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All good things... TEIL 27 - ALLES AUS?!

Begonnen von --MariO91--, 26. März 2012, 16:12:08

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--MariO91--

STORY:

Der TSV 1860 München ist im Jahr 2010 völlig am Ende. Investor Ismaik hat sich nach seinen unerfüllten Forderungen zurückgezogen, Trainer Maurer suchte bereits in China das Weite. Publikumsliebling Benjamin Lauth liebäugelt nach dieser Entwicklung auch wieder mit einem Wechsel in Richtung Bundesliga. Erneut droht der finanzielle Kollaps und das Aus für den Traditionsverein und der damit verbundene Sturz in die Bedeutungslosigkeit des Amateurfussballs. Schafft es nun ausgerechnet José Mourinho, gerade in Madrid zurückgetreten, samt Freundin Lindsay Lohan, das Chaos bei den Löwen zu beseitigen und die Blauen zurück in die Bundesliga zu führen? Ballert Benjamin Lauth seine Löwen raus aus der Dauerkrise und findet auch er die Frau für' s Leben? Fragen über Fragen...

IHR WOLLT ANTWORTEN? HOLT SIE EUCH HIER!



TSV 1860 MÜNCHEN - MIT JOSÈ MOURINHO, BENNI LAUTH & LINDSAY LOHAN


Die brandneue Managerstory von --MariO91--

Deutscher Meister wird nur der FCN!

--MariO91--

Teil 1 – Ich will ihn haben

Ich: ,,Verdammt noch mal, ich will ihn haben!"

Chef: ,,Vergiss es, er ist viel zu teuer."

Ich: ,,Und wenn er 100 Millionen kostet, ich will ihn endlich in meiner Mannschaft haben! Wenn wir endlich wieder Meister werden wollen, müssen wir Geld dafür ausgeben! Wir haben doch genug davon."

Chef: ,,Wir haben letztes Jahr schon so viel Geld ausgegeben, das hat nichts gebracht. Du hast gerade mal den Pokal gewonnen."

Ich: ,,Und DIE haben uns jedes Mal geschlagen, also müssen wir noch etwas tun. Wir laufen denen jedes Mal nur hinterher, damit muss Schluss sein!"

Chef: ,,Entweder holen wir ihn zu uns, oder wir holen drei andere. Aber ihn und noch wen, das können wir uns nicht leisten. Wir brauchen die großen Titel dazu, und die hast du uns nicht liefern können. Die Rechnung ist einfach für dich: Entweder du gewinnst einen großen Titel in dieser Saison, oder du gehst."

Ich: ,,Na dann, wenn das so ist..."

Ich stand auf, gab meinem Chef die Hand und verließ wortlos sein Büro. Am selben Abend tippte ich meine Kündigung in den Computer und gab meinen offiziellen Rücktritt bekannt. Bevor ich jedoch in' s Bett ging, nahm ich noch einmal mein Handy und rief einen alten Freund an.

Pedro: ,,Hi Alter. Wie geht' s dir?"

Ich: ,,Hi. Hör mir bloß auf. Ich habe eine Aufgabe für dich."

Pedro: ,,Das ist mein Job als dein Berater. Wie viel willst du denn rausschlagen? Wie lange soll dein neuer Vertrag laufen?"

Ich: ,,Pass auf, das Geld ist belanglos. Ich will 5 Jahre Vertrag haben. Und such mir einen anständigen Verein aus."

Pedro: ,,Wieso einen anständigen Verein? Ich dachte, du verlängerst bei Rea..."

Ich: ,,Ich bin gerade zurückgetreten, ich hab keine Lust mehr auf diesen Vorstand. Such mir bitte einen kleinen Verein, wo ich tun kann, was ich will."

,,Pedro: ,,In.... In Ordnung, José. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann."

Ich: ,,Danke, Pedro."

JOSÈ MOURINHO GIBT RÜCKTRITT BEI REAL MADRID BEKANNT – KOMMT JETZT LÖW?
Deutscher Meister wird nur der FCN!

--MariO91--

Teil 2 – Die richtige Entscheidung?

Es war unfassbar. Seit 3 Jahren war ich wieder bei diesem Verein, dem ich schon so viel zu verdanken hatte. Ich wurde hier zum Profi, spielte Bundesliga und wurde auch kurzzeitig sogar Nationalspieler meines Landes. Doch das Schicksal spielte uns übel mit und so hatte uns einer unser jungen Torhüter und mein bester Freund hier im Sommer verlassen.

Doch man spürte hier jedes Mal die Liebe der Fans, die immer zu uns standen, egal, ob in guten oder schlechten Zeiten. Sportlich träumten wir natürlich wieder von ganz oben, doch diesen Traum hatten wir oft genug schon vor Augen, jedoch nie erreicht. Als es hier begann – das Chaos, der Anfang vom Ende – fiel auch mein Stern. Ich machte mir bis heute noch Vorwürfe, dass ich damals gegangen bin. Doch, wie schon gesagt, ich war seit 2008 wieder hier, denn dieser Verein lag mir sehr am Herzen. Vor knapp 9 Jahren durfte ich in einem Benefizspiel das erste Mal das Trikot meines Landes tragen und mich auch gleich in die Torschützenliste eintragen.

