Dabei blickten SchĂ€fer und Schneider nochmals auf die Zeit im November 2010 zurĂŒck. âZuerst haben wir alle positivistischen Annahmen unserer VorgĂ€nger revidiert", erklĂ€rte der 34-jĂ€hrige SchĂ€fer. âDaraufhin haben wie 12 Millionen Euro Verbindlichkeiten bis zum Ende der Saison festgestellt." PrĂ€misse dabei war, dass alle Verbindlichkeiten bis dahin auch eingefordert werden.
Im nĂ€chsten Schritt wurden verschiedene MaĂnahmen zur Kostenreduzierung eingeleitet. So hat die GeschĂ€ftsstelle und die Mannschaft auf zehn Prozent Gehalt verzichtet, in einem weiteren Schritt wurden elf Spieler in der Winterpause abgegeben, dazu kamen Gehaltsreduzierungen bei FĂŒhrungsspielern mit laufenden VertrĂ€gen. Zudem wurde die Belegschaft um sieben Stellen reduziert. âOhne KĂŒndigung", wie SchĂ€fer betont. Dadurch konnten 2,2 Millionen eingespart werden. Durch Stundungen und spĂ€tere FĂ€lligkeiten konnten die Verbindlichkeiten so auf 3 Millionen Euro gesenkt werden.
Daneben lieĂ der Klub ein Sanierungsgutachten von einer unabhĂ€ngigen WirtschaftsprĂŒfungsgesellschaft erstellen, um den Partnern die SeriositĂ€t dieser Zahlen aufzuzeigen. âDas Gutachten hat ergeben, dass wir die Gewinnzone in der Saison 2012/2013 wieder erreichen, wenn wir den Plan einhalten." Doch das Problem bis dahin ist, den LiquiditĂ€tsbedarf zu decken. âWir brauchen bis zum Sommer noch 3,5 Millionen Euro und fĂŒr die kommende Saison 4,5 Millionen Euro." ZahlungsunfĂ€hig sei der Verein momentan aber nicht.
âWir werden nicht wieder die Flickschusterei der Vergangenheit aufnehmen, sondern wollen eine langfristige und tragfĂ€hige Lösung", so SchĂ€fers Credo. Trotzdem, und daraus habe er nie einen Hehl gemacht, sei es eine ernste Situation. âWir haben eine Konstruktion, die hoffentlich funktioniert", so der Löwen-GeschĂ€ftsfĂŒhrer optimistisch. Schneider und SchĂ€fer seien in guten GesprĂ€chen. âAber es brechen immer wieder Partner weg", erklĂ€rte der 63-jĂ€hrige Schneider, âdeshalb wĂ€re es gut, wenn noch der ein oder andere Interesse an einem Einstieg bei Sechzig hĂ€tte. Solange wir noch im GesprĂ€ch sind, bin ich auch zuversichtlich, dass die Sanierung gelingt."
Unisono richtete das FĂŒhrungsduo der Löwen einen Appell an die Stadt und die Fans. âWir glauben, dass MĂŒnchen einen ehrlichen und verlĂ€sslichen TSV 1860 MĂŒnchen braucht. Wir haben jetzt vier Monate seriöse Arbeit geleistet. Es wĂ€re schön, wenn diese entsprechend honoriert wĂŒrde, wenn auch die Fans in Scharen ins Stadion kommen."