben. So spannend die Idee auch ist.

spike-30

Zitat von: Corns am 08. Februar 2024, 20:20:16Höchstalter für Wähler finde ich eine spannende Idee. Die ersten 18 Jahre darf man ja auch nicht wählen. Waum also nicht auch in den letzten 18 Jahren nicht? Oder man macht 16/16, 14/14 oder 12/12.

Sehe da aber in der gesetzlichen Umsetzung riesige Probleme. Macht man das dann nach Geschlecht oder allgemein? Wenn nicht nach Geschlecht, dürften Männer einen größeren Teil ihres Lebens wählen als Frauen. Also besser doch nach Geschlecht. Und auch nach Körpergröße und Einkommen? Kleine Menschen leben länger als große und Reiche länger als Arme. Aber das kann keiner wollen, dass Reiche länger wählen dürfen als Arme.

Wenn man anfängt, das zu durchdenken, wird es kaum eine juristisch haltbare und gerechte Lösung geben. So spannend die Idee auch ist.

Also ich würde da Geschlechtsunabhängig und auch unabhängig von Größe oder Einkommen, ein festes Alter festlegen, dass dann für alle gilt z.B. von 18 bis 65.
AJFM
Bexbach Tigers, Liga 4 Süd/West (S83)
Meister: S67/Liga 6; S69/Liga 5; S71/Liga 4
Aufstieg: S65/Liga 6; S67/Liga 5; S69/Liga 4; S71/Liga 3
Verbandspokalsieger West: S69; S70; S71
Amateurmeister: S71
Abstieg: S82 Liga 4

köpper

Das Wahlalter auf 16 Jahre herunter zu setzen ist eine andere Möglichkeit dem entgegen zu wirken. Gerade in dem Schulalter ist man noch am meisten politisch engagiert, hat genügend Freizeit sowie Motivation um politisch aktiv zu werden, ohne parteigebunden, sprich Mitglied, zu sein, und hat noch nicht den Stempel einer einzigen auf.
Was die Präsidentschaftswahl angeht werden dort systematisch Führer gewählt, die eine geringe Schnittmenge mit dem Volk haben. Solch ein Wahlkampf verschlingt allein Millionen für den Präsi-Anwärter. Hierzulande wären auch bloß eine handvoll stinkreicher Unternehmer dafür bereit Geld aus dem Fenster zu werfen. Eben auch schon jenseits der 60 oder gar 70 mit dem Ziel noch etwas steuerfrei nebenher zu verdienen, mit dem Nachteil das eigene Unternehmen in der Amtszeit nicht zu sehr zu bevorteilen zu können :rolleyes:

Schappi

Ich bin gegen das Wahlrecht mit 16.

klar, man kann sich schon politisch engagieren, FFF, andere Demos, Teilnahme an Jungpolitikparteien.
Aber wer steht mit 16 schon im Leben? Ich kann auch mit 16 gegen Atomkraft, gegen Verbrenner, für Sprit für 4 € pro Liter sein, für höhere Grundsteuern oder Steuern im Allgemeinen sein. Betrifft mich das dann? Nein. Und 10 Jahre später dann aber wahrscheinlich rumheulen, dass man sich ja nichts mehr leisten kann, Autofahren teuer ist und man arbeiten gehen muss.... (GenZ ;))

Wahlrecht für alle, die mind. 1 Jahr nicht mehr im Hotel "Eltern" leben :D

Olbrany

Zitat von: Schappi am 09. Februar 2024, 09:15:37Ich bin gegen das Wahlrecht mit 16.

klar, man kann sich schon politisch engagieren, FFF, andere Demos, Teilnahme an Jungpolitikparteien.
Aber wer steht mit 16 schon im Leben? Ich kann auch mit 16 gegen Atomkraft, gegen Verbrenner, für Sprit für 4 € pro Liter sein, für höhere Grundsteuern oder Steuern im Allgemeinen sein. Betrifft mich das dann? Nein. Und 10 Jahre später dann aber wahrscheinlich rumheulen, dass man sich ja nichts mehr leisten kann, Autofahren teuer ist und man arbeiten gehen muss.... (GenZ ;))

Wahlrecht für alle, die mind. 1 Jahr nicht mehr im Hotel "Eltern" leben :D

Das kann man als Argument zählen lassen, aber was ist im Gegenzug mit jemanden, der im Altenheim vor sich hin siecht, nicht mehr viel wahr nimmt aber zur Urne geschleppt wird, um sein Kreuz zu machen.

Und das häufigste Argument, mit 16 ist man noch manipulierbar/beeinflussbar ist so auch nicht mehr haltbar. Das ist in meinen Augen nicht altersabhängig.
"Durch Bierhoffs Einwechslung hat sich nichts geändert. Im Gegenteil."

Schappi

Zitat von: Olbrany am 09. Februar 2024, 09:35:00Das kann man als Argument zählen lassen, aber was ist im Gegenzug mit jemanden, der im Altenheim vor sich hin siecht, nicht mehr viel wahr nimmt aber zur Urne geschleppt wird, um sein Kreuz zu machen.