Doch das ist lange vorbei, doch die alten Probleme sind nach wie vor allgegenwärtig. Zwar hatte auch ich im Sommer einige Angebote vorliegen, aber mit dem Versprechen, hier wieder etwas Entstehen zu lassen, wollte ich hier bleiben, um mein Gewissen zu den damaligen Geschehnissen zu beruhigen. Ich gab mir bis heute eine Schuld am Niedergang des Vereins und ich wollte es wieder gut machen. Das schuldete ich diesem Club einfach.

Noch vor ein paar Wochen wusste ich einfach nicht mehr weiter, wie wir alle hier. Doch mit dem Führungswechsel kam wieder etwas Ruhe rein und wir waren uns sicher, dass es weiter gehen würde. Plötzlich war eine ungeheure Aufbruchsstimmung in der Mannschaft, aber die hielt nicht lange an, zumindest in der Führungsetage.

Die Geschichte der letzten Jahre setzte sich fort und sie wurde - wie fast schon üblich bei uns – in aller Öffentlichkeit ausgetragen. Auch heute sitze ich wieder hier auf meiner Couch in meiner Wohnung und starre in den laufenden Fernseher, auf dem Tisch vor mir ein paar kalte Nudeln mit Ketchup. Ich gebe zu, ich hatte nie den Kopf frei, mich um Frau und Kinder zu bemühen und so kommt es eben, dass ich, ein Mann Ende 20, immer noch alleine steht. Aber das wird sich auch noch finden...

Die Sportnachrichten berichten gerade über den Rücktritt von Mourinho bei Real Madrid. Doch was kümmerte mich der Typ. Wir hatten hier ganz andere Probleme, die er bei seinem nächsten Verein mit Sicherheit nie haben wird. Dann dachte ich an seine Erfolge und kam ins Träumen. Einmal einen Titel gewinnen, am Liebsten mit diesem Verein – das wäre das Schönste überhaupt. Wie gesagt, nur eine Träumerei...

Kurz nach dieser Meldung waren wir wieder im TV zu sehen. Der Streit in der Führungsebene war DAS Thema in diesem Fussball-Land. Als ob es kein anderes Thema mehr geben würde. Doch diese Meldung war sogar neu für mich.

Da gibt einem der Arzt einmal einen trainingsfreien Tag, man sitzt zu Hause, weil man ein paar Schmerzen im Oberschenkel hat und bei deinem Verein geht alles drunter und drüber. Sofort stürzte ich in mein Schlafzimmer und drückte auf mein I-Phone. Tatsächlich waren 4 Anrufe und 12 Nachrichten darauf. Und auch mein Trainer hatte mich angerufen und bat mich um ein Gespräch. Offenbar war es ihm sehr ernst.

"... gab heute seinen Rücktritt bekannt. Er werde dem Verein definitiv nicht mehr zur Verfügung stehen. Außerdem gab er bekannt, einen Vertrag in China unterschrieben zu haben und er bedanke sich für die Zeit und das Vertrauen, so der Coach."

Ich sank auf meiner Couch zusammen und las seine Nachricht.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und bin mir sicher, ihr erreicht eure Ziele auch ohne mich. Viel Glück.

Ich legte mein Handy wie in Trance auf den Tisch, da fiel mir dieser Brief in' s Auge. Offenbar hatte ich doch noch nicht alle Angebote ausgeschlagen. Langsam las ich die Zeilen, Wort für Wort. Sollte ich es meinem Trainer und Förderer gleich tun und den Verein wieder verlassen? Es gibt Situationen im Leben, in der du von einer Sekunde auf die andere nicht weißt, was du tun sollst und was Richtig ist. Und genau in dieser Situation steckte ich jetzt. Damals hatte ich mich falsch entschieden.

Die musikalische Untermalung tat ihr Übriges...

Würde ich diesmal die richtige Entscheidung treffen?
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--MariO91--

Teil 3 – Mein neuer Verein

Pedro: ,,Hey, ich bin' s. Ich hab was für dich."

Ich: ,,Ich bin ganz Ohr."

Pedro: ,,England, Premiere League. Was hältst du von Portsmith? Als ich dort mal angefragt habe, waren sie sofort..."

Ich: ,,Vergiss es. Nach England geh ich nie wieder, vollkommen ausgeschlossen. Ich hab noch die Schnauze voll von Investoren und irgendwelchen Klugscheissern, die meinen, mir die Spieler kaufen zu müssen, die ich nicht will und die ich dann bitte in' s Team bringen soll. Ne ne ne, vergiss es."

Pedro: ,,In Ordnung, in Ordnung. Wie wäre es mit dem Rivalen? Guardiola hat vor kurzem seinen Rücktritt in Aussicht gestellt und wenn du willst..."

Ich: ,,Barcelona ist mir viel zu groß. Das ist doch viel zu einfach. Meine Oma könnte Barcelona trainieren und mit ihr die Champions League und die Meisterschaft gewinnen. Das ist doch was für einen Vollidioten, aber nicht für einen José Mourinho."

Pedro: ,,Du bist ziemlich anspruchsvoll geworden, José."

Ich: ,,Ich bin verdammt noch mal der Beste aller Zeiten. Ich kann nicht zu Barcelona gehen, das kann jeder Idiot. Ich brauch was Anspruchsvolles. Kümmre dich drum, immerhin bezahl ich dich dafür auch gut. Ciao bella."

