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Themen - robertob

#1
Managerstorys / [A3] Die Welt ist ein Dorf
20. August 2020, 20:52:58
Hallo zusammen - die Nachricht das Anstoss 2022 in der Enwicklung ist hat nostalgische Gefühle bei mir geweckt. Mit Spannung warte ich auf das was da momentan in Arbeit ist. Bis dahin möchte ich die Zeit mit einer neuen Anstoss 3 Story überbrücken, denn es hat mich mal wieder gepackt: das Anstoss Fieber.  :hui:

Vermutlich ähnlich im Format wie meine letzte Story, die nun bereits einige Jahr alt ist, wird es hier zugehen. Updates wenn Zeit ist - es kann auch mal längere Pausen geben (Ps.: bitte seht mir Rechtschreibfehler nach - lebe seit nem guten jahrzehnt nicht mehr in Deutschland und es is brutal wie schnell man die korrekte Sprache 'vergisst'  :bang:).


- Gespielt wird mit dem 99/00 Datenfile
- Startland: England
- Ohne Cheats
- Kein Save & Reload
- Textmodus
- Aufstellungen die es so auch im echten Leben eben könnte
- Schwierigkeitsgrad: "Nur Für Die besten"
- Keine freien Verpflichtungen
- Keine NORASCA - nur Tansfermarkt Verpflichtungen

Ziel: In allen ausgewählten Ligen (welche des sind wird die Story offenlegen) die Erste Liga zu gewinnen. Frei nach dem Motto: Die Welt ist ein Dorf.

..........



1. Kapitel: Jeder ist seines Glückes Schmied - Saison 1999/2000


Bereits früh war für mich klar: das mit dem Fußball, das wird nichts. Zumindest nicht auf dem Level von dem ich als Kind träumte, als ich im Garten die Bälle im Winkel des kleinen, vom Vater liebevoll zusammengezimmerten Tores, versenkte.

Klar kann ich den Ball 100 mal hochhalten, ne saubere Flanke in den Strafraum schlagen, und nen Übersteiger aus dem Lauf ansetzen. Das ganze unter massivem Druck eines 90kg schweren, 1.90m großen Innenverteidiger der dies möglicherweise seit vielen Jahren beruflich macht? Es macht die Sache zumindest schwerer.

Und so habe ich den Sprung aus den Jugendmannschaften zu den Herren nie wirklich geschafft - bisher zumindest nicht. Ich bin noch im besten Alter; dennoch der Realist in mir weiß, wenn es eine Zukunft im Fußball geben würde, dann nur auf dem Trainingsplatz in leitender Funktion.


In diesem Wissen habe ich akribisch auf meine Trainerlizenz hingearbeitet, die entsprechenden Kurse besucht, dumme Fragen meinen Trainern gestellt, hospitiert wo nur möglich und den ein oder anderen Assistenztrainerjob durchlaufen. Und nun halte ich sie in der Hand: DIE Lizenz die es erlaubt auch im professionellen Bereich zu arbeiten!








In dieser Zeit wurden auch wichtige Kontakte genüpft. Ich bin bestens informiert vor allem über das Geschehen in den unteren Ligen. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein nutze ich nun vor allem das sogenannte "World Wide Web" - die neusten Nachrichten der Fußballwelt, kostenlos und sofort?! Ein tolles Ding, dieses Internet!



Dort gibt es auch eine coole Seite auf der Fußballvereine inserieren können - sei es für Co-Trainer, Torwarttrainer, oder sogar richtige "Manager". Ich beobachte den Markt bereits länger. Nicht selten geschieht es das um die Saisonpause herum unterklassige Klubs aus der EFL dort auch freie Stellen für den Cheftrainerposten ausschreiben - beziehungsweise es gibt auch die Möglichkeit selbst Anzeigen zu schalten. Gewissermaßen ist es so etwas wie eine virtuelle Markthalle auf der man seine Dienste anbieten kann - innovativ!



Ich habe dort kürzlich ein Inserat aufgegeben. Und tatsächlich: gleich drei verzweifelte Vereine aus der League Two sind auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer: Abstiege oder finanzielle Nöte lassen ihnen wenig Spielraum um renomierte Trainer zu verpflichten....









