achja...hier steht fĂŒr Flens auch das richtige, ihn vielleicht ĂŒberzeugende, drin:
Wie bei so vielen Problemen, in denen sich die Gesellschaft emotional verstrickt, versucht populistische und rechtsextremistische Propaganda daraus fĂŒr sich Vorteile zu erlangen, indem sie fĂŒr Kindesmissbrauch besonders drakonische Bestrafung fordert. Und oft wird der Ruf nach Todesstrafe laut, womit man suggeriert, ein Problem "endgĂŒltig aus der Welt schaffen" zu können und eine extreme moralische Distanz zu dem TĂ€ter behauptet, die ich aber Menschen mit solchen Extremforderungen aus folgenden GrĂŒnden abspreche:
1. Wer Gefangene töten mag, steht mir im Verdacht, dass ihm der höchste Wert (=das Leben) zu wenig Wert hat.
2. Wer Strafen fordert, die im Falle eines niemals auszuschlieĂenden Fehlurteils irreversibel sind, steht mir im Verdacht, dass ihm Recht anderes ist als die Gerechtigkeit.
3. Wer nicht bereit ist zwischen kranken Menschen, die zwanghaft handeln, von voll verantwortlichen StraftÀtern zu unterscheiden, wer die Kranken nicht in Sicherheitsverwahrung nehmen, sondern "strafen" will, will Unschuldige strafen und begeht damit selbst Unrecht.
Ich lehne aus selben GrĂŒnden auch den emotionalen Begriff "KinderschĂ€nder" ab, denn er ist dann unzulĂ€ssig, wenn jemand krankhaft handelte.