So schwer konnte das doch nicht sein. Ich wollte etwas mit Anspruch, etwas, was zeigte, dass ich der Größte Trainer aller Zeiten war, bin und immer sein werde.

Ich blätterte erfolglos ein paar alte KICKER durch und las die diversen Tabellen der Länder. Nichts... Kein Verein, der mich irgendwie interessieren könnte.

Dank meiner Sattelitenschüssel empfing ich TV-Programme aus der ganzen Welt und natürlich versuchte ich es auch auf diesem Weg. Doch auch hier das selbe Ergebnis.

Oder war es kein Verein? Mourinho, der Portugal 2012 zum Titel führt? NEIN! Ganz sicher nicht!

Ein José Mourinho war und ist ein Vereinstrainer. Und schon zappte ich auch zu einem interessanten Verein. Gerade trat offenbar ihr Trainer zurück und der Verein lag wohl seit Jahren in Trümmern.

Ich wusste nichts über diesen Club. Nichts über die Fans, kannte keinen einzigen der Spieler. Aber ich wusste nur eins.

DAS WIRD DER NEUE VEREIN VON JOSÈ MOURINHO

Ich zog mein Handy aus der Tasche und rief Pedro an.

Pedro: ,,Ja, José. Was gibt' s?"

Ich: ,,Hi. Hör genau zu. Du machst für nächste Woche sofort einen Termin für dich. Ich will zu diesem Verein, wo der Trainer zurückgetreten ist. Keine Ahnung, wie der Laden heisst."

Pedro: ,,Ach, du meinst die..."

Ich: ,,Genau. Ich flieg dort am Montagmorgen hin, buch mir einen Flug von Madrid aus für 8 Uhr und organisier mir ein Hotel und ein Gespräch mit dem Vorstand von dem Club."

Pedro: ,,Geht klar, José."
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--MariO91--

Teil 4 - Der richtige Weg?

Ich hatte mich am nächsten Tag mit einem guten Freund verabredet. Ihn zählte ich nicht nur zu meinen guten Freunden, er war auch der Anführer der Ultra-Gruppierung. Ich nannte ihn nur bei seinem Spitznahmen. Für mich und den Rest der Jungs und Mädels war er einfach nur ,,der Frosch". Und an diesem Dienstag im August traf ich mich eben mit ihm und dem Rest der Gruppenmitglieder.

Ich: ,,Leute, ich muss euch was mitteilen. Mir ist gestern Nachmittag aufgefallen, dass ich eben nicht alle Angebote abgelehnt habe. Ich wollte hier bleiben, um mit Rainer Maurer dieses Team wieder zurück in die Bundesliga zu bringen. Doch Rainer ist zurückgetreten, nach dem Streit mit Ismaik. Ich weiß nicht, ob ich diesen Weg weiter begehen kann und möchte. Rainer hat mich überzeugt und deshalb wollte ich mit ihm hier bleiben."

Frosch: ,,Benni, wir hängen an dir und du bestimmt auch an uns. Wir können verstehen, wenn du den Verein verlassen würdest, aber bitte, warte einfach die Entwicklung ab. Ich kann den Jordanier da auch nicht ab und ich weiß auch nicht, wie es weitergeht. Aber wir ziehen unser Ding durch und werden niemals aufgeben. Der TSV 1860 München ist alles für uns und deshalb lassen wir uns nie hängen. Wir haben schon so viel überstanden und wir stehen auch das durch. Gemeinsam. Du mit uns und wir für dich. Auf uns kannst du dich verlassen."

Ich: ,,Ich weiß. Ich will hier bleiben und am Aufstieg mitarbeiten, aber ich kann das nicht um jeden Preis tun wie ihr. Das solltet ihr wissen, das bin ich euch schuldig. Ich möchte ehrlich zu euch sein. Aber irgendwo muss ich auch an meine persönliche Zukunft denken und auf mich sehen. Und ich hab ehrlich gesagt auch keine besonders große Lust, diese Unruhen einfach so hinzunehmen. Bei aller Liebe zu 60, aber auch ich bin irgendwann an dem Punkt, an dem ich nicht mehr kann und auch nicht mehr will. Ich bitte euch einfach, das zu verstehen"

Frosch: ,,Benni, willst du 1860 München verlassen? Bitte sei ehrlich."

Ich: ,,Ich weiß es nicht. Aber wenn ich es weiß, werdet ihr es als Erste erfahren."

Knapp 1 Stunde später lief die neuste Meldung auf Sky Sport News.

Zweitligist TSV 1860 München steht erneut vor dem finanziellen Desaster. Nach einer internen Vorstandssitzung wurde bekannt, dass Trainer Maurer nicht zurückgetreten ist, sondern durch den Willen von Investor Ismaik entlassen wurde. Der Machtkampf bei den Löwen gipfelte darin, dass Ismaik seinen sofortigen Ausstieg bekannt gab. Der Jordanier hatte mehrfach den Rücktritt von Löwen-Präsident Dieter Schneider gefordert. Schneider habe sich diesem Willen des Investors aus Jordanien immer zur Wehr gesetzt. Auf der eilig einberufenen Pressekonferenz gab Schneider heute Mittag zudem bekannt, dass sich die Löwen von mehreren Spielern trennen müsse, um sein Überleben zu sichern. Im selben Atemzug schraubte er auch das Saisonziel von Mittelfeldplatz auf Klassenerhalt zurück. Es bleibt abzuwarten, ob die Löwen diesen Rückschlag und den drohenden finanziellen Kollaps verkraften.

