All good things... TEIL 27 - ALLES AUS?!

[--MariO91--]

Teil 21 – Auf der Reeperbahn, nachts um halb 11

Ich machte mir Gedanken, wie ich den Ausfall von Bülow kompensieren könnte. Kevin Schindler hatte mich am Freitag nicht überzeugt und Dominik Stahl drängte sich nicht wirklich im Training auf.

Ich setzte mich mit Wolfgang Schellenberg, dem Trainer der Jugend, zusammen und hatte eine Empfehlung eines Spielers, der bereits in der zweiten Mannschaft des öfteren zum Zuge kam.

Kurzfristig entschlossen gab ich eben Michael Meiersdorfer einen Profivertrag und stellte ihn für Bülow in die Startelf für Montag.

Montag, 20:15 Uhr, Stadion am Millerntor, Hamburg-Sankt Pauli

TSV 1860 München: Király – Feick, Breno, Meiersdorfer, Rukavina – Benjamin - Halfar, Aigner – Bittencourt – Volland, Lauth

Bank:Eicher – Buck – Stahl, Schindler, Kaiser, Uzoma – Rakic

Tore:
0:1 Benjamin Lauth, 1. Minute
0:2 Leonardo Bittencourt, 20. Minute
1:2 Deniz Naki, 30. Minute
2:2 Mahir Saglik, 66. Minute
3:2 Rouwen Hennings, 71. Minute

Schiedsrichter:Manuel Gräfe

Besondere Vorkommnisse: keine

Zuschauer: 23.201, ausverkauft (2.000 Gäste-Fans)

Journalist: ,,Benni Lauth, 3:2 verloren nach einer 2:0-Führung, woran lag es?"

B. Lauth: ,,Wir haben uns zu sicher gefühlt. Nach dem zweiten Tor haben wir zurückgeschaltet und haben am Ende den Motor nicht mehr anbekommen, um dann noch mal zurückzuschlagen."

Journalist: Antonio Rukavina, sehen wir uns den Siegtreffer an. Kopfballtor nach Eckball. Können Sie uns sagen, wie da hinten die Zuteilung war?"

A. Rukavina: ,,Blau-weiß gegen Braun."

Fazit: Spiel 7, der erste Punktverlust, die erste Niederlage der Saison. Pauli gewann das Spitzenspiel des Zweiten gegen den Ersten, doch ich war stocksauer auf meine Mannschaft, die sich noch eine 2:0-Führung hatte nehmen lassen.

Ich strich der Mannschaft den geplanten Dienstag auf der berühmten Reeperbahn und zog den Rückflug nach München einen Tag vor und setzte statt dessen eine Trainingseinheit mit dem Schwerpunkt Abwehrarbeit an und auch die Länderspielpause wollte ich jetzt auch für ein Testspiel nutzen, doch vorher stand die übliche Pressekonferenz nach dem Spiel an.

Journalist: ,,Herr Mourinho, fürchten Sie nach der ersten Niederlage der Saison hier in Hamburg einen großen Zweikampf gegen Sankt Pauli um den Aufstieg, oder fürchten Sie, dass ihre Mannschaft jetzt einbrechen könnte?"

Ich: ,,Wir sind doch froh, wenn Pauli da oben mit spielt. Wir freuen uns auch über ein starkes Paderborn oder ein gutes Fürth. Wir sind auch froh, wenn sich da bei Fortuna Düsseldorf was rührt. Gegen wen sollen wir denn dann noch die Saison spielen? Sollen wir alleine spielen oder was?"

Kurzes Gelächter unter den Journalisten, doch der nächste Mensch hatte schon die Hand oben und stellte die nächste Frage.

Journalist: ,,Herr Mourinho, der überraschende Einsatz von Michael Meiersdorfer hat sich ja nicht sonderlich gelohnt und..."

Ich: ,,Moment, stopp. Michael war nicht der Einzige, der heute nach dem 2:0 versagt hat. Es waren 11 Spieler auf dem Feld, die einfach zu unfähig waren, hier den Sack endgültig zuzumachen und die 3 Punkte zu holen."

Journalist: ,,Aber, der Einsatz dieses in der 2ten Liga noch unerfahrenen Mannes brachte auch defensive Probleme mit sich, oder sehen sie das anders? Wäre es nicht besser gewesen, wenn sie zu diesem Spitzenspiel einen erfahreneren Mann wie Kevin Schindler oder Dominik Stahl für den verletzten Kai Bülow gebracht hätten?"

Ich nahm einen Zettel, schmierte etwas drauf und winkte den Journalisten zu mir.

Ich: ,,Kommen Sie mal bitte her."



Ich: ,,Unterschreiben Sie hier und machen Sie künftig meinen Job. Dann gehe ich Ihnen künftig mit solchen saudummen Fragen auf die Nerven."

Der Journalist lief knallrot an und setzte sich wieder.

Ich: ,,Und sie anderen können jetzt schreiben was sie wollen dazu. SIE ebenfalls, weil Sie ja ach so viel von Fussball verstehen."

Danach lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück, doch kein einziger Journalist wagte es mehr, eine Frage an mich zu stellen. Das war auch gut so, denn ich hatte eh keine Lust mehr darauf.

Niederlagen sind eben einfach nicht mein Ding.

[--MariO91--]

Teil 22 – Dieser Eierkopf?!

Nach der Partie gegen St. Pauli setzte ich für die kommende Länderspielpause ein Testspiel an.

Ich ließ meine alten Kontakte nach England spielen und konnte tatsächlich den FC Chelsea London für eine kleine Partie in der Allianz-Arena gewinnen.

Ich schickte meine Stammelf auf den Platz, die ich in der Halbzeit jedoch komplett ersetzen wollte, damit sich mir jeder beweisen konnte, der es wollte.

Doch ich überlegte lange hin und her, ob ich Meiersdorfer tatsächlich langfristig in der Stammelf haben wollte oder nicht. Außerdem überlegte ich, wen ich als Nachfolger für Kiraly verpflichten könnte. Er ist auch nicht mehr der Jüngste und für die Bundesliga brauchte ich einen besseren Mann.

L. Lohan: ,,Was machst du da?

Ich: ,,Aufstellung für Samstag."

L. Lohan: ,,Und die Fragezeichen? Kennst du da keinen oder musst du da erst wen fragen, der mitspielen will?"

Lindsay deutete mit ihren Fingern ständig auf meinen Notizblock und lenkte mich total ab. Doch von einer Frau wie sie es war, lässt man sich doch sehr gerne ablenken.