Zweifelsfrei, der Barnet Football Club ist die interessanteste Adresse. Die Bees kommen von sich aus auf mich zu - "Sie haben Post!", sagt die AOL Startseite. Im Nördlichen Teil Londons ansässig, hat der Klub gehobene Ansprüche. Der Aufstieg soll es sein, und von diesem Ziel lässt Chairman Mr. Kleanthous auch nicht ab – trotz fragwürdiger Finanzlage.

Ebenfalls auf der Suche Hull City. Das die Tigers bereit sind mit mir zu sprechen fühlt sich "groß" an. Ist es auch. vor allem der Druck von Außen, die wahren Horden an Fans bereiten mir Sorgen. Der Kader ist schwach besetzt. Doch das wollen emotionale Fußballfans selten hören. Hier wäre ich sofort unter Druck: ein Wagnis wenn dies meine erste Station im Profifußball wäre.


Das sicherste Schiff, passend zur geographischen Lage des Klubs, scheint Hartlepool United zu sein. Wenn auch kein Verein der die ganz große Tradition mitbringt und von dem man als Kind geträumt hätte.

Doch die Pools bemühen sich sehr um mich: bereits im ersten E-Mailverkehr (man kann sich das wie die Post vorstellen, nur auf elektronischen Weg - das ist die Zukunft!) gibt es Anerkennung, man hätte viel gutes über mich bereits gehört "the young manager talent".


Wir einigen uns schnell auf einen 1-Jahresvertrag. Welcome to Hartlepool!











24 Spieler sind im Kader der Pools. Ein solides Team, mit viel jungem Blut - das passt zum jungen Trainer und zur Ausgangslage das wenig bis gar kein Geld für mögliche Verstärkungen vorhanden ist. Abgesehen vom Victoria Ground, gibt auch die Infrastruktur des Klubs wenig her. Doch mit guter, solider, Arbeit hoffe ich das hier etwas langfristig erfolgreiches entstehen kann.






Kurzfristig zählt das hier und jetzt. Die Vorstellung bei Presse und Mannschaft läuft besser als erwartet. Und auch der Eindruck den ich vom Team bekomme ist ein positiver: die Buchmacher sehen Hartlepool als solides Mittelfeldteam. Nach den ersten Trainingseinheiten mit den Jungs habe ich das Gefühl da könnte durchaus mehr drin sein. Play-Offs?

Eine Reihe junger, vielversprechender Talente, der Großteil des Teams mit den besten Jahren noch vor sich. Geführt von Kapitän und der festen Nummer Eins, der Norwegische Schlußmann Kevin Hollund, könnte hier die richtige Mischung bereits vorhanden sein.








Weniger gut: meine sportlichen Erfahrungen helfen im Trainingsalltag. Meine nicht vorhandenen Erfahrungen mit der Businessseite sind ein Problem.

Als Manager liegt alles in meiner Verantwortung, und in diesen ersten Wochen fließt das Geld nur so davon.  Ein paar kleinere Verbesserungen im Umfeld des Stadions sind nötig. Zudem will ich die Truppe schnellstmöglich auf Linie bringen – Konditionell, emotional und spielerisch. Trainingslager in weit entfernten Orten wie den Anden oder Sibirien kosten – haben dafür aber auch die gewünschte Wirkung. "Team Building" im weitaus näheren Stonehenge schweißt das Team vor dem Saisonstart zusammen.

Geld für Verstärkungen ist somit auch weiterhin nicht vorhanden. Da uns auch niemand verlässt, gehen wir personell unverändert in die League Two Season.



August/September 1999:





Englische Wochen wortwörtlich gleich zu Beginn: Liga und League Cup sind die Aufgaben in den ersten beiden Wochen: erfolgreich gelöst. Bei Chester City ein 2:0, und sieben Tage später vor voller Hütte im Victoria Ground ein furioser 4:0 Heimsieg; zudem ziehen wir recht problemlos in die nächse LC Runde ein, nach Hin- und Rückspielerfolgen über Torquay United.