Ich: ,,Na toll, das macht die ganze Sache mit Sicherheit nicht einfacher... Für euch nicht, für mich erst Recht nicht..."
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--MariO91--

Teil 5 – Gerüchte über Gerüchte

Madrid, 28.06.2011
Es ist 9 Uhr morgens in einer Luxusvilla an der Grenze der Stadt.

Trotz des gestrigen Abends habe ich recht ruhig und gut schlafen können. Es könnte auch damit zusammenhängen, dass ich bei der Pokalsieg-Feier in Madrid eine wunderbare Frau kennen und lieben gelernt habe. Ihr Name ist Lindsay Lohan.



Ein Blick auf mein I-Phone und die erwartete SMS von Pedro ist natürlich da.

Abflug: 10:30 Uhr Uhr Madrid Airport
Ankunft: 12:30 Uhr München Airport
Dort werdet ihr bereits empfangen.


Gut. Das passt ja alles bestens. Ich packe kurz ein paar Sachen zusammen und hole einen guten Anzug aus dem Schrank. Während ich also mit einem kleinen Köfferchen fertig war, hätte Lindsay an ihren Kleiderschrank eigentlich nur Griffe anbringen müssen. Unfassbar, wie viel Frauen einpacken, wenn sie verreisen. Gegen 9:15 Uhr verlassen wir dann das Haus und machen uns auf den Weg Richtung Flughafen. Ich musste ein Großraumtaxi rufen, um Lindsay' s Gepäck überhaupt unterbringen zu können.

Am Flughafen von Madrid das übliche Chaos mit Stau und scheinbar orientierungslos durch die Gegend laufenden Menschen. Als wir den Weg durch die Menschenmenge fast geschafft hatten und gerade am Schalter 3 einchecken wollten, erscheint wie aus dem nichts heraus ein blendend heller Blitz. Für kurze Zeit sehe ich nichts als verschwommene Umrisse. Als ich langsam wieder zu mir komme, höre ich schon die erste Frage.

Journalist: ,,Guten Morgen Herr Mourinho. Frau Lohan. Wohin geht ihre heutige Reise? Verraten Sie uns, ob sie schon mit einem neuen Verein in Verhandlungen stehen?"

Ich: ,,Guten Morgen. Was denken Sie denn? Für einen José Mourinho kommt nur das Beste in Frage. Ich kann Ihnen verraten, dass mein Flug nach Deutschland geht. Und in Deutschland gibt es doch nur den FC Bayern München und die Nationalmannschaft, die meinen Ansprüchen gerecht werden können.

Journalist: ,,Der FC Bayern hat aber Jupp Heynckes für diese Saison verpflichtet und Joachim Löw hat gestern Abend seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben. Dort werden Sie also nicht anfangen?"

Ich: ,,Eben. Also gehen Sie ruhig davon aus, dass wir auch mal eine private Reise unternehmen. Sie werden sicherlich verstehen, dass wir auch einmal eine Auszeit brauchen."

Ich lasse den Journalisten zurück und checke mit Lindsay ein. Auf dem Weg zum Flugzeug schaue ich noch einmal zurück und dort steht nach wie vor der Reporter und ich komme nicht darum herum, ein kleines Lachen über die Lippen zu bringen. Mir war klar, dass er mir wohl nicht glauben würde, dass ich etwas Urlaub machen würde, doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, was ich in Deutschland wollte, wenn der FC Bayern und die Nationalmannschaft nicht das Ziel meiner Reise ist.

Ich nahm mir die aktuelle Tageszeitung und nahm auf meinem Sitz in der 1. Klasse Platz. Lindsay deckte sich mit den neusten Klatsch- und Traschtzeitschriften ein. Als ich mich gerade in meinen Sitz fallen lies, fragte eine Stimme, ob ich kurz aufstehen könnte und ihn auf seinen Platz lassen würde. Total genervt stand ich auf und sah überraschenderweise einen alten Bekannten vor mir stehen.



Ich: ,,Hallo Uli. Du hier? Wie kommt' s?"

U. Hoeneß: ,,Servus Lindsay. Servus José. Ich habe meinen Urlaub in Madrid verbracht. Was verschlägt euch denn nach Deutschland?"

Ich: ,,Kannst du dich noch an den vorletzten Winter erinnern? Als ihr in Turin gespielt habt und wir darüber gesprochen haben, ob ich mir ein Traineramt beim FC Bayern vorstellen könnte?"

U. Hoeneß: ,,Natürlich kann ich das. Und, unter uns gesagt, ich finde es immer noch schade, dass wir uns damals nicht geeinigt haben. Deine Gehaltsvorstellungen waren sogar für uns zu hoch. Und dann noch die Ablöse an Inter Mailand und die Abfindung für Louis. Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet."

Ich: ,,Das stimmt. Nun, einige Dinge ändern sich manchmal sehr schnell, mein Freund. Ich hab seit dem Rücktritt in Madrid viel nachgedacht und jetzt ist mir klar, was ich will."