L. Lohan: ,,Ich nehm' die Nummer 7, Schatz."

Ich: ,,Daniel ist verletzt, die 7 wäre sogar frei für dich. Die Jungs würden sich bestimmt freuen, wenn du mitspielst. Aber ich will gewinnen und nicht haushoch verlieren. Und bevor ich DICH aufstelle, da nehm ich lieber einen aus dem Kindergarten."

Lindsay versetzte mir darauf einen leichten Schlag auf den Hinterkopf und grinste.

L. Lohan: ,,Okay, aber dann will ich wenigstens mit in' s Stadion."

Ich: ,,Wirklich? Ausgerechnet gegen die? Dieser Kanisterkopf Roman wollte auch kommen. Wegen dem bin ich ja damals weg aus London. Pass da ja auf, der kann die Finger nicht bei sich lassen."

Lindsay legte ihren Kopf an meine Schulter.

L. Lohan: ,,Schatz, ich liebe DICH. Und außerdem, ich kann ihm ja vielleicht schöne Augen machen, vielleicht bekommst du dann einen Spieler von ihm."

Ich lachte laut und legte meinen Arm um sie. Lindsay hatte eben dieses Theater in meiner Amtszeit bei Chelsea zum Glück nicht mitbekommen und auch sonst verstand sie nicht viel von Fussball, außer, dass 22 Männer dem Ball hinterher rannten und ich von einem Team Cheftrainer war und damit mein Geld verdiente.

Ich: ,,Bevor der mir einen unzufriedenen Spieler verkauft, lässt er ihn lieber auf der Tribüne der Amateure sitzen."

In diesem Moment gab mir Lindsay einen Kuss auf die Backe und sah nun zum Fernseher, der gerade lief.

L. Lohan: ,,Der sieht ja süss aus."



Ich: ,,DIESER EIERKOPF?!"

Lindsay gab mir wieder einen Schlag auf den Hinterkopf und lachte kurz.

L. Lohan: ,,Vielleicht geh' ich ja Samstag-Abend mit dem Essen und nicht in' s Stadion, Schatz."

Ich: ,,Ja, tu das. Wirst du ihn noch mehr mögen, wenn ihr feststellt, dass ihr die selben Schuhe mögt oder stundenlang über die neusten Modetrends quatschen könnt?."

Ich verdrehte die Augen, während sie mir wieder einen Schlag verpasste.

L. Lohan: ,,Du bist blöd, Schatz. Vielleicht wäre ich ja mit ihm glücklicher als mit dir. Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben..."

Sie lachte, doch in meinem Kopf machte es plötzlich ,,KLICK".

Ich: ,,DAS IST ES! GLÜCKLICH! EINE NEUE LIEBE! TRIBÜNE! SAMSTAG! DU BIST GENIAL!"

Ich stürzte zu meinem Laptop und nahm mein Handy. Lindsay hatte ich wohl beim Aufstehen umgerissen, denn sie lag völlig verdutzt auf der Couch und sah mich entgeistert an.

F. Hinterberger: ,,Florian Hinterberger."

Ich: ,,Tut mir leid, dass ich dich störe, aber ich brauch eine Nummer."

F. Hinterberger: ,,Natürlich, was immer du willst. Von wem?"

Ich: ,,????????? ?????????, Sportdirektor von ????? ???????. Und lade mir für Samstag gleich ??????? ??????? ein."

F. Hinterberger: ,,Alles klar, bis morgen."

Ich: ,,Ciao."

Am Samstag stand das Spiel gegen den FC Chelsea London auf dem Programm. Ich hatte inzwischen auch viel in Bewegung gesetzt, um meinen Gast zu empfangen und mit dem Spiel gegen Chelsea Werbung für einen Wechsel zu machen.

Doch über dieses Spiel würde anschließend niemand mehr sprechen....

[Endeavour]

Der Mou will den Adler? Nicht die schlechteste Wahl 

[--MariO91--]

Der Mou will den Adler? Nicht die schlechteste Wahl 

Ich glaube, ich sollte meine Transferwünsche besser verschleiern, um die Überraschung hochzuhalten... 

Aber wenigstens schreibt hier einer mal was 

[--MariO91--]

Teil 23 – Das Spiel interessierte niemanden mehr

Bereits 1,5 Stunden vor Anpfiff waren knapp 5.000 Londoner bereits in der Arena. Lautstark schrieen sie ihren Verein nach vorne und stimmten sich ein auf dieses freundschaftliche Spiel. Doch die Fans peitschten sich ordentlich ein auf die Partie, während es in unserer Kurve noch relativ leer war. Der Münchner TV-Sender Sport1 hatte sofort eine Live-Übertragung gewollt und diese auch bekommen.

Carefree, wherever we may be,
We are the famous CFC,
And we don't give a fuck,
Whoever you may be,
'Cos we are the famous CFC!

CHELSEA!! CHELSEA!! CHELSEA!! CHELSEA!!

Auf der Tribüne hatte sich jede Menge Prominenz versammelt. Neben Lindsay nahmen Bryan Adams und Justin Bieber – bekennende Chelsea-Anhänger – Platz. Auch Cameron Diaz, Jason Segal und Justin Timberlake, die wegen der Deutschlandpremiere ihres Films ,,Bad Teacher" in München waren, sowie Münchens Oberbürgermeister Christian Ude mit einiger B-Prominenz, die sich wegen des Oktoberfestes wohl in' s Stadion verirrt hatten und natürlich auch meinen alten Boss, Chelsea-Alleinherrscher Roman Abramowitsch.



T. Herrmann: ,,Die Nachspielzeit ist inzwischen angebrochen, 2 Minuten extra gibt es von Schiri Kuipers aus den Niederlanden noch drauf. Ja, die Löwen haben hier sehr in der ersten Halbzeit bislang sehr gut mitgehalten, mal gucken, ob sie das in den zweiten Durchgang mitnehmen können, aber jetzt vielleicht doch noch einmal die Möglichkeit. Über Halfar, der mir heute sehr gut gefällt. Schön gespielt, da hat Terry geschlafen! Rakic im 16er. UND DAS MUSS EINEN ELFMETER GEBEN! So wie Drogba DA hingeht und das in einem Freundschaftsspiel, das muss nun wirklich nicht sein und der Unparteiische zeigt auch SOFORT auf den Punkt.