Und das häufigste Argument, mit 16 ist man noch manipulierbar/beeinflussbar ist so auch nicht mehr haltbar. Das ist in meinen Augen nicht altersabhängig.
Zu den nicht zurechnugnsfähgen Menschen habe ich extra nichts geschrieben. Weil das aus meiner Sicht deutlich schwieriger ist. Aber man muss sagen, solange jemand nicht entmündigt ist, darf die Person auch wählen.

Und das Argument gegen Wahlrecht mit 16 wegen Manipulierbarkeit würde ich auch nicht unterschreiben.

BONSTAR

#4282
Ich sehe im Wahlalter ab 16j. kein Problem. Auch das Argument, dass sie mit 16 nicht bereits im Leben stehen, halte ich für nicht tragbar. Beruflich und hierdurch finanziell, meist eher noch nicht. Ja. Aber das allein ist für mich kein Punkt, ob jmd. im Leben angekommen ist oder nicht. Die werden um die Tragweite ihrer Entscheidungen i.d.R schon wissen. Bzw. sehe ich hier im Verhältnis kein Unterschied, zu Erwachsenen mittleren Alters und darüber hinaus. Siehe die braune Suppe, welche Nazis mit Deportations- und Arbeitslagerplänen für Migranten und Menschen mit jüdischem Background (letzteres sind festgehaltene Äußerungen der JA) wählt.

Bzgl. der US-Wahl: Die Administration um Biden herum, hat keine schlechte Arbeit geleistet. Weshalb aber nochmals Biden antritt.. halte ich für einen Fehler und spielt Trump, obwohl auch kein junger Hüpfer und ebenso mit sprachlichen Aussetzern auch abseits seiner menschenfeindlichen Äußerungen, möglicherweise in die Karten. - Aktuell scheint es aber noch so, als ließe er sich gesetzlich als Kandidat verhindern. Für Europa jedenfalls zu hoffen, da er auch Äußerungen dahingehend getätigt hat, sich aus der NATO zurückzuziehen. Und ohne die USA zum aktuellen Zeitpunkt, stehen wir militärisch gegen Russland (nicht das heutige, aber möglicherweise zukünftige aufgrund dessen angelaufenen und breiter aufgestellten Kriegswirtschaft während hier dahingehend keinerlei Umdenken stattfindet) eher schlecht dar.
AJFM
ab S33 FS Teutonia Bonn: V-Pokal 43, Finalist 38, 41 & 42; N-Pokal 62, Finalist 60
ab S69 FS Rheinlöwen Bonn: V-Pokal 72

dAb

#4283
Ich wäre da voll auf Pierres Seite. Da heutzutage immer weniger in dem Alter bereits arbeiten, auf eigenen Beinen stehen und vor allem wissen was die naiven Entscheidungen am Ende wirklich für einen selbst bedeuten und Konsequenzen haben, bin ich definitiv gegen die Absenkung.

Vor 50 Jahren hätte daher so ein frühes Wahlrecht mehr Sinn gemacht. Heutzutage kommt vielleicht die Pubertät früher, aber nicht die gesellschaftliche Reife.
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

Corns

#4284
Ich habe Kinder in dem Alter. Mein 15-jähriger Sohn und seine Gleichaltrigen sind absolut in der Lage zu wählen. Sie haben noch Ideale, klar. Aber sie sind nicht naiv. Ich würde auch meine 13-Jährige wählen lassen. Sie hat eine ziemlich klare Sicht auf die Welt und kann informiert abwägen. Ob das bei allen 13-jährigen der Fall ist, weiß ich nicht. Die, die ich durch sie kenne, sind alle aufgeweckt. Meine 10-jährige würde ich natürlich auch wählen lassen, weil ich sie so mag. Bei ihr trifft aber eher noch zu, was ihr schreibt.

PhiliF

Zitat von: Schappi am 09. Februar 2024, 09:15:37Ich bin gegen das Wahlrecht mit 16.

klar, man kann sich schon politisch engagieren, FFF, andere Demos, Teilnahme an Jungpolitikparteien.
Aber wer steht mit 16 schon im Leben? Ich kann auch mit 16 gegen Atomkraft, gegen Verbrenner, für Sprit für 4 € pro Liter sein, für höhere Grundsteuern oder Steuern im Allgemeinen sein. Betrifft mich das dann? Nein. Und 10 Jahre später dann aber wahrscheinlich rumheulen, dass man sich ja nichts mehr leisten kann, Autofahren teuer ist und man arbeiten gehen muss.... (GenZ ;))