U. Hoeneß: ,,Und nun hast du ein Angebot aus Deutschland? Oder tauscht du mit Löw die Mannschaften? Sonst kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass du in Deutschland arbeiten könntest. Können würdest du das sicher, aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen."

Ich: ,,Sei doch nicht so ungeduldig und warte einfach ein paar Tage ab. Du wirst mit Sicherheit überrascht sein."

Uli nahm es mit einem Schmunzeln hin, doch verzichtete er auf weitere Nachfragen, da er merkte, dass aus mir nichts rauszubekommen war. Den weiteren Verlauf des Fluges verbrachten wir damit, über die aktuelle Lage der Bayern zu reden. Er erklärte mir, warum die Bayern ordentlich einkaufen mussten und welche Ziele sie mit Heynckes hatten.

Angekommen in München trat genau das ein, was ich bereits erwartet hatte. Kaum waren wir aus dem Flugzeug gestiegen, kamen dutzende Reporter auf mich zu, die mir ein Mikrofon unter die Nase hielten. Dass Uli Hoeneß nach Lindsay und mir aus der Maschine kam, rundete die Szene ab. Auf einem kleinen Fernseher im Flughafenrestaurant konnte ich bereits die ersten Meldungen in den Sportnachrichten sehen.

,,José Mourinho und Bayern München?"

Der Reporter in Madrid hatte ganze Arbeit geleistet und hat wohl ein bisschen telefoniert, dachte ich bei mir. Ein kurzes Händeschütteln mit Uli und unsere Wege trennten sich. Die verwirrten Reporter wussten wohl nicht so recht, wem von uns sie jetzt besser folgen sollten. Mit Linday an der Hand ging ich in Richtung Ausgang, wo schon ein etwas älterer Herr auf mich zukam. Er trug einen schwarzen Anzug mit weiß-blauer Kravattte und hatte graue Haare.

Er blieb kurz vor mir stehen und schüttelte erst Lindsay, dann mir die Hand.

D. Schneider: ,,Guten Tag Frau Lohan. Guten Tag Herr Mourinho. Mein Wagen steht vorne, wir können direkt los."

Ich: ,,Hallo Herr Schneider. Das trifft sich gut, los geht' s."

Wir stiegen in den schwarzen BMW und fuhren los. Die Reporter, die mir zum Flughafenausgang gefolgt waren, konnten es immer noch nicht ganz verstehen und sahen uns ungläubig nach. Keiner wollte so recht glauben, dass ich tatsächlich mit dem TSV 1860 München in Kontakt stehe, obwohl es mittlerweile doch so offensichtlich war.

D. Schneider: ,,Wie war die Reise?"

Ich: ,,Angenehm, danke. Wir hatten Begleitung von Uli Hoeness. Sie haben sicher auch von den Gerüchten gehört."

D. Schneider: Allerdings. Nur, um erhlich zu sein, kann niemand bei uns etwas mit der Situation anfangen. Ich denke, dass ist Ihnen auch klar. Ich gebe allerdings zu, dass ich sehr überrascht war, auch wenn ihr Berater mir ihre Gründe mitgeteilt hat."

Ich: ,,Das glaube ich Ihnen. Normalerweise hatte ich auch nicht vor, mich mit dem Mittelfeldplatz oder generell der zweiten Liga abzugeben, aber manchmal kommt halt doch alles anders."

D. Schneider: ,,Das stimmt, Herr Mourinho."

Nach etwa 1 Stunde Fahrt, in der mir Dieter Schneider die wichtigsten Sachen über den Verein und die Stadt erzählte, erreichten wir die Geschäftsstelle des TSV 1860 München. Zunächst führte mich Herr Schneider hoch in sein Büro. Das Büro liegt in der 6. Etage und schaut man aus dem Fenster hat man ein weiten Überblick über München-Gießing.

D. Schneider: ,,Gut, dann kommen wir am Besten gleich zur Sache. Im Grunde wurde ja schon vieles gesagt. Nun würde ich gerne von Ihnen hören, was sie für Ziele mit dem TSV 1860 München erreichen wollen und wie Sie sich allgemein Ihre Arbeit hier bei uns vorstellen."

Ich: ,,Ich möchte hier etwas aufbauen. Ein neues, junges, hungriges Team entstehen lassen. Sie wissen, dass ich ein Trainer bin, der Erfolg haben will. Mir reicht es nicht, um die Plätze im Mittelfeld zu spielen. Ich will nach oben... ganz oben! Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass der TSV nicht die finanziellen Möglichkeiten dazu hat, junge gute Spieler zu holen, doch ein gewisses Risiko müssten Sie schon mitmachen. Ich weiß um die finanzielle Situation von 1860, aber wir müssen das wenige Geld, dass wir haben, in die Mannschaft investieren. Ich möchte die Kontrolle über sämtliche Sportliche Entscheidungen. Dazu möchte ich in den Neubau von Sportlichen Einrichtungen mit einbezogen werden. Auch in die Außendarstellung des Vereins möchte ich mit einbezogen werden. Wir müssen den Verein besser präsentieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir hier in München in den nächsten 4-5 Jahren etwas auf die Beine stellen können, auch in der ersten Liga."