Und gibt' s auch ne Karte? Muss eigentlich eine geben. Rot! ROT GEGEN DROGBA!

Villas-Boas, was ist den da los? Der geht da auf den Stefan Aigner los! Mourinho kommt da angelaufen und zieht den Aigner weg. Und jetzt gehen da die Trainer aufeinander los, ja was ist denn hier los? Die Ordner müssen die beiden da trennen und offenbar auch Schlimmeres an den Trainerbänken da verhindern. Da sind sie alle, aber auch wirklich ALLE da unten aufgesprungen und besonders bei den Londonern sind die Emotionen da übergesprudelt.

Naja. Jetzt muss eben der Schiedsrichter hier Ruhe reinbringen, der die Sache hier übrigens sehr gut im Griff hat. Also, fassen wir zusammen. Rot gegen Drogba, Elfmeter für die Löwen und BEIDE TRAINER MÜSSEN AUF DIE TRIBÜNE! Beide müssen sie auf die Tribüne, also so was hab ich in einem Testspiel noch nie erlebt.

Strafstoß jetzt freigegeben, Lauth läuft an... TOR! Keine Chance da für Petr Cech, so platziert wie der Elfer geschossen war. Die Löwen mit dem Treffer so kurz vor der Halbzeit und damit ist auch offenbar Halbzeit in der Münchner Allianz-Arena.

Die Londoner haben sich gerade noch mal wutendbrand um den Kuipers versammelt und reden hier noch mal auf ihn ein, während die Löwen hier Benjamin Lauth, ihren Benni, bejubeln, als wären sie Meister geworden.

Und das, meine Damen und Herren, das sind Szenen, die wir NICHT sehen wollen. Offenbar scheint man hier im Gästebereich nun die Sitze aus den Verankerungen zu reißen und da oben scheinen auch einige Sitze in Brand gesteckt worden zu sein. Also, schlimm genug was sich hier die Trainer leisten, aber das da oben bei den Chelsea-Fans, das hat nun mal mit Fussball rein gar nichts zu tun. So, liebe Zuschauer, sie können jetzt etwas gewinnen und dann sehen wir uns zur zweiten Halbzeit wieder und dann geht es HOFFENTLICH wieder um Fussball.

...

Ja, zurück in der Münchner Allianz-Arena. Wir wollten Ihnen, liebe Zuschauer, eigentlich jetzt die zweite Hälfte der Partie 1860 München gegen den FC Chelsea London zeigen, doch – Sie sehen die Bilder – hier scheint es, als ist an ein Weiterspielen nicht zu denken. Dort oben, wo die Gästefans untergebracht sind, da flogen soeben Sitzschalen auf die Löwen-Anhänger unterhalb dieses Ringes, der Tribüne unter dem Dach und es scheint auch, als habe es einige Verletzte gegeben. Die Polizei ist ebenfalls bereits im Bereich der Londoner Fans, um dort diese Ausschreitungen in Grenzen zu halten.



Also, die Frage natürlich, ob hier überhaupt noch gespielt werden kann. Wir geben erst mal ab in die Werbung."

Samstag, 20 Uhr, Allianz-Arena München

TSV 1860 München: Király – Feick, Breno, Meiersdorfer, Rukavina – Benjamin - Halfar, Aigner – Bittencourt – Volland, Lauth

Zweite Halbzeit: Eicher – Steinhart, Buck, Schindler, Malura - Stahl – Kaiser, Maier - Uzoma – Rakic, Schäffler

FC Chelsea London: Cech – Cole, Ivanovic, Terry, Bosingwa – Essien – Malouda, Mata, Lampard – Torres, Drogba

Tore:
1:0 Benjamin Lauth, 1. Minute
1:1 Fernando Torres, 40. Minute
2:1 Benjamin Lauth, Foulelfmeter, 45. Minute
2:2 Frank Lampard, 54. Minute
3:2 Eke Uzoma, 89. Minute

Schiedsrichter:Björn Kuipers (Niederlande)

Besondere Vorkommnisse:
Rote Karte für Didier Drogba, 45. Minute
Chelsea-Trainer André Villas-Boas wird auf die Tribüne geschickt, 45. + 3 Minuten
1860-Trainer José Mourinho wird auf die Tribüne geschickt, 45. + 3 Minuten
Spielunterbrechung von 76 Minuten durch Fanausschreitungen in der Halbzeitpause

Zuschauer: 59.876 (5.000 Gäste-Fans)

Montag nach der Partie stand der ,,Skandal von München" auf der Titelseite sämtlicher europäischen Zeitungen. In einem Nebensatz stand lediglich, dass ein Bundesliga-Spieler das Spiel besucht hat.

Am nächsten Tag sahen wir – alle Verantwortlichen des TSV 1860 München und des FC Bayern – den Gästebereich aus der Nähe an. Es glich einem Schlachtfeld.



179 Verletzte forderte das Spiel, glücklicherweise war es das auch schon. Ein Sachverständiger schätze die Schäden auf 950.000 €, die der FC Chelsea London sofort von sich aus übernahm. André Villas-Boas und ich wurden jeweils von unseren Verbänden FA und DFB für je 2 Spiele gesperrt.

Das europäische Sportgericht verdonnerte uns zu 50.000 € Geldstrafe wegen mangelnden Sicherheitsdienstes und den FC Chelsea London zu 150.000 Pfund. Zudem würde Chelsea das nächste Auswärtsspiel keine Tickets erhalten und muss Manchester United die Ausfallkosten zahlen.

Es war nicht zu fassen, was passierte, doch so schnell kann ein großer Sieg unbedeutend werden...

[Ueberflieger]

Chelsea Hooligans im Stadion? Sehr realistisch.

[--MariO91--]

Chelsea Hooligans im Stadion? Sehr realistisch.

Eine Managerstory muss auch nicht immer sonderlich realistisch sein

Hab nur Chelsea genommen, weil Mou da mal war... Sonst hätte ich gegen West Ham oder so gespielt

[--MariO91--]

Teil 24 – (K)oan Neuer?

Ich legte gerade die Zeitung aus der Hand und nahm mein Handy.

R. Völler: ,,Völler. Gut, dass du anrufst, Martin. Wir haben noch einmal darüber nachgedacht und wir bieten 5 Millionen Euro für Wollscheid."

Ich: ,,José Mourinho hier. Ich habe zwar keinen Wollscheid, aber schön zu sehen, um wen du dich so bemühst."

