Bern (dpa) - Der Eishockey-Weltmeister hat die deutsche Nationalmannschaft kalt erwischt, doch beim 0:5 (0:3, 0:0, 0:2) gegen Russland vermied das DEB-Team zum WM-Start zumindest das anfangs drohende Debakel.
Nach der erwarteten Niederlage in Bern wartet im Nachbarschaftsduell am 26. April Gastgeber Schweiz, letzter Vorrundenkontrahent ist am 28. April Abstiegskandidat Frankreich. Mit zwei Siegen hÀtte die deutsche Auswahl beste Chancen, erstmals seit 2003 wieder das Viertelfinale zu erreichen.
Gegen Favorit Russland geriet das DEB-Team durch einen Doppelschlag von Oleg Saprykin (9.) und Ilja Kowaltschuk (10.) frĂŒhzeitig ins Hintertreffen. Sergej Sinowjew (16.) erhöhte noch im ersten Drittel, Anton Kurjanow (43.) und Danis Saripow (52.) erzielten die ĂŒbrigen Tore. Es war im 92. Vergleich gegen sowjetische und russische Teams die 85. Niederlage.
«Die haben gespielt wie ein amtierender Weltmeister. Unsere Mannschaft hat ein wenig nervös begonnen. Im Laufe des Spiels haben wir etwas besser gespielt, aber es ist noch Luft nach offen», sagte Bundestrainer Uwe Krupp und forderte eine Steigerung gegen die zuletzt stets stĂ€rkere Schweiz. «Unsere Erwartungen sind schon etwas höher hier. Im nĂ€chsten Spiel werden wir noch besser vorbereitet auf das Niveau sein», betonte Krupp. Er geht davon aus, dass entgegen ersten BefĂŒrchtungen Verteidiger Michael Bakos wieder dabei sein wird. Bakos schied im ersten Drittel mit einer Kopfverletzung aus. «Wir wollten kein Risiko eingehen», betonte der Bundestrainer.
Die deutsche Mannschaft hatte in der Anfangsphase vor 10 570 Zuschauern einige Chancen, war aber nicht kaltschnĂ€uzig und in der Defensive dann nicht konsequent genug. WĂ€hrend NHL-Profi Christoph Schubert den Puck aus guter Position nicht unterbrachte (3.), setzte sich Saprykin nach Zuspiel von Alexander Radulow vor dem Tor gegen Michael Hackert durch und drĂŒckte die Scheibe ĂŒber die Linie.
Nur 83 Sekunden spÀter lief das deutsche Team in einen Konter: Ilja Kowaltschuk - vor einem Jahr Matchwinner im Finale gegen Kanada - steuerte allein auf Dimitri PÀtzold zu und lieà dem Schlussmann aus Hannover keine Chance. Als PÀtzold einen Schlenzer von Oleg Twerdowski nicht festhalten konnte, war Sinowjew schneller als Verteidiger Sven Butenschön zur Stelle und staubte ab.
WĂ€hrend Krupp neben vier WM-DebĂŒtanten mit Schubert und Jochen Hecht zwei NHL-Akteure aufbot, war der Weltmeister mit sechs Profis aus der nordamerikanischen Profiliga angetreten. Die lĂ€uferisch, technisch und spielerisch ĂŒberlegenen Russen brachten die deutsche Abwehr zwar immer wieder in Verlegenheit, doch insgesamt zog sich Krupps Auswahl nach dem ersten Durchgang ordentlich aus der AffĂ€re. Allerdings gelangen keine Treffer. Kurjanow schloss im letzten Abschnitt einen weiteren Konter ab, Saripow traf in Ăberzahl.
Artikel vom: 24.04.2009
Haua, haua, haua, das war deutlich