D. Schneider: ,,Sie fordern eine Menge Rechte ein. Grundsätzlich decken sich Ihre Vorstellungen mit unseren. Ich denke, dass wir uns dort schnell einigen können und Sie die eingeforderten Kompetenzen bekommen werden."

Nach knapp 2 Stunden und ein paar Diskussionen später war der Vertrag unter Dach und Fach. Zum Abschluss ging ich mit Lindsay und Dieter Schneider rüber zu den Trainingsanlagen und sammelte erste Eindrücke.

Gegen 18 Uhr verabredeten wir uns für den nächsten Tag um 9 Uhr in der Geschäftsstelle. Den Rest des Tages verbrachte ich mit einem Angestellten des Vereins, der mir die Stadt zeigte. Besser gesagt, sah ich die ganzen Münchner Modegeschäfte von innen, den Lindsay musste natürlich noch einkaufen, weil sie – typisch für sie – wieder nichts anzuziehen hatte. Ich fragte mich aber leise, wozu sie dann diese ganzen Klamotten aus Madrid mitgenommen hatte...

Am nächsten Tag erschien ich pünktlich um 5 vor 9 in der Geschäftsstelle. Lindsay hatte es vorgezogen, im Hotel auszuschlafen. Eben jener Mitarbeiter, der mir gestern noch die Stadt zeigen wollte und Lindsay' s Shoppingwahn ertragen musste, hatte mich am Hotel abgeholt und zur Geschäftsstelle gefahren.

Angekommen im Büro von Herrn Schneider unterschrieb ich den am Vortag ausgehandelten Vertrag. Ich vermied einen erneuten Blick auf die Zahlen, welche mein Grundgehalt und die dazugehörigen Prämien bezifferten. Jetzt, als ich sie tatsächlich schwarz auf weiß vor mir sah, wurder mir klar, dass ich nun wirklich aus der Spitzenklasse des Europäischen Fussball ausgetreten war. Für' s Erste...

D. Schneider: ,,Nun denn, damit wäre dann alles geklärt, Herr Mourinho. Nachdem Ihnen gleich Ihr neues Büro vorgestellt wurde, können Sie die nächsten 3 Tage nutzten, sich mit allem genaustes vertraut zu machen. Ach halt!"

Ich war schon halb aus dem Büro getreten.

D. Schneider: ,,Um 13 Uhr findet eine Pressekonferenz statt. Ihr erster großer Auftritt für unseren Verein. Wir sehen uns dort. Viel Spass bei der Arbeit."

Die Zeit bis zur Pressekonferenz vertrieb ich mir damit, mein Büro zu begutachten und mich mit den Spielern im Kader vertraut zu machen. Ich habe einen Blick über das gesamte Trainingsgelände, dazu einen großen Tisch für Konferenzen und auch technisch ist alles 1a.

Gegen 12:45 Uhr erschien ich durch einen Hintereingang im Konferenzraum. Gegen 13 Uhr trat ich mit Herrn Schneider und Franz Maget, Vize-Präsident von 1860, sowie Lil Zercher, Pressesprecherin des Vereins, in den Konferenzraum. Die etwa 20 Reporter inklusive Kamerateam griffen sofort zu ihren Handy und den restlichen Fans schien der Atem zu stocken und wir fanden uns im Blitzlichtgewitter wieder.

Ich legte mein typisches Grinsen auf und setzte mich in die Mitte zwischen Herrn Schäfer und Herrn Maget nieder und hörte den Rest der Pressekonferenz mehr zu, als das ich selbst zu Wort kam.

D. Schneider: ,,...Und ich freue mich Ihnen unseren neuen Chefcoach, José Mourinho, vorstellen zu dürfen. Sie dürfen jetzt Ihre Fragen stellen."


Deutscher Meister wird nur der FCN!

--MariO91--

Teil 6 – Alte Liebe rostet nicht

München, 28.06.2011

Erneut saß ich auf meiner Couch und sah ein wenig fern. Morgen würde ich endlich wieder in' s Training einsteigen können. Meine Verletzung war in so weit auskuriert, dass ich wieder mitmachen kann. Wolfgang Schellenberg, der übergangsweise das Training leitet, hat mir heute schon eine SMS geschrieben.

Ich hoffe, dir geht es besser. Wir sehen uns morgen. Angeblich soll morgen schon der neue Trainer vorgestellt werden. Gruß, Wolfgang

Der neue Trainer. Wolfgang machte mich immer wieder nervös. Natürlich setzte ich mich an meinen Computer und suchte im Internet in den diversen Foren die Gerüchteküche durch. Gehandelt wurden neben Matthäus auch Oenning und Klinsmann, sowie Lorant.

Ich kannte sie alle nicht persönlich und ich wollte mich überraschen lassen. Werner Lorant, Werner Beinhardt, der Mann von der Alm. Unter ihm in die neue Saison zu gehen, wäre ein echter Knaller. Ich fände es wohl sehr lustig, ich hatte ja die ganzen Folgen ,,Sportfreunde Pocher" mit ihm als Trainer gesehen und malte mir schon das zukünftige Training unter ihm aus.



Und im Fernsehen flimmerten schon die neusten Sportnachrichten. Offenbar war José Mourinho heute in München gelandet mit Freundin Lindsay Lohan und Uli Hoeneß.