R. Völler: ,,Ach, José, alter Junge. Was willst du?"

Rudi schien etwas enttäuscht zu sein.



Ich: ,,Ich will dir nur mehr Arbeit verschaffen, sonst nichts."

R. Völler: ,,Ok, wen und wie viel?"

Ich: ,,Euer junger Keeper Bernd Leno scheint ja sehr gut eingeschlagen zu sein."



R. Völler: ,,Vergiss es. Bernd gehört zu unserer Planung und wir werden ihn nicht abgeben, es sei denn, du hast 25 Millionen für ihn übrig."

Ich: ,,Ich bin an ihm nicht interessiert. Ich interessiere mich für euren Ersatztorhüter. Ich hätte ihn gerne sofort."

R. Völler: ,,René kann sich einen Verein suchen, der 2 Millionen zahlt. Also, José. 2 Millionen an uns und er gehört dir."

Ich: ,,1,5 Millionen."

R. Völler: ,,1,75 Millionen."

Ich: ,,1,5 Rudi, oder ich hol ihn erst am Saisonende und dann siehst du keinen Cent Ablöse."

R. Völler: ,,Gut, einverstanden."

Ich: ,,Sehr schön. Es war mir eine Ehre, mit dir Geschäfte machen zu dürfen, Rudi."

R. Völler: ,,Immer wieder gerne, José."

Ich wusste, dass Rudi genau das Gegenteil gemeint hatte, doch das war mir völlig egal. René Adler absolvierte am nächsten Tag den Medizincheck und unterschrieb für 4 Jahre. Er würde künftig mit der 25 im Kasten stehen und bereits in Fürth spielen.



Doch vorher stand erst einmal ein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt auf dem Plan. Der DFB meinte, mich nicht mal in' s Stadion lassen zu müssen und mich daher im Hotelzimmer zu platzieren und selbst da zu überwachen. Die damalige Mützen-Geschichte mit Chelsea in der Champions League weckte viele Befürchtungen und so saß dieses Mal Markus Schroth als Cheftrainer auf der Bank.

Sonntag, 13:30 Uhr, Allianz-Arena, München

TSV 1860 München: Király – Feick, Breno, Bülow, Rukavina – Benjamin - Halfar, Aigner – Bittencourt – Volland, Lauth

Bank:Eicher – Buck, Meiersdorfer – Schindler, Kaiser, Uzoma – Rakic

Tore:
1:0 Leonardo Bittencourt, 26. Minute

Schiedsrichter:Christian Dingert

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Daniel Halfar, 47. Minute

Zuschauer: 37.517 (1.754 Gäste-Fans)

Fazit: Kai Bülow war wieder dabei und die Mannschaft hatte aus den beiden Spielen gegen St. Pauli und Chelsea gelernt und spielte heute zu Null. Daniel Halfar ließ sich jedoch zu einer Notbremse hinreißen und sah dafür Rot. Er wurde für 1 Spiel gesperrt und ich beließ es im nächsten Training bei 20 Runden Laufen, sowie 500 € für die Mannschaftskasse.

[--MariO91--]

Teil 25 – Auf der Tribüne in Fürth

Ich beschloss, meinen Kader weiter aufzustocken und beförderte Benny Zellner, 17-jähriges Talent im rechten Mittelfeld zu den Profis. Er erhielt einen 4-Jahres Vertrag, würde aber vor allem erst in der zweiten Mannschaft zum Zug kommen.

Einen Tag später erhielt ich ein Angebot des FC Groningen aus den Niederlanden. Sie waren bereit, 1 Million Euro für Sebastian Maier, ein Ergänzungsspieler für das linke Mittelfeld, zu zahlen. Ich drückte die Summe noch etwas und so wechselte er für 1,26 € den Verein.

Für die Partie in Fürth besorgte ich mir eine Karte für den Gästeblock. Konnte ich nicht auf der Bank sitzen, so wollte ich wenigstens im Stadion dabei sein. Doch ich hätte nie gedacht, was man als Fan auswärts für einen Marathon über sich ergehen lassen musste.

Die Zugfahrt mit den Fans ist schnell erzählt, es kam mir vor wie 5 Minuten. Eine Menge Spass, viel gelacht und auch das ein oder andere Getränk wurde zu sich genommen. Am Bahnhof angekommen, wir waren ca. 250 Fans aus München, wurden wir direkt von uniformierten, schwerbewaffneten und vermummten Polizisten in Empfang genommen und Richtung Stadion eskortiert. Ich hatte wie die andern hier auch nichts verbrochen. Ich hatte keine Kinder getötet, keine Frauen vergewaltigt oder einen Lolli geklaut und trotzdem kam ich mir vor, als hätte man mich dabei erwischt, wie ich die Stadt Fürth in die Luft jagen wollte. Ein Scheissgefühl, so an den Pranger gestellt zu sein und sich wie ein Schwerverbrecher zu fühlen. Nicht besser wurde es am Stadion. Ich zeigte meine Karte vor und musste mich von einem Ordner ,,kontrollieren" lassen.

Er betatschte mich. Überall. An den Armen, im Nacken, am Bauch, einfach überall. Ich musste es über mich ergehen lassen, denn sonst lies er mich nicht das machen was ich doch so gerne wollte.
Endlich war er fertig und machte einen Schritt zur Seite. Endlich drin
Meine Fahne musste ich abgeben. Sie war zu lang, obwohl sie lediglich 1,80 m lang war.

Was hatte dieses Tier denn erwartet? Soll ich mit einer 30 cm langen Fahne vor mir her wedeln?

Doch das sollte mir nicht die Stimmung vermiesen. 90 lange Minuten waren vorbei. Es war wohl die schlimmste Zeit meines Lebens. Stadionverbot. Sicherlich nicht gleich zu setzen mit der Todesstrafe, aber für einen echten Fan ganz bestimmt die nächst höchst und schmerzhafteste Strafe. Und das alles nur weil ich meinen Spieler schützen wollte, in dem ich diesen wahnsinnigen Trainer wegschubste, als dieser völlig übermotiviert auf ihn losging.

Egal. Die Zeit war vorüber. Diesen Sonntag, als ich meiner Mannschaft nicht folgen konnte, als diese ins Stadion ging, war vorbei.
Fast im Laufschritt übersprang ich eine Stufe um die Andere. Ganz langsam kam Stück um Stück zuerst das Dach des Stadioninneren zum Vorschein, dann die Tribüne und schließlich der Rasen. Der Duft von frischem Bier, Bratwurst und frisch gemähtem Rasen stieg mir in die Nase. Ein herrliches Gefühl.
Nachdem ich meinen Blick einige Augenblicke durchs Stadion wandern lies, begab ich mich auf einen Platz bei meinen neu kennen gelernten Freunden in der ersten Reihe.
Genau in dem Moment als ich meinen Platz einnahm, begann das Publikum wie wild zu applaudieren. Mein Blick ging automatisch Richtung Kabinengang und ich sah unsere beiden Torhüter auf mich zu kommen.


TSV! TSV! TSV!

So laut ich konnte kamen die Rufe über meine Lippen. Dazu applaudierte ich den Spielern für ihre bisher super gespielte Saison.
So langsam füllte sich das Stadion und es wurde eng. Ich konnte kaum einen halben Schritt nach links oder rechts gehen, doch auch das störte mich nicht. Es war mittlerweile 20.10 Uhr und die Spieler waren wieder in der Kabine verschwunden.
Auf dem Platz war nur noch das Maskottchen mit dem Stadionsprecher zu sehen, welcher gerade damit begann die Aufstellung der SpVgg Fürth vorzulesen. Die Namen der Westnürnberger wurden durch laut starke Pfiffe begleitet.


Im Tor mit der Nummer 1, MAX! *zensiert*

Lautstark wurden die Namen dieses Teams vom Gästeblock durchs Stadionrund ,,verändert". Direkt im Anschluss daran kam auch bereits die Melodie des Liedes, welches als ,,schlimmste Vereinshymne aller Zeiten" in die Geschichte eingehen wird, während vorne in der Kurve 3 junge Leute auf den Zaun kletterten und ein Spruchband ausbreiteten.

GEGEN ALLE STADIONVERBOTE!

Früher kam mir dies alles lächerlich vor. Wenn jemand gegen die Regeln verstoßen hatte, so musste er mit den Konsequenzen leben. Doch nachdem ich nun selbst feststellen musste, wie leicht man mich aus meinem Umfeld gerissen hatte, konnte ich diese Leute nur zu gut verstehen. Ich bekam weder die Möglichkeit, mich zu den Vorfällen damals zu äußern, noch interessierte sich jemand für mich. Ein einfacher Schubser genügte heutzutage bereits, um einem Fan Woche für Woche die Möglichkeit zu nehmen, seine Freunde zu treffen und gemeinsam mit ihnen ein Stadionbesuch zu erleben.  Also stimmte auch ich in den dazu passenden Gesang mit ein.

,,GEGEN ALLE STADIONVERBOTE !"

Danach sprang ein mir bekanntes Gesicht auf den Zaun und schnappte sich ein Megaphon.

Ich will das ihr heute alle euer bestes gebt! Das ist unsere Mannschaft da unten auf dem Platz. Die Jungs brauchen uns und unsere Unterstützung, vor allem heute, also gebt alles was ihr habt und holt die drei Punkte.

SCHEISS SPORT 1! SCHEISS SPORT 1!

1. Halbzeit

Die Spieler standen bereit. Der Schiedsrichter pfiff und auch die Kurve begann parallel zum Spiel mit ihrer Anfeuerung.

IMMER WIEDER! IMMER WIEDER! IMMER WIEEEEDER TSV!!!
VON DER ELBE, BIS ZUR ISAR!
IMMER WIEDER TSV!

Ich hüpfte klatschte und brüllte mir die Seele aus dem Leib.
So motiviert wie ich war, spielte auch meine Mannschaft von Beginn an auf und schnürrte die Fürther in der eigenen Hälfte ein.
Den ersten gefährlichen Angriff bekam ich nach 5 gespielten Minuten zu sehen, als Benjamin Lauth  sich rechts Außen durchsetzte und den Ball schön in die Mitte brachte. Der aufgerückte Antonio Rukavina wurde allerdings energisch von Thomas Kleine gestört und konnte den Ball so nicht platziert aufs Tor bringen.

Von Minute zu Minute wurden die Angriffe des TSV gefährlicher.
Die erste 100%-ige Chance vergab Kevin Volland. Er wurde herrlich von Daniel Bierofka frei gespielt, scheiterte dann aber frei vor Max Grün

Ein Raunen umgab mich. Während links neben mir ein älterer Herr vor sich hin fluchte, begann mein Nebenmann bereits mit neuen TSV! TSV! TSV!-Rufen die Mannschaft weiter anzufeuern.

Jetzt war es Stefan Aigner der sich auf seiner rechten Seite durchsetzte und nach innen zog. Mit dem starken linken Fuß setzte er zum Schuss an und... argh, so ein Mist. Eine Fahne wehte mir genau in diesem Moment vor die Nase, so dass ich den Ball nicht mehr sehen konnte.
Was ist passiert?
Ich konnte hören wie der Ball an die Latte krachte und dann war die Fahne vorüber gezogen. Ich konnte gerade noch sehen, wie ein Fürther-Spieler den Ball zur Ecke klärte. Erneut drangen laute TSV! TSV! TSV!-Rufe an die Ohren der Kicker.

Alle die Arme nach oben! ALLE! DIE GANZE KURVE!

Ich blickte gespannt zur Eckfahne und bekam die Aufforderung des Capos nicht mit. Sofort stupste mich jemand an und deutete auf den Capo. Ich hob sofort meine Arme und wartete ab.

WE LOVE YOU, SECHZIG, WE DO!

begann er vorzusingen und alle stimmten mit ein.
Die Ecke brachte keine neue Gefahr.

Die 40. Minute war angebrochen. Mein Blick schweifte zur Anzeigetafel und wieder zurück aufs Feld. Jetzt ein Tor kurz vor der Pause dachte ich mir.

Und tatsächlich kam meine Mannschaft noch einmal zu einem Angriff. Diesmal stürmte Kevin Volland über die linke Seite nach vorne. Eine gute Konterchance, doch sie wurde von Edgar Prib auf eine rüde Art unterbunden. Mit beiden Beinen gestreckt voraus säbelte er den Münchner Linksverteidiger auf Höhe der Trainerbank um.

Die Leute um mich herum waren außer sich. Einige traten vor Wut vor den Zaun, andere wiederum brüllten Edgar Prib die übelsten Worte entgegen und machten dabei wilde Gesten.

KLEEBLATT FÜRTH! ****SÖHNE!!

Auch die Münchner Bank hielt es nicht auf ihren Plätzen und sie sprangen auf.

PRIB, DU **zensiert**! drang es auch aus meiner Kehle.

Nur gelb. WAS? Eine Frechheit diese Karte. Das war ein klarer Platzverweis.

HÄNGT SIE AUF, OH HÄNGT SIE AUF, OH HÄNGT SIE AUF DIE GELBE SAU!, richtete sich nun die Wut des Publikums auf den Schiri.

JOSÈ MOURINHO! JOSÈ MOURINHO! JOSÈ MOURINHO! unterstützte die Kurve ihren Erfolgstrainer mitten unter ihnen.

Der Freistoss wurde dann von Daniel Bierofka in den Strafraum gezogen. Niemand schien an den Ball heranzukommen, doch Kevin Volland köpfte die Kugel mit letzter Kraft in Richtung Fürther Gehäuse. Abgewehrt von Max Grün, vor die Füsse von Benjamin Lauth. Da musste man ihn nicht lange bitten, er fackelte nicht lange, hielt den Fuss hin und der Ball lag im Tor.

0:1 Benjamin Lauth, 43. Minute

Der ganze Block und alle Menschen um mich herum drehten komplett durch und brüllten ihre Freude heraus. Neben mir sprangen einige auf den Zaun und jubelten mit der Mannschaft.

Das Spiel gab bis zur Pause keine nennenswerte Szene mehr her und so pfiff der Schiri 2 Minuten später zur Pause.

Ich begab mich hinter die Kurve und holte mir etwas zu trinken. Die erste Hälfte hatte Kraft gekostet, doch die Mühe war es mir Wert gewesen.

2. Halbzeit

Gleichzeitig mit den Spielern nahm ich auch zu Beginn der zweiten Hälfte meinen Platz in der Kurve ein. Der Capo wollte gerade zum Gesang ansetzen, als aus dem Heimblock laut und deutlich der Spielvereinigung-Anhang zu hören war.


WIR STEIGEN AUF UND IHR BLEIBT HIER!

Hört ihr das? Diese PISSER machen sich über UNS lustig. Zeigt ihnen, wer hier der Herr im Haus ist! HIER REGIERT DER TSV! HIER REGIERT DER TSV!

Der Ball rollte noch nicht, und doch schoss schon wieder Unmengen an Adrenalin durch meinen Körper. 60 München begann wie schon in der ersten Halbzeit und setzte den Gegner unter Druck.

ALLE EINHACKEN! ALLEEEE!

Jetzt? Argh... aber das Spiel. Egal, das Spiel konnte ich mir auch morgen in Ruhe noch im TV anschauen. Jetzt ging es darum, die Mannschaft anzufeuern!


LA LA LALALALALAAAA! SECHZIG MÜNCHEEEEN!

Kevin Volland machte heute ein richtig gutes Spiel. Jeder Angriff lief über ihn. Der Junge gefällt mir. Auch den nächsten Angriff leitete er natürlich ein. Ein langer Pass in der 66. Minute auf Daniel Bierofka, der sich gegen Stephan Schröck durchtankte und unbehindert auf Benjamin Lauth flanken konnte.

Doch der Angriff brachte keine Gefahr, Max Grün fing die Flanke sicher ab.

Ein weiteres Tor schien jedoch einfach nicht fallen zu wollen. Hektik kam trotzdem noch einmal auf, als der bereits in der ersten Hälfte negativ aufgefallene Prib erneut äußerst rustikal zu Werke ging.

Der Fürther schubste Aigner von hinten, so dass dieser gegen die Bande krachte. Der Referee sah in diesem Moment aber den rollenden Angriff der Fürther kommen und ahndete die Aktion nicht.

FUSSBALLMAFIA DFB! FUSSBALLMAFIA DFB!

Tayfun Pektürk spielte den Ball durch die Beine von Kai Bülow, wo Felix Klaus bereits Berno entwischt war und auch René Adler im Tor keine Chance lies.

1:1 Felix Klaus, 68. Minute

Mit einem Mal herrschte um mich herum totenstille wie auf einer Beerdigung, während der Rest am Ronhof jubelte.

LEUTE! NOCH IST NICHTS VERLOREN! DENKT DRAN! AUF GEHT' S JETZT! GEMMA!!!!

Recht hatte er!

LALALALALALALALALALALAAAAAAA! FORZA TSV! FORZA TSV! FORZA SECHZIG, FORZA TSV!!!

Die Truppe schien beflügelt und drängte auf den Siegtreffer, doch Mike Büskens nahm Olivier Occéan vom Platz und brachte mit Milorad Pekovic einen weiteren Mann für die Defensive.

Immer wieder sah ich auf die Anzeigetafel. 10 Minuten noch zu spielen.

Sercan Sararer spielte einen Fehlpass, genau in die Beine von Leonardo Bittencourt. Der legte rechts raus auf den mitgelaufenen Antonio Rukavina.

Noch gute 25, 30 Meter bis zum Tor. Dani Schahin versuchte, sich ihm in den Weg zu stellen, doch Toni Rukavina nahm seinen ganzen Mut zusammen und hielt einfach mal drauf. Stephan Schröck fälschte den Schuss am Strafraumeck noch leicht ab, so dass Max Grün im Tor keine Chance mehr hatte, den Ball abwehren zu können.

1:2 Antonio Rukavina, 81. Minute

Toni rannte über den ganzen Platz, sprang über die Bande und klatschte mit einigen Fans ab, die ihm ihre Hände entgegenstreckten.

Normalerweise waren die letzten Minuten vor dem Abpfiff immer die schlimmsten für mich, doch diesmal gab es nichts zu zittern. Die SpVgg Fürth kam einfach nicht mehr an den Ball und so ging der Schlusspfiff in einem lauten Jubelschrei unter.

Montag, 20:15 Uhr, Sportpark Ronhof, Fürth

TSV 1860 München: Adler – Feick, Breno, Bülow, Rukavina – Benjamin - Bierofka, Aigner – Bittencourt – Volland, Lauth

Bank:Király – Buck, Meiersdorfer – Stahl, Kaiser, Uzoma – Rakic

Tore:
0:1 Benjamin Lauth, 43. Minute
1:1 Felix Klaus, 68. Minute
1:2 Antonio Rukavina, 81. Minute

Schiedsrichter:Dr. Jochen Dress

Besondere Vorkommnisse: keine

Zuschauer: 15.500, ausverkauft (1.550 Gäste-Fans)

Fazit: Mit dem wichtigen Sieg in Fürth gewannen wir das Spitzenspiel gegen den zweiten der Tabelle und bauten unseren Vorsprung weiter aus. Gegen Edgar Prib wurde im Anschluss keine Ermittlungen eingeleitet, was mich auch nicht weiter juckte. Ich erlebte einen wundervollen Abend mit neuen Freunden im Fanblock des TSV 1860 München. Etwas, was ich mir in Porto, London, Mailand oder Madrid niemals hätte vorstellen können, doch es war einfach ein wunderbares Gefühl, auf dem Heimweg mit dem Zug einen grandiosen Sieg mit Gleichgesinnten feiern zu können.