5:2 Torfestival bei den Shrimps von Shewsbury und ein souveräner 2:0 Heimsieg über Halifax – es ist ein Auftakt nach Maß den sich keiner bei den Pools hätte erträumen lassen. Vor allem Spielmacher Craig Midgley überzeugt mit vier Vorlagen, weiß er doch in erster Linie die Schnelligkeit von Sturmspitze Chris Freestone wunderbar in Szene zu setzen – der erfahrene Angreifer verwertet nicht jede sich bietende Gelegenheit, aber genügend um den Vorzug vor dem wuchtigen Gary Jones im Sturmzentrum zu erhalten.


Im FA Cup ist bereits in der ersten Runde Schluß. Porthmouth aus der Championship ist mindestens eine Nummer zu groß.







Oktober 1999:

Erste Niederlage am 8. Spieltag: 0-1 im Spitzenspiel bei Rochdale Town; wobei uns ein dummer Platzverweis jegliche Chance raubte. Die englischen Wochen, mit Pokalspielen und Liga rauben dagegen dem Team wichtige Energie. Eine zweite Schlappe folgt auf dem Fuße gegen Southend United.

"Three in a row" kann verhindert werden. Beim Elften Macclesfield wird der Negativtrend gestoppt.



Ein guter Saisonauftakt nach zehn Spieltagen steht zu Buche. Platz vier, nur drei Punkte von den ersten beiden direkten Aufstiegsplätzen entfernt. Das hätte vor der Saison jeder bei den Pools unterschrieben.












November 1999:

Gute Arbeit wird meißtens belohnt: ein Angebot aus der League One flattert rein: Cambridge United, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt in großer Abstiegsnot, wäre durchaus interessiert mit mir, dem jungen, wilden Trainer, einer leblosen Truppe neues Leben einzuhauchen. Das schmeichelt mir, doch ich lehne dankend ab.



Briefmarken sammeln: ein antiquiertes Hobby? Mitnichten. Ein Teil der Mannschaft – und nicht nur die Senioren des Teams – fröhnen dem regen Sammeln und Tauschen der kleinen Dinger die nötig sind um Briefe und Postkarten zu verschicken. Das ist gut für die Moral der Truppe, doch es gibt auch den ein oder anderen der den Fokus auf das wesentliche verliert: Fußball spielen.


Das hat Auswirkungen. Wir sind nicht mehr ganz so konzentriert, geben Spiele ab die zu gewinnen waren. Vor allem die Niederlage bei Carlisle United schmerzt, lagen wir doch lange in Führung. Noch stehen wir fest auf einem Relegationsplatz, doch weitere Ausrutscher durfen wir uns nicht erlauben - diese Liga ist richtig eng.








Dezember 1999:


Ligakonkurrent Lincoln City lockt Chris Perkins mit einer Vertragsofferte. Er ist unser einziger Linksverteidiger im Kader – unter keinen Umständen können wie ihn ziehen lassen. Es sind schwerzvolle Verhandlungen, doch am Ende unterschreibt der 25 Jährige einen neuen 3-Jahresvertrag zu deutlich aufgestockten Konditionen.


Immer wieder rufe ich Spieler in meine kleine Kabine neben dem Trainingsplatz: der moderne 'Manager' haut nicht nur rauf – er hört auch zu, baut auf, streichelt über den Kopf. Ein zusätzliches Trainingslager – wildes campen unter freiem Sternenhimmel im Steinkreis, schweißt die Truppe zusammen.


Siege über Swansea, Hull und Brighton festigen Hartlepools Position als erweiterer Aufstiegskandidat. Platz zwei ist greifbar.... als eine neue Zeitrechnung anbricht: die Jahrtausendwende!   











Januar 2000:


Ein Januar des Grauens – nicht nur ist das Wetter hier im Nordosten richtig mies, auch schlechte Ergebnisse wirken sich auf die Stimmung aus: zwei Niederlagen, vier Unentschieden – wobei eine weggeschenkte 3:0 Halbzeiführung bei Leyton Orient der vorläufige Tiefpunkt ist – die Play-Offs sind in Gefahr.

