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Themen - Apfel1986

#1
DER START

Im Sommer 2019 entschloss ich mich, mein Glück auf dem Trainer- / Manager-Markt zu versuchen.
Ich hatte mich eingängig mit Trainingslehre, Mannschaftsführung und weiteren theoretischen Grundlagen beschäftigt. Den deutschen Fußball hatte ich eh seit Kindertagen aufgesaugt und in niedrigeren Ligen hatte ich bereits das eine oder andere an Erfahrungen sammeln können. Kaufmännisch ausgebildet war ich ebenfalls, also, los geht's!

Da das Modell Magath in der Vergangenheit durchaus Erfolgsmomente hatte, bot ich, mit Hilfe eines befreundeten Vermittlers im Bereich Sportmanagement, verschiedenen Vereinen meine Dienste als Trainer und Manager in Personalunion an. Gerade in der dritten Liga, wo das Geld bekanntermaßen knapp ist, sollte dieses Modell mit seinen Kosteneinsparungen den einen oder anderen Verein anlocken. Gerne einen der vermeintlich ,,Großen" mit ordentlich Potenzial, aber auch Risiken: Kaiserslautern oder 1860, Clubs mit durchaus Chancen, aber auch nicht wegzudiskutierenden Stolperfallen, würden mich definitiv reizen.  :kratz:

Meine Bewerbungen stießen dabei nur vereinzelt auf fruchtbaren Boden, und das nicht unbedingt bei meinen Wunschvereinen.
Vor allem zwei Vereine machten mir ein ernstzunehmendes Angebot.
Zum einen der VfR Aalen, der vor nicht all zu langer Zeit noch eine Episode in Liga zwei hatte, aber eben nicht den klangvollsten Namen mitbrachte.
Zum anderen Hansa Rostock. Ein durchaus klangvoller Name, aber inzwischen leider in den Niederungen von Liga drei angekommen. Als Nordlicht, das Mitte der Neunziger seine Liebe für die Bundesliga entdeckte, waren mir die guten Zeiten der Kogge unter Pagelsdorf und Zachhuber durchaus geläufig. Agali, Neuville, Beinlich, Rehmer oder Pieckenhagen. Dieser Verein hatte gute Zeiten erlebt. Pieckenhagen spielte hier eine besondere Rolle, denn...

... einige Tage später – ich war mir schnell klar, dass Hansa meine Präferenz darstellte – erwähnte ich im Gespräch mit Sportvorstand Martin Pieckenhagen diese glorreichen Zeiten. Ich machte aber klar, mir bewusst zu sein, dass diese Zeiten nur als Fern-Ziel herhalten können. Der Verein, mit einem zwar soliden, aber namenlosen Kader, musste sich auf allen Ebenen gewaltig strecken, um wieder Richtung Bundesliga denken zu können.
Finanziell waren wir uns schnell einig. Mir war klar, dass ich kein großes Salär verlangen konnte, denn das würde die eh schon knappe Finanzlage eines Drittliga-Clubs belasten und Mittel für die Verstärkung der Mannschaft blockieren.
Bei der Zielsetzung bestand Pieckenhagen darauf, direkt den Aufstieg anzupeilen. Ich stimmte ihm grundsätzlich zu, machte aber deutlich, dass ich den Verein, mit seiner Kader- und der mir einsehbaren Finanzstruktur, zwar im erweiterten Aufstiegskreis sehe, aber der Aufstieg keineswegs planbar war, zumindest nicht in Jahr eins.
Pieckenhagen ließ sich darauf ein. Somit war ich nun verantwortlich für einen Verein mit viel Tradition, aber auch mit vielen zu lösenden Problemen...  :kaffee:

Der Kader brachte im Gros einen Durchschnittswert von 5.0 auf, zumindest was die Startelf anging. Mit Kolke (TW, Kapitän, 6) und Pedersen (LM, 6) waren zwei Spieler dabei, die qualitativ etwas mehr versprachen. Dafür waren auf LV mit Neidhart und Rieble zwei Spieler dabei, die mit 4 eingestuft waren. Mit Atilgan war ein mittleres Talent dabei, das mit seinen 19 Lenzen durchaus Phantasien weckte. Im Sturm war mit Verhoek (5) ein erfahrener Mann am Start, außerdem mit Königs (5) und Breier (4) zwei weitere Alternativen.

Die Startelf (4-4-2 mit flacher Sechs, OM etwas vor den DM gezogen) kristallisierte sich wie folgt heraus:
Kolke (6) – Rieble (LV, 4); Straith (IV, 5); Riedel (IV, 5); Ahlschwede (RV, 5) -  Hildebrandt (DM, 4); Vollmann (OM, 5) – Pedersen (LM, 6), Atilgan (RM, 5) – Verhoek (ST, 5); Königs (ST, 5)

Bank:
Sebald (TW, 5) – Neidhart (LV, 4) – Bülow (5, DM, 33 J.) – Nartey (4, DM, 19 J.) – Omladic (OM, 5) – Butzn (RM, 5) – Breier (ST, 5)

Finanziell war Hansa auf Kante genäht. Der Club stand mit keinen Ersparnissen, aber auch keinen Verbindlichkeiten dar. Somit wurde mir schnell klar: will ich Geld in Kader oder Infrastruktur investieren, muss dieses erst verdient werden. Da der Kader keine allzu großen Erlöse generieren konnte, beschloss ich, mit dem vorhandenen Kader in die Saison zu gehen. Der eine oder andere Spieler aus dem Bereich ,,Ergänzungsspieler" wurde zwar verkauft, aber ich stimmte mich mit Pieckenhagen ab, dass nur Spieler verpflichtet würden, die eine sehr hohe ,,Trefferwahrscheinlichkeit" mit sich bringen. Ansonsten waren wir uns einig – lieber sparen, um mittelfristig schlagkräftig zu sein, als das Geld in riskante Verpflichtungen zu stecken.  :nein:

In der Vorbereitung legte ich mein Hauptaugenmerk auf die konditionellen Grundlagen. Taktisch arbeiteten wir natürlich ebenfalls eifrig. Da der Kader im Ligavergleich offensiv nicht gerade zur "Creme-de-la-Creme" zählte, beschloss ich, das Team zunächst defensiv auszurichten. Huub Stevens lässt grüßen. Wie erfolgreich das sein wird? Die Tage erfahrt ihr mehr...  :ok: