Der Albtraum :
Schlusspfiff am 7. Mai 2011 in der VW-Arena. Nach einem 2:3 gegen die roten Teufel vom Betzenberg sind die Wölfe in die 2. Liga abgestiegen. Dem Vorsitzenden des Dieter Hoeneß Fanclubs (VDH) gelang direkt nach dem Schlusspfiff folgendes Interview mit Dieter Hoeneß (DH):
VDH: Herr HoeneĂź, wir gratulieren zum Double!
DH (tut erstaunt): welches Double?
VDH: Nun kommen Sie schon, Sie mĂĽssen doch wissen, dass Sie der erste Manager Europas sind, der es geschafft hat direkt nacheinander zwei Clubs in die Zweitklassigkeit zu managen. Warum ist Ihnen dieses KunststĂĽck nicht bereits in der Saison 2009/2010 gelungen?
DH: Also ehrlich gesagt hab ich auch letzte Saison alles versucht. Ich hab den Veh so lange wie möglich gehalten, aber dann habe ich Köstner unterschätzt. Der fing ja dann einfach an, sinnvoll zu arbeiten. Da sind sie dann machtlos.
VDH: Und worin lag die Herausforderung in dieser Saison?
DH: Mit so viel Geld im Rücken ist das gar nicht so einfach….
VDH: Wie lautete der Matchplan?
DH: Die Zutaten sind schnell erklärt:
1. ein Trainer, der die Bundesliga nicht kennt, der also mit dem Namen Maik Franz erst mal gar nichts verbindet.
2. ein Assistenztrainer, der von den Spielern nicht ernst genommen wird, und der - falls Sie irgendwann mal den Trainer doch nicht mehr halten können - nicht alles verdirbt.
3. Teure Spieler kaufen, die sich nicht verstehen und die auch spielerisch nicht zusammen passen.
4. Verletzungsanfällige teure Oldtimer kaufen - beinahe hätte das mit Ballack ja auch noch geklappt. und van Bommel war doch auch einen Versuch wert. Nur Arne hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht….
5. SchlĂĽsselpositionen gar nicht besetzten. Die meisten haben nicht bemerkt, dass wir diese Saison zwar Diego, aber kein Mittelfeld hatten (schmunzelt zufrieden).
6. Wichtige Positionen wie etwa die FlĂĽgel mit teuren Spielern besetzten, die nicht bundesligatauglich sind, denen Sie aber wegen des hohen Preises natĂĽrlich viel Zeit geben (grinst).
7. Nachwuchstalente teuer verpflichten, aber keine Chance geben. Wenn Sie nur oft genug das Wort „langfristig“ verwenden, fällt das zunächst niemandem auf.
8. Der wichtigste Punkt aber ist die Ă–ffentlichkeitsarbeit. Immer von Umbruch, Aufbau von professionellen Strukturen und Nachhaltigkeit sprechen.
Mit diesen Bausteinen kommt man dann ganz schön weit…..
VDH: Wie kam es nach dem Herthadebakel ĂĽberhaupt zu dieser einmaligen Chance fĂĽr Sie?
DH: Nun mein Bruder war nach der Meisterschaft der Wölfe extrem angefressen. Da hat der seine Verbindungen zu Winterkorn spielen lassen und mir den Job besorgt. Er rief mich an und sagte: Bruder, bitte enttäusch mich nicht.
VDH: Hat er sich heute schon gemeldet?
DH: per SMS in der 91. Minute, als Schäfer mit dem Eigentor alles klar machte.
VDH: DĂĽrfen wir nach dem Text fragen?
DH: Das Dankeschön wurde eben auf ein Schweizer Konto überwiesen.
VDH: Wie geht’s jetzt weiter?
DH: Der HSV hat seine Fühler nach mir ausgestreckt. Vielleicht haben die ja bald einen neuen Sportdirektor…
VDH: Herr HoeneĂź, wir danken fĂĽr das Interview.