Wir sind löchrig wie ein Schweizer Käse in dieser Phase.








Februar 2000:

Verletzungen und Sperren machen das Leben nicht leichter. Selbst die Bank zu füllen gleicht einem Kraftakt vor dem Heimspiel gegen Plymouth. Selbt der Trainer muss da mal den Ersatzmann geben. Die Null muss stehen heißt die Devise. Die Rumftruppe wird mit sicherem Kurzpasspiel und schön langsam das Spiel aufbauen, ganz im Sinne von Tiki-Taka. Vorsicht hin oder her: wir schießen uns den Frust von der Seele. 5:0.


Bei allem auf- und ab spielen wir weiterhin eine starke Saison. Die Begehrlichkeiten sind geweckt: Hartlepool möchte die Zusammenarbeit über die Spielzeit hinaus weiterführen. Doch äußerst lukrative Angebote machen de Entscheidung nicht leicht. Port Vale aus der Championship will mich sofort – als Feuerwehrmann!

Ich könnte vier mal mehr verdienen als in Hartlepool. Zudem hat sich die Finanzlage bei den Pools dramatisch verschlechtert. Doch die Möglichkeit aufzusteigen ist nach wie vor real, in sofern werde ich fürs erste weder einen neuen Vertrag hier noch woanders unterschreiben. Time will tell.



Sportlich durchwachsen geht es in den Frühling. Hartnäckig halten wir den vierten Platz, auch dank der Tore des pfeilschnellen Chris Freestone, der als einzige Spitze fest gesetzt ist. Er findet immer besser zusammen, vor allem mit Spielmacher Craig Midgley, der nun bereits 14 Treffer vorbereitet hat!

Ein Torfestival gegen den Dritten aus Rochdale schürt Euphorie rund um den Victoria Ground.










Um so erstaunlicher das neue Angebot zur Verlängerung meines auslaufenden Vertrags. Ein mageres Jährchen, 40% Gehaltskürzung und man faselt von Aufstieg – zweifelsfrei, der Lizenzentzug ist aktuell nicht völlig unmöglich, wir sind hochverschuldet: die Stadt Hartlepool pumpt 500.000 Pfund in den Verein, um den massiven Schuldenberg abzubauen. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch bin ich sicher wir könnten das irgendwie drehen.....



Es wird dennoch klar: in Hartlepool United gibt es keine Zukunft für mich. Trotz des durchaus bemerkenswerten Erfolgs bisher empfinde ich weder Vertrauen noch Wertschätzung für meine Arbeit. Vor dem Hintergrund der finanziellen Lage sehe ich mich gezwungen von Board zu springen bevor es zu spät ist.







Es hilft das außerhalb von Hartlepool meine Arbeit durchaus Beachtung findet.....




Ligakonkurrent Halifax Town FC ist bereit mir sofort ein neues Zuhause zu geben. Das passt. Ich hatte schon immer einen "soft spot" für die Shaymen. Gutes Gehalt, faire Erwartungen für den Rest der Saison diese so gut wie es eben geht zu Ende zu bringen.










Halifax rangiert auf Platz 9, im Niemandsland der Tabelle, weit weg von den Play-Offs. Nach einer durchwachsenen Rückrunde wurde der Weg für den Neuanfang gemacht: mit jungem Gesicht auf der Trainerbank, der den alternden Kader ausmisten soll.


Was ist sonst noch wichtig zu Halifax? Einst was die Kleinstadt im Herzen Englands ein religöses Zentrum, das darüber hinaus Landesweit Bekanntheit erlangte für seine neuartige Art zum Tod verurteilte ins Jenseits zu befördern. Im 16. Jahrhundert war man hier der Zeit nämlich voraus: statt den Verurteilten ganz primitiv mit der Axt oder Schwert um einen Kopf kürzer zu machen, wurde eine famose Fallbeilmaschine verwendet, die schnell, sauber, und zuverlässig arbeitete.







Es ist schnell klar warum es zuletzt nicht gut lief: Stammkeeper Lee Butler hat sich vor einigen Wochen einen Knorpelschaden im Knie zugezogen, fällt lange aus. Sein Ersatz ist der 37 Jährige Tony Parks, der vermutlich einst ein durchaus brauchbarer Schlußmann war, aber nun im Alter ein Fliegenfänger der übelsten Sorte ist.


27 Spieler im Kader... aber nur ein Rechtsaußen! Immerhin, der junge Chris Newton ist einer von der flinken Sorte.

In einem klassischen 4-4-2 System gehen wir es an, die letzten 15 Spiele dieser League Two Saison – es ist das System was die Mannschaft von meinem Vorgänger bereits kennt.


März/April 2000:

Neue Besen kehren gut..... für genau zwei Wochen. Diese knappen, wenn auch nicht unverdienten Siege, sind gefolgt von einer Durstrecke ohne volle Punktzahl. Kleinere taktsiche Veränderungen, jetzt wo ich das Team besser kennen, bringen erneuten Aufschwung: wir schlagen die Topteams Lincoln und Swansea.



Ebenso positiv auf ganz unerwartete Art und Weise: bereits in Hartlepool habe ich selbst mit der Mannschaft regelmässig mittrainiert. Nur um mich fit zu halten, versteht sich. Stetig stieg meine Fitness und "competency" um auch in Trainingsspielchen nicht völlig wie ein Depp auszusehen.

Ich machte Fortschritte, und nun in Halifax ist es soweit: Profidebut! Als Spielertrainer - dies ist auch der Personallage geschuldet, dich mich zwingt das ein oder andere mal die Bank nicht nur als Trainer, sondern auch als Ersatzspieler zu wärmen! Zwar ist der Kader groß, doch die Widrigkeiten des Englischen Fußballs könnnen jeden Kader geradezu maltretieren.


25 Minuten vor Schluß im längst gewonnen Heimspiel gegen den Tabellenletzten Chester City ist es soweit: mein Profidebut! Kurz vor Abpfiff ein Freistoß in aussichtsreicher Position: Kapitän Dean Butler, normalerweise der Mann für diese Situationen, überlässt mir die Kugel - ich zimmere diese mit einem strammen Vollspannschuß flach unter der Mauer durch ins lange Ecke, vorbei am verdutzten Keeper!!!

You couldn't make this up.... ist der Gedanke mit dem ich "The Shay", die altehrwürdige Hütte meines Arbeitgebers, an diesem Abend verlasse.



Mai/Juni 2000:

Gibt es da etwa doch ein Fünkchen Hoffnung auf den Aufstieg? Wir schnuppern zumindest an Platz Sechs, müssen im Endspurt aber alles abräumen, um hier tatsächlich noch den Sprung zu schaffen der vor einem Monat noch unmöglich schien.


Im Spitzenspiel gegen den unangefochtenen Tabellenführer Barnet sind wir lange das bessere Team, können unsere Chancen jedoch nicht nutzen. Drei Rote Karten später ist jegliche letzte Hoffnung von Play-Off Spielen verflogen.



Anders sieht dies in Hartlepool aus. Dort hat man den direkten Aufstieg am Ende gepackt! Ohne mich, und, so sieht es für den Moment zumindest aus, ohne Lizenzentzug. Glückwunsch and die Pools, wenn auch mit ein wenig Wehmut.







Für mich und Halifx Town heißt es jedenfalls auch für ein weiteres Jahr: Viertklassigkeit, League Two football. Hierfür beginnen die Planungen sofort. ich hoffe ma gibt mir Zeit hier in Halifax. Die Anzeichen sind, trotz, wie ich meine, solidem Einstand, nicht zwangsläufig positiv. Von Vorstand, über Fans bishin zur Öffentlichen Wahrnehmung, ist es fair zu sagen, ich bin nicht die beliebteste Person in West Yorkshire!