Wahlrecht für alle, die mind. 1 Jahr nicht mehr im Hotel "Eltern" leben :D

Wahlrecht ab 16 halte ich nicht für problematisch. Sind die Jugendlichen, die die Hauptschule nach Schuljahr 9 verlassen und in eine Ausbildung gehen nicht unter 18? In der Bundeswehr darf man ab 17 sein Leben für dieses Land lassen. Aber mitbestimmen, wer einem das Azubigehalt besteuert und wer einen in den Tod schickt, darf man nicht? Finde ich nicht wirklich fair.
Und das sich mit dem Alter auch die Präferenzen ändern, für die man stimmt, ist das logisch. Als Student habe ich auch für jene Parteien gestimmt, die die Studiengebühren abschaffen wollten. Nun bin ich halt für Parteien, die sich für eine Reduzierung des Klimawandels einsetzen, da ich gerne meine Rente in 25 Jahren auch noch draußen verbringen will, und nicht auf Grund von Hitze und Überflutungen in meiner vollklimatisierten Penthousewohnung verbringen. Da ich auch nicht in der Automobilbranche arbeite, oder der Bauernlobby angehöre, fallen manche Populisten und ihre Parteien einfach raus. Vllt ändert sich das, wenn ich in 5 Jahren im Aufsichtsrat von VW sitze.

Was aber gegeben sein sollte, damit Menschen ordentlich wählen können: Sie müssen befähigt werden, sich vernünftig informieren zu können. Und da sehe ich aktuell eines der Hauptprobleme. Die Medienkompetenz von Alt und Jung in diesem Land ist extrem schlecht, und dank Pisa wissen wir auch, dass die Lesekompetenz erschreckend schwach ist (auch hier würde ich nicht zwischen Alt und Jung unterscheiden). Das bereitet mir eigentlich mehr Sorgen, als das Wahlalter.
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Olbrany

Es gibt gute Argumente auf beiden Seiten. Aber wenn wir das Fass aufmachen, dass 16 Jährige früher weiter waren, dann müssten wir das heute auf die jungen Leute bis ca. 22 ausweiten und das Mindestwahlalter erhöhen.Denn viele Menschen Anfang 20 sind heute unreifer.

Jedoch ist auch ein generelles Problem der heutigen Zeit die allgemeine Politikverdrossenheit der Menschen. Es gab wohl in vergangenen Zeiten eine klare Linie, was man wählt, teilweise dem Elternhaus folgend. Durch diese Verdrossenheit und die sozialen sind m. M. nach viel mehr Wähler beeinflussbar/manipulierbar. D. h. dass Parteien viel mehr um die Wähler kämpfen müssen, was sie aber leider nicht tun. Vor dem Hintergrund ist es dann eigentlich egal, ob ich 16 oder 18 bin.
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Ueberflieger

Zitat von: PhiliF am 10. Februar 2024, 09:55:17Als Student habe ich auch für jene Parteien gestimmt, die die Studiengebühren abschaffen wollten.
So kam bisher auch meine einzige Stimme für die Freien Wähler zustande. :tuete:
Damals waren die aber noch nicht gefühlt weiter rechts als die CSU. :bang:

If you wait until you can do everything for everybody, instead of something for somebody, you'll end up not doing nothing for nobody. - Malcolm Bane

Homerclon

#4288
Zitat von: PhiliF am 10. Februar 2024, 09:55:17In der Bundeswehr darf man ab 17 sein Leben für dieses Land lassen.
Das stimmt so nicht ganz.
Richtig ist: Man darf sich mit 17 Jahren für den Dienst in der Bundeswehr verpflichten - mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Und zumindest laut Webseite der Bundeswehr, nur nach intensiven Vorgesprächen.

Der Gebrauch und Umgang mit Waffen ist für 17 Jährige jedoch nur zu Ausbildungs- und Übungszwecken erlaubt. Sie werden nicht in den Einsatz geschickt, und dürfen auch kein Wachdienst leisten - denn auch wenn die Wahrscheinlichkeit beim Wachdienst sehr gering ist, besteht die Möglichkeit das von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden muss.



Zu Wahlrecht mit 16: Da bin ich unentschlossen.

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PhiliF

Zitat von: Homerclon am 10. Februar 2024, 19:18:37Das stimmt so nicht ganz.
Richtig ist: Man darf sich mit 17 Jahren für den Dienst in der Bundeswehr verpflichten - mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Und zumindest laut Webseite der Bundeswehr, nur nach intensiven Vorgesprächen.

Der Gebrauch und Umgang mit Waffen ist für 17 Jährige jedoch nur zu Ausbildungs- und Übungszwecken erlaubt. Sie werden nicht in den Einsatz geschickt, und dürfen auch kein Wachdienst leisten - denn auch wenn die Wahrscheinlichkeit beim Wachdienst sehr gering ist, besteht die Möglichkeit das von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden muss.



Zu Wahlrecht mit 16: Da bin ich unentschlossen.
Ah, danke für die Aufklärung. Dann muss ich mich korrigieren: Man darf mit 17 Dienst fürs Land leisten, aber nicht mitbestimmen, wer sein oberster Dienstherr wird.
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