Zitat von: köpper am 01. April 2024, 17:20:08Schneller kann dasmenschliche Auge verarbeiten es nicht verarbeiten.Da steht nichts davon, dass das menschliche Auge nur 15 Bilder pro Sekunde erkennen oder verarbeiten könnte.
Ein Sprinter schafft 25-50cm in vollem Lauf in dieser Zeit, je nach Ermessensspielraum
Da steht, das ab 14-16 Bilder pro Sekunde das Auge (eigentlich ist ja das Gehirn) eine zusammenhängende Bewegung erkennt. Fehlende Informationen (sprich: Bewegungen) werden selbstständig aufgefüllt. Oder anders: Ab diesem Wert kann das Hirn ausgetrickst werden.
Gerade bei schnellen Bewegungen wie sie im Fußball üblich sind, würde man deutliche Lücken bemerken. Das sind nach deiner Angabe, immerhin bis zu einem halben Meter zwischen jedem Bild.
Stell dir das jetzt noch im Straßenverkehr vor, wo noch höhere Geschwindigkeiten vorkommen. Nein Danke, da würde ich nicht teilnehmen wollen, wenn jeder nur ~15 Bilder / Sekunde sieht.
Mit keinem Wort wird behauptet, das der Mensch nicht auch 50 oder 100 Bilder sehen könnte.
Klar ist: Bei 100 Bilder pro Sekunde, oder auch nur 50, kann man Einzelbilder nicht mehr bewusst wahrnehmen.
Wenn in einer Bildfolge mit hellen Bildern, jedoch ein einzelnes dunkles Bild eingefügt wird, das kann man wahrnehmen - selbst schon erlebt (mit 50-60 Bilder pro Sekunde). Allerdings bemerkt man nur ein kurzes Flackern. Schwierig wird es, wenn man dann noch erkennen soll was auf dem einzelnen dunklen Bild abgebildet war - wo das Limit liegt, bis wann man noch etwas bewusst erkennen kann, ist individuell etwas verschieden; und sicherlich auch davon abhängig ob man sich auf genau solche kurzen Einblendungen konzentriert.
Tatsächlich wurde erforscht, das durch das einfügen einzelner Bilder in eine schnelle Bildabfolge, Menschen manipuliert werden können. Wenn bspw. eine Chipstüte eingeblendet wird, aber nur so kurz das man es nicht bewusst wahrnimmt - an genaue Werte wie lange es angezeigt werden muss bzw. darf, erinnere ich mich nicht -, dann erhöht das die Wahrscheinlichkeit das man Appetit auf Chips bekommt. Eine einmalige Einblendung bewirkt da jedoch wenig bis gar nichts, es muss wiederholt erfolgen.
Das Unterbewusstsein nimmt die Chipstüte also wahr, und das kann dann zu verlangen nach Chips führen.
Anders ausgedrückt: Für das Hirn war die Chipstüte zu kurz sichtbar, und daher irrelevant. Deshalb nimmt man sie nicht bewusst wahr. Das Hirn trifft Entscheidungen, ohne das wir uns diesen Bewusst werden. Das hat durchaus seine Vorteile, weil wir uns eben nicht mit jeder Nichtigkeit beschäftigen müssen. Der Nachteil ist, das uns Dinge entgehen, oder etwas Reflexartig tun, was wir gar nicht wollen, wenn wir darüber hätten nachdenken können.
Anderes Beispiel, anhand einer eigenen Erfahrung:
Im Videospiel Mass Effect werden die Cutscenes auf 30 FPS limitiert. Jedes mal wenn eine solche gestartet ist, ist mir das aufgefallen, weil die FPS schlagartig von 60 auf 30 gefallen sind - am PC, die (damalige) Konsolenversion läuft vermutlich durchgehend mit 30. Dabei sind die Cutscenes in Spielgrafik, man sieht bei der Bild- und Grafikqualität, sowie dem Grafikstil keinen Unterschied - es handelt sich auch um keine vorgerenderte Videos.
Ich hab zwar eine FPS-Anzeige gebraucht, um sagen zu können warum mir beim wechsel zu den Cutscenes etwas aufgefallen ist, aber mir ist ein Unterschied aufgefallen.
Wenn das menschliche Auge nur ~15 Bilder pro Sekunde verarbeiten könnte, oder auch 30, hätte mir der Unterschied nicht auffallen dürfen.