#2
Managerstorys / [A3] Auf zu neuen Ufern...
12. Februar 2016, 23:21:39
Das Anstoss Fieber hat mich gepackt - nach einigen Jahren des Nicht-Spielens halte ich die Legende A3 wieder in meinen Händen. Und auf gehts in eine echte, vermutlich turbulente Managerkarriere. Und ich hab richtig Lust eine Story draus zu machen:

- Gespielt wird mit dem aktuellen Datenfile (herzlichen Dank an die Community!)
- Ohne Cheats oder unrealistische Tricks
- Kein Save & Reload Zeugs - was passiert, passiert.
- Im Textmodus mit Aufstellungen die auch in Echt Sinn ergeben müssen
- Schwierigkeitsgrad: "Nur Für Die besten"


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Prolog: Auf zu neuen Ufern!





Ich hab genug! Es ist April, und wenn ich aus dem Fenster schaue regnets. Wie immer! Die saftig grünen Hügel direkt hinter dem Bürokomplex freuts, mein Gemüt eher weniger. Irland – das wars. Es reicht! Ich will nach Hause. Schluß, aus, vorbei.

Aber nicht einfach so – den Bürjob an den Nagel hängen und dem einzig wahren Traum hinterherjagen – das wärs! Was im Fußball machen und sich erfüllen was viele vor mir bereits geträumt haben, doch die wenigsten ausleben - und wenn dann durch eine berüchtige Fußballmanagersimulation aus dem Hause Ascaron. Ich will mehr als das!

Die letzten fünf Jahre hier auf der Grünen Insel waren zweifellos aufreibend - denn ich bin dem Fußball immer treu geblieben und habe fleißig Erfahrungen gesammelt. Angefangen in jüngeren Jahren, dann noch in der alten Heimat, bis heute, habe ich bereits diverse Nachwuchsmannschaften bis hin zum Assistent Coach bei den Männern eines Leinster Senior Teams hier in Dublin einiges erlebt. Ausgebildeter Team und Gruppenleiter zu sein macht sich auf dem Lebenslauf sicher auch nicht ganz schlecht und schlägt in die gleiche Kerbe - Team Management.

Was fehlt, ja das ist nun nur noch ein williges Fußballteam das vor allem crazy genug ist einem No-Name wie mir die Chance seines Lebens zu geben.
Aber: SO außergewöhnlich wäre das ja nicht mal. Wir sehen es doch immer wieder. Vereine die sogenannten ,,jungen, dynamischen Gesichtern" suchen, die ,,neue, frische Ideen" mitbringen, in der Hoffnung auf zukünftig "sex, attraktiven Offensivfußball" -  und na klar, eine bessere Zukunft! Selbstverständlich mit dem größtmöglichen Fokus auf der eigenen Jugend liegend.... oft passiert das im Zuammenhang mit dem dem sogenannten "Neuanfang". Dafür braucht es dann zwei Dinge: zum einen das bereits erwähnte liebvoll entworfene Konzept, für das es dann nur noch einen jungen, unbefleckten Trainer braucht - gerne auch mit großer Brille im Gesicht!

Nun, das ganze geht oft natürlich schief. Warum? Der Jungspund hat wenig Kredit - bei Fans, Medien und Vereinsspitze. Bei den ersten Misserfolgen ist der junge, sex Trainer mit der großen Brille im Gesicht ganz schnell vom Fenster wieder weg. Und was braucht man in so einer Situation dann? Na klar, einen echten Fußballlehrer und ganz unbdeint Disziplin!!! Also kommt der erfahrene Schleifer zum Zuge, der den Spielern zeigt wo es lang geht.... doch bekanntlich sind Spieler nur für eine gewisse Zeit empfänglich für ständiges Anschreien und ,,Berg der Leiden" Strafläufe. Der moderne Fußballprofi weiß: Das Ende ist nahe und er schaltet auf Durchzug. Tja und nu? Na klar! En Neuanfang muss her! Gerne mit einem möglichst jungen, unverbrauchten Gesicht, jemand mit frischen Ideen – für den ganz besonders neuen Schwung!

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich gebe mir zumindest ne berechtigte Chance zu nem Bewerbungsgespräch mal eingeladen zu werden. Ob ich auch n Job bekomme? We'll see! Aber mit Erfahrung im Nachwuchs- und Seniorbereich,gesammelter Auslandserfahrung und natürlich der der großen Brille im Gesicht – da muss sich doch n Verein finden lassen der verzweifelt genug ist.....