[Bolero78]

Klasse Story 

[--MariO91--]

Teil 26 – Alles aus beim TSV?

Der Abend in Fürth gestern war noch tief in meinem Gedächtnis. Ein stechender Schmerz brannte durch meinen Kopf. Doch es half alles nichts. Selbst, wenn die Mannschaft frei hat. Ein Trainer wie ich hatte es deshalb noch lange nicht.

München, Grünwalder Straße 114, 15 Uhr

Ein kleines Meeting mit dem Vorstand Dieter Schneider, dem Geschäftsführer Robert Schäfer und meiner Genialität, um über die aktuelle, sportliche und wirtschaftliche Situation des Vereins zu sprechen.

D. Schneider: ,,Also, die Tagesordnung wie folgt: Zuerst das Sportliche, dann die Bewertung des Trainers und zum Schluss das Schlimmste von allen, das Finanzielle."

Ich: ,,Sportlich läuft alles. Wir sind auf Aufstiegskurs, in 8 Tagen schlagen wir Oberhausen im Pokal und international ist nur noch eine Frage der Zeit."

D. Schneider: ,,José, bitte. Am sportlichen Erfolg der Mannschaft ist überhaupt nichts auszusetzen. Was du aus der Truppe gemacht hast, das ist der pure Wahnsinn."

Ich: ,,Ich bin eben nicht umsonst der Beste."

R. Schäfer: ,,Wenn er meint..."

Ich: ,,Wie bitte?"

R. Schäfer: ,,DU willst der Beste sein? Aber nur auf Kosten des Vereins!"

D. Schneider: ,,Robert, wie meinst du das?"

R. Schäfer: ,,Der Verein steht seit Jahren vor dem finanziellen Aus. Wir können uns jedes Jahr nur mit Mühe und Not über die Runden retten. Und jetzt kommst du her und holst dir 3 neue Spieler für eine Menge Geld. Geld, das wir nicht haben."

Ich: ,,Ich denke, Leo, Breno und René haben gezeigt, was sie drauf haben und haben auch bewiesen, warum ich sie geholt habe. Diese Jungs werden uns helfen, dieses Jahr den Aufstieg zu schaffen."

Ich verstand Robert nicht. Ich wusste nicht, wo er ein Problem sah.

Ich: ,,Wir sind ein finanzielles Risiko eingegangen. Schau dir die Tabelle an, wir haben 8 Punkte Vorsprung auf Fürth. 8 Punkte Polster auf Platz 4. Wir haben in diesen verdammten 9 Spielen 8 mal gewonnen und nur 1 mal verloren. Und jetzt sag noch mal, ich lag falsch."

R. Schäfer: ,,Das mag schon richtig sein, José. Doch wir haben einfach nicht die Möglichkeiten, ein Risiko einzugehen. Wenn wir einen Spieler wie damals Sven und Lars Bender unter Marktwert verkauft haben, dann doch nicht, weil sie Probleme machen oder wir sie hier nicht gewollt haben. Wir brauchen das Geld. Dieses Jahr mehr den je. Ismaik ist weg und eine Menge Geld auch. Unser Überleben ist in Gefahr, José."

Ich: ,,Wir steigen dieses Jahr auf. In der Bundesliga verdienst du mehr Geld, Problem gelöst."

R. Schäfer: ,,Uns bleibt nichts anderes übrig. Wir MÜSSEN aufsteigen, aber wir können niemanden mehr für eine Ablöse holen, auch nicht im Sommer. Im Gegenteil, wir müssen den Kader sogar deutlich verkleinern, um die Kosten bis zum Saisonende decken zu können."

Ich: ,,Und wie sollen wir dann aufsteigen? Wir können nicht alles mit der A-Jugend auffangen und mit einer Menge 18-Jährigen spielen. Da reichen sie uns durch, von oben nach unten. Ich weiß nicht, was du für eine Vorstellung von Fussball hast, aber dein Plan garantiert uns den Abstieg."

R. Schäfer: ,,José... Ein Aufstieg löst unsere Probleme nicht so einfach. Es hilft alles nichts. Wir müssen in dieser Saison bei den Spielern 5 Millionen einsparen. Oder du hast einen Nationaltorhüter Deutschlands in der Landesliga."

Ich: ,,Ich werde sehen, was ich tun kann. Ich garantiere für gar nichts. Einen Leistungsträger werde ich nicht abgeben, ein junges Talent erst recht nicht. Ich werde sehen, auf wen ich verzichten kann."

Kaum hatte ich meinen Satz beendet, ging plötzlich und ohne Vorwarnung die Tür auf und Lil Zercher, die Pressesprecherin des Vereins, stürmte herein.

L. Zercher: Kam soeben per Fax rein. Die Bayern wollen ihr Geld sehen für die Arena. Unsere ausstehenden Zahlungen. Ihre Anwälte hatten Erfolg vor Gericht."

D. Schneider: ,,Das hatte ich völlig vergessen und ich will es nicht hören. Aber es muss ja."

R. Schäfer: ,,Von wie viel Geld sprechen wir da? Wir können es nicht zahlen, selbst, wenn wir wollten. Also, sag schon. Wie viel?"

L. Zercher: ,,8,6 Millionen Euro. Zahlbar bis zum Saisonende, den 30.06.2012."

R. Schäfer: Wir sind erledigt. José, wir können schon mal bei den A-Jugend Trainern sparen... Die werden wir nicht mehr brauchen, wenn wir alle verkaufen müssen. Es ist vorbei."

D. Schneider: ,,Jetzt kann uns nur noch ein Wunder helfen."

[Sonny]

Hoffentlich klappt es mit der Lizenz. In Liga 1 kannst du dich dann konsolidieren.

[Bolero78]

Klasse Story 

[--MariO91--]

Ich möchte mich für' s zahlreiche ( ) Feedback bedanken.

Fragen, Anregungen, Kritik und / oder Sonstiges sehe ich sehr gern

[--MariO91--]

Teil 27 –  Dresdener Doppelpass

Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Ich hatte 7 Spieler zusammenbekommen, die sich ab sofort einen neuen Verein suchen könnten.

Natürlich wusste die Weltpresse sofort wieder Bescheid, was hier los war. Ein Verein, der kurz vor dem Ende stand, das entging niemandem. In der Tabelle ganz oben, finanziell am Boden.

Zum Sport: Fussball-Zweitliga-Tabellenführer 1860 München steht offenbar vor dem finanziellen Aus. Wie aus dem Umfeld des Vereins bekannt wurde, fehlen den Löwen offenbar bis zu 15 Millionen Euro für die Finanzierung der laufenden Saison. Die Verantwortlichen der Weiß-Blauen gaben unterdessen nur bekannt, dass sich 7 Spieler, namentlich Ochs, Aygün, Kappelmaier, Schwarz, Malura, Benjamin und Kotzke einen neuen Verein suchen müssen.

Hierzu passte natürlich, dass der DFB weiter über einen Zuschauerausschluss diskutierte. Das Ganze hatten wir einzig und alleine den Fans meines Ex-Vereins Chelsea London zu verdanken.

Natürlich mal wieder die perfekten Schlagzeilen vor einem Heimspiel gegen Dynamo Dresden und dem Pokalspiel bei Oberhausen. Doch ich hatte es mir so ausgesucht. Ich wollte der Welt beweisen, dass ICH – JOSÈ MOURINHO, DER BESTE TRAINER DER WELT, alles schaffen kann, was er nur will. Und das hier war die bislang größte Herausforderung meiner gesamten Karriere. Doch zuerst eins nach dem Anderen. Heute, an diesem Samstag, hatten wir zuerst einmal das Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden zu gewinnen, um uns wenigstens sportlich weiter von unserer besten Seite zu zeigen.

Samstag, 13:30 Uhr, Allianz-Arena, München

TSV 1860 München: Adler – Feick, Breno, Bülow, Rukavina – Benjamin - Bierofka, Aigner – Bittencourt – Volland, Lauth

Bank:Király – Buck, Meiersdorfer – Stahl, Kaiser, Uzoma – Rakic

Tore:
1:0 Kevin Volland, 34. Minute
2:0 Daniel Bierofka, 53. Minute
2:1 Robert Koch, 54. Minute
3:1 Stefan Aigner, 60. Minute

Schiedsrichter:Peter Gagelmann

Besondere Vorkommnisse: keine

Zuschauer: 46.872 (2.500 Gäste-Fans)

Fazit: Ein erneuter Sieg, wir standen nach wie vor auf Platz 1. Doch finanziell drohte das entgültige Aus.

Einen Tag später hatte ich eine Anfrage von Sport 1 erhalten. Eine kurze Live-Schaltung zum Ende der Sendung, die ich angenommen hatte.

J. Wontorra: "Guten Morgen, José Mourinho."

Ich: ,,Guten Morgen."

J. Wontorra: ,,Die Löwen und das liebe Geld. Man hört viel Gerüchte über mögliche Abgänge. Müssen die Löwen verkaufen?"

Ich: ,,Wir werden einige Spieler gehen lassen, allerdings ist das in jedem Team so."

U. Lattek: ,,José, hast dir die Finanzen mal angesehen?"

Ich: "Moment, moment. Ach, Udo, ich grüße dich."

U. Lattek: ,,Bist geschickt ausgewichen. Ich wollte fragen, ob du dich bei den Finanzen bei 60 auskennst."

Ich: ,,Du willst mir wohl in typischer Trainermanier Angst machen."

U. Lattek: ,,Ich zieh die Frage zurück."

Ich: ,,Jörg, ich hab langsam das Gefühl, ich füll eure ganze Sendung. Es gab die Meldungen und ihr seit schon wieder mittendrin. Ich muss ja fast überlegen, ob ich nicht irgendwo was an Geld von euch verlangen kann."

J. Wontorra: ,,José, wir machen das bewusst so ausführlich, wo Sie jetzt schon mal Zeit für uns haben."

J. Wontorra: ,,Jetzt wären Sie wieder dran, wenn Sie wollen."

Ich: ,,Habt ihr den Ohrstecker vom Bayerischen Rundfunk geklaut? Ich versteh euch ganz schlecht."

J. Wontorra: ,,Mittwoch spielen sie ja in Oberhausen. Werden Sie da einen Sieg einfahren, um die finanziellen Löcher wenigstens ein wenig zu stopfen?"

Ich: ,,Ach, Jörg. Die Journalisten fragen mich immer ,Wollen Sie gewinnen?'. Da antworte ich immer: Ne, wir wollen unbedingt verlieren."

J. Wontorra: ,,Können Sie uns zum Schluss in die Hand versprechen, dass 1860 München den Weg aus der finanziellen Krise schafft und doch noch als Tabellenerster aufsteigt?"

M. Büskens: ,,Wir wollen das gar nich..."

J. Wontorra: ,,Jetzt hat sich Mike Büskens eingemischt."

M. Büskens: ,,Du sagtest ja, WIR."

Ich: ,,Nach 1. Es ist schon nach 1. Jörg, du überziehst."

J. Wontorra: ,,Diesmal hab ich keine Schuld, weil sich Mike Büskens eingemischt hat und gesagt hat ,Wir wollen das gar nicht'. Das ist ja unfair, dem Mitbewerber gegenüber."

M. Büskens: ,,Du hast ja gesagt, ,WIR'. Und da ich ja auch hier sitze, sage ich für Fürth, wir haben da die selben Interessen auf die Meisterschaft in der zweiten Liga."

J. Wontorra. "José, seien Sie mir da nicht böse."

Ich: ,,Ach wissen Sie, wir sind doch froh, wenn sich da in Fürth was bewegt. Wir sind auch froh, wenn wir ein starkes Bochum haben. Wir freuen uns über ein gutes Aue. Wir spielen auch gerne gegen ein gutes Düsseldorf. Wenn dem nicht so wäre, gegen wen sollen wir denn dann spielen? Wir können ja nicht alleine spielen, das ist ja auch langweilig."

J. Wontorra: ,,José, wir müssen leider Schluss machen. Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben."

Ich: ,,Bitte sehr, auf Wiedersehen."