Naja, mir konnte es letztendlich egal sein, was die Roten tun würden. Als kleinen Jungen hätte es mich interessiert. Ich war früher Bayern-Fan, aber das hat sich schnell gelegt. Heute spiele ich für die Blauen. Der TSV 1860 München ist mein Verein. Sowohl als Spieler, als auch als Fan.

Natürlich hatte ich mit einigen Spielern noch guten Kontakt, was aber eher auf meine kurze Zeit in der Nationalelf zurückzuführen war, als auf sonstige Sachen. Mit Phillip Lahm und Bastian Schweinsteiger halte ich bis heute guten Kontakt. Auch mit Kevin Kuranyi und Rudi Völler bin ich noch gut befreundet.

Und Rudi hatte ich heute Morgen eine kurze SMS geschickt.

Hi Rudi. Tut mir leid, aber ich lehn dein Vertragsangebot ab. Ich fühle mich mit dem Verein und den Fans hier zu sehr verbunden, als dass ich nach Leverkusen wechseln könnte. Ich hoffe du verstehst dass und alles Gute für dich. Gruß Benni.

Nach gestern Abend und dem Treffen mit den "Gießinger Buam" hatte ich mich auf dem Heimweg entschieden, bei den Löwen zu bleiben. Und egal, wer uns trainieren würde, ich wollte mich hier weiter durchsetzen und diese Mannschaft als Kapitän zu altem Ruhm führen. Das letzte Angebot, dass noch offen war, stammte von der Werkself und ich hatte es heute Morgen abgelehnt. Für 1860. Für die alte Liebe.

Der TSV 1860 München war für mich mehr als nur ein Verein. Ich hatte diesem Verein so verdammt viel zu verdanken. Ich hatte hier meine Karriere begonnen, ich wurde hier – wenn auch nur kurz - zum Nationalspieler.

Mit diesem Verein war ich abgestiegen und ich wollte nicht, dass dies der Höhepunkt mit den Löwen wird, wenn ich eines Tages aufhören würde mit dem Fußballspielen. Ich wollte den Aufstieg mit dem TSV als Höhepunkt im Kopf behalten. Und – so Gott will – vielleicht sogar noch mehr.

Egal, welchen Namen der Trainer trägt.
Deutscher Meister wird nur der FCN!

--MariO91--

Teil 7 – Fragen über Fragen

Reporter: ,,Herr Mourinho, welche Ziele haben Sie persönlich und welche mit den Löwen?"

Ich: ,,Wissen Sie, ich wollte immer oben sein und das Allerbeste war mir gerade so gut genug. Ich will immer Erfolg haben. Ich möchte mit dem Verein ganz nach oben."

Reporter: ,,Herr Mourinho, die Anhänger des TSV 1860 sehnen sich nach Bundesliga-Fußball. Wann werden Sie den Aufstieg perfekt machen?"

Ich: ,,Wenn wir – rein rechnerisch – nicht mehr von den ersten drei Plätzen zu verdrängen sind, machen wir den Aufstieg perfekt."

Unter den Reportern brach ein leises Kichern aus und der etwas ältere Herr setzte sich schnell wieder und kraxelte hastig etwas auf seinen Notizblock. Offenbar war er wohl peinlich berührt, aber das war mir egal. Was kümmerte mich ein Reporter...

Reporter: ,,Herr Mourinho, wann werden Sie den FC Bayern München als Nummer 1 ablösen?"

Ich: ,,Wir werden die Bayern im nächsten Derby in die Pfanne hauen. Und mit Titeln lösen wir die Roten ab, wenn Sie, verehrter Herr, aufhören mit Träumen."

Reporter: ,,Herr Mourinho. Wie ernsthaft ist Ihre Beziehung zu Frau Lohan? Ist Ihnen das ernst, oder haben Sie nur Ihren Spass?"

Ich: ,,Nicht du Knallkopf schon wieder. Senior Fernandes, ich habe Ihnen schon in Madrid gesagt, mehrfach gesagt, dass ich keine Fragen zu meinem Privatleben beantworte."

Reporter: ,,Herr Mourinho, welche Transfers planen Sie in absehbarer Zeit? Haben Sie schon Neuzugänge im Kopf?"

Ich: ,,Nein, ich habe noch niemanden im Kopf. Ich möchte auch erst einmal die ersten Trainingseindrücke abwarten, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann, wo man nachsitzen muss und wo Handlungsbedarf besteht."

Reporter: ,,Herr Ismaik ist vor kurzem bei 1860 ausgestiegen, er galt als Überlebensversicherung in Sachen Finanzen im Verein. Werden Abgänge somit unvermeidbar, um den Konkurs abzuwenden?"

Ich: ,,Ich denke nicht. Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen. Wie bereits erwähnt werden wir uns dann Gedanken über Transfers machen. Ich möchte hier eine Mannschaft aufbauen, daher sind Verkäufe der Jungstars der falsche Weg."

Reporter: ,,Welchen Stellenwert hat die Nachwuchsarbeit für Sie?"

Ich: ,,Wie gesagt, hier haben in den letzten Jahren sehr viele, sehr gute Spieler den Sprung geschafft und diesen Weg wollen wir natürlich weiter gehen."

Reporter: ,,Herr Mourinho, in wenigen Wochen wird es wieder ernst. Die neue Saison beginnt. Sie wollen aufsteigen, das haben Sie ja bereits betont. Was ist für 1860 München am ersten Spieltag drin im Spiel gegen Braunschweig."