Wie kommt man eigentlich an Stellenangebote im Fußball? Nun, so schwer ist das nicht. Einige Vereine inserieren in lokalen Zeitungen.... ich erinnere mich an den Dundalk FC, hier in Irland, vor ein paar Jahren, Stellenausschreibung im Irish Independent. Nur zwei Jahre später feierte man in Dundalk die Meisterschaft. Cork City, Galway United sind andere Beispiele, die mir aus Irland spontan einfallen. Aber es geht auch einfacher.
Tante Google hilft, wie so oft: ,,offene stelle fußballtrainer" – Seiten wie fussball-jobs.de oder trainersuchportal.de fallen sofort ins Auge.




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Angebote werden sondiert, alle möglichen Seiten und Stellen abgegrast, auch das ein oder andere Telefonat mit Bekannten hilft um ein gutes Gefühl zu bekommen welche Klubs auf Personalsuche sind. Bewerbungen werden geschrieben und rausgeschickt – mit den besten Wünschen und ein klein wenig Hoffnung. Und wenn es erstmal nur ein Co-Trainer Posten wäre – das wäre durchaus ein Anfang - und der muss erstmal gemacht werden!


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Es ist Dienstag, der April neigt sich dem Ende zu, die Sommerpause steht vor Tür – it's Crunch Time! Die Mailbox ist voll, mit so mancher kurz und knappen Absage.... und Einladungen zu Vorstellungsgesprächen? Ja! Auch die sind dabei! Die einen mehr, die anderen weniger interessant.

Richtig heiß wird es aber tatsächlich mit zwei Vereinen. Wobei ,,heiß" vielleicht nicht das richtige Wort ist für das erste und am ende auch letzte Kennenlerngespräch mit den Würzburger Kickers. Frisch aufgestiegen in die 3. Liga, schachern sie um einen neuen Trainer - hinter dem Rücken von Erfolgsmann Bernd Hollerbach! Der hat sich anscheinend etwas zu gierig gezeigt bei der vorzeitigen Vertragsverlängerung. Jetzt wollen die Kickers einen Neuanfang - und sie wollen eine möglichst billige Lösung die gleichzeitig aber für ein ähnliches Konzept steht wie das mit Hollerbach: jung, dynamscher, Konzeptfußball – das komplette Paket eben!

Nun, ich gebe es zu: Ich bin naiv und planlos. Mein Konzept kommt nicht gut an. Um ehrlich zu sein, ich hab eigentlich gar keins. Völlig unvorbereitet fliege ich nach Deutschland und treffe die Würzburger Verantwortlichen. Eine eher unangenehme und peinlichen Erfahrung, wenngleich eine extrem leereiche! in der Hoffnung mein Deppenauftritt spricht sich nicht all zu schnell rum -  die liederlich zusammengekleisterte Powerpoint Presentation stieß auf wenig Begeisterung in Würzburg - kein Wunder, wenn dein ,,Konzept" aus drei mageren Slides- und ein paar belanglosen Phrasen besteht.


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Ich bleibe noch ein paar Tage in Deutschland, besuche Freunde und Famile in meiner Heimat Rostock. Hole mir ein paar Ratschläge bei alten Freunden - die mittlerweile gute Dinge im Nachwuschsbereich des FC Hansa leisten.... eine der wenigen Dinge wo der FCH seit vielen Jahren Bundesligareif ist -meine PowerPoint Presentation und das Konzept sehen nun deutlich fülliger aus. Ein paar ,,Dry Runs" vor Freunden helfen mir Sicherheit in Auftreten zu bekommen. Schließlich ist das meine einzige und im Grunde auch beste Waffe, zugleich aber auch größtes Hindernis. Als No-Name musst du dich gut präsentieren, dynamisch rüber kommen, Euphorie und Emotionen wecken - sowie ein schlüssiges Konzept in die Wolken malen können.


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Ermutigt und hoffentlich gut gewappnet setze ich mich in den Zug – es geht in Lausitz! In Cottbus ging es die letzten Jahre nur noch bergab. Der Negativgipfel war der Abstieg in die Drittklassigkeit – zum ersten mal nach 17 Jahren, in denen der FCE sogar sechs Jahre die großen in der Bundesliga ärgerte. Der Verein geht nun in seine zweite Saison in der dritten Liga, nachdem der direkte Wiederaufstieg klar verpasst wurde.

Ein Neuanfang muss her - soviel ist sicher. Ein neuer Trainer muss her. Ein neues Konzept muss her. Frisches Blut muss her. Neuanfänge macht man gerne mit einem frischen Gesicht auf der Trainerbank. Am besten jung, dynamisch; jemand mit Emotionen, der Schwung in den Laden bringt.
Ich bin eindeutig nicht die Nummer eins auf der Liste. Aber passte wohl dennoch ganz gut ins Raster. Immerhin erhalte ich eine Einladung zum Gespräch.

Präsident Wolfgang Neubert empfängt mit freundlich, doch die Skepzis ist ihm ins Gesicht geschrieben. Ich bin nicht der erste Kandidat den er heute sah, und er habe auch nicht sonderlich viel Zeit. Ich solle mich und mein Konzept mal vorstellen – er macht aber auch gleich deutlich, man ist weit vortgeschritten mit einem populären Ex-Spieler, sucht aber definitiv für das gesamte Trainerteam.

Ich bin hier um mich als Cheftrainer vorzustellen. Entgegne ich forsch. Neubert gibt mir 30 Minuten. Ich machs kürzer.
Klar, deutlich und bestimmt setze ich zum Pitch an: Für Cottbus als Verein ist es jetzt wichtig zur Ruhe zu kommen. Als ersten Schritt sehe ich es als wichtig an den Kader zu verschlanken und deutlich zu verjüngen. Es muss wieder eine Verbindung zwischen Fans und Team entstehen. Eine junge, dynamische Mannschaft kann hierfür ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Wir müssen die Region wieder emotional in den Fußballklub involvieren. Dabei kommt es nicht in erster Linie auf den sofortigen Aufstieg an, sondern darauf ein Fundament zu legen auf das nachfolgend Stück für Stück aufgebaut werden kann, um den Klub zurück in die zweite- und mittelfristig 1. Liga zu bringen.

Ich mache klar: Mein Konzept setzt auf Kontinuität, Langfristigkeit und attraktiven Offensivfußball. Ein junges Team, das auf dem Feld Gas gibt, dem man Fehler verzeiht, das aber mit der Zeit wachsen kann. Bei diesen Worten huscht Präsident Neubert ein kleines Lächeln übers Gesicht. Ich glaub ich hab die richtigen Knöpfe gedrückt.


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Am selben Nachmittag bekomme ich eine interessante E-Mail: Nein es ist nicht Energie. Es ist Ost-Rivale Rot-Weiss Erfurt! "Hätten Sie Zeit für ein Kennenlerngespräch?" Meine Antwort an RWE fällt knapp aus. Denn bereits am nächsten Morgen kommt es zur Einigung mit dem FC Energie – ich habe in Cottbus überzeugt und der Verein macht Nägeln mit Köpfen. Die klaren Worte und das logische Konzept imponierten Präsident Neubert, sagt er mir wenig später als wir uns zur Vertragsunterzeichnung treffen.

Er fügt dann aber noch hinzu: Ich habe den Job – unter einer Bedingung: Energie spielt um den Aufstieg in der kommenden Saison. Ich sage: Nein. Ich möchte im ersten Jahr diesen Druck nicht aufbauen, stattdessen ein Jahr der Ruhe für den Verein um das Fundament zulegen für zukünftige Erfolge. Wir einigen uns in der Mitte. Ein einstelliger Tabellenplatz ist ein realistisches Ziel für den FC Energie. Ich bekomme 2 Jahre, kann aber aus dem Vertrag raus bei einem Angebot. Das ist mir wichtig. Ein Freund gab mir den Tipp, auf diese Klausel ganz besonders zu achten.