Ich: ,,Es gibt nur 3 Möglichkeiten. Wir gewinnen, spielen unentschieden oder verlieren. Und in meiner Vorstellung gibt es nur gewinnen. So, gibt es sonst noch Fragen von Ihrer Seite?"

Niemand im Raum meldete sich.

D. Schneider: ,,Wenn an dieser Stelle keine weiteren Fragen mehr sind, möchte ich Ihnen für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit danken. Wir werden Sie natürlich über aktuelle Geschehnisse im Verein auf dem Laufenden halten. Vielen Dank für Ihre Bemühungen, ich denke, wir beenden die Konferenz an dieser Stelle und ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Tag."

Die Pressekonferenz war gerade ein paar Minuten beendet, als wir aus dem Konferenzraum traten und wieder in Richtung Geschäftsstelle gehen wollten. Auf dem Weg dorthin stürzten sich unzählige Reporter auf uns und knipsten Fotos wie verrückt. Überall blitzte es, bis wir im Gebäude verschwunden waren.

4 Mitarbeiter vom Sicherheitsteam begleiteten uns auf dem Weg dorthin. In meinem Büro lies ich mich in meinen Stuhl fallen.

Ich: ,,José, du hast dein erstes Ziel schon erreicht. Der TSV war DAS Thema Nummer 1 in Fussball-Deutschland und das – anders als gewohnt, nur im positiven Sinne. Jetzt können die Sponsoren kommen, die wir so dringend brauchen."

Ich nahm mir aber nicht besonders viel Zeit, den Moment zu genießen. Ich wusste genau, dass der Erfolg nicht einfach an der Tür klopft und einfach so da ist, obwohl keiner so recht weiß, warum. Nein, ich war ein Mann der Tat und der seine Erfolge auf harte Arbeit zurückführen konnte. Es galt, meine Worte in die Tat umzusetzen, denn es war nicht mehr lange, bis die neue Saison beginnen würde. Wenn wir wirklich oben anklopfen wollten, mussten wir topfit in die Saison gehen.

D. Schneider: ,,José, kann ich dich kurz stören?"

Ich: ,,Klar, komm rein. Worum geht' s denn?"

D. Schneider: ,,Nun, ich wollte dich nur wissen lassen, wenn du Transferwünsche hast, lass es mich wissen. Hast du im Übrigen schon wen im Auge?"

Ich: ,,Ja. Ich hab mich bei Real Madrid immer gut mit Sergio Ramos verstanden."



Dieter sah mich an und begann zu lachen.

D. Schneider: ,,Alles klar. Ich werde mich gleich mit Real in Verbindung setzen. Vielleicht kriegen wir auch noch Cristiano Ronaldo für die Offensive."

Ich lachte nicht und sah Dieter ziemlich ernst an.

Ich: ,,Eigentlich meinte ich das Ernst mit Sergio."

Dieter war total erschrocken und ihm blieb der Mund offen stehen.

D. Schneider: ,,Wie bitte?"

Nun lachte auch ich und Dieter schnaubte erleichtert durch.

Ich: ,,Im Moment hab ich noch keine Ahnung, wer gehen soll und wer kommen soll. Ich bitte dich nur um einen Gefallen. Ich würde heute Nachmittag gegen unsere Amateure spielen. Und in naher Zukunft gegen 2 andere Teams. Den Gegner kannst du dir aussuchen."

D. Schneider: ,,Geht klar, José."

Ich: ,,Bestens. Ich muss mich dann von dir verabschieden. Das erste Training ruft. Nach dem Testspiel reden wir morgen dann über evtl. nötige weitere Verstärkungen, Dieter."

Bevor er widersprechen konnte war ich bereits aus meinem Büro getreten und auf dem Weg zum Trainingsgelände, wo um 11 Uhr die Saison nun endlich richtig starten sollte.
Deutscher Meister wird nur der FCN!

--MariO91--

Teil 8 – Eine Frage der Ehre

José Mourinho war unser neuer Trainer. Wir kannten ihn alle sehr gut aus dem Fernsehen und wussten, dass er ein absoluter erfolgsüchtiger und knallharter Trainer war, doch wir wollten uns auf das Abenteuer einlassen.

Wir hatten uns bereits umgezogen und saßen mit den Spielern unserer zweiten Mannschaft am Spielfeldrand. Und schließlich schritt er über den Platz auf uns zu.

J. Mourinho: ,,Guten Morgen, Damen und Herren. Mein Name ist José Mourinho, aber das sollte klar sein. Diese beiden Herren sollten Sie auch bereits kennen. Wolfgang Schellenberg wird sich mit mir um die Feldspieler kümmern. Jürgen Wittmann wird in Zukunft das Torwarttraining übernehmen. Ich erwarte höchste Disziplin von jedem von euch, aber noch viel wichtiger ist mir das ihr innerlich brennt.

Wer nicht bereit ist, für diesen Verein zu sterben, sich soweit zu Quälen das er vor Erschöpfung kotzen könnte oder auch noch nach der 90. Minute Vollgas zu geben, der sollte jetzt gehen. Mit dem Vorstand ist alles geklärt. Jeder der zu diesen Taten nicht bereit ist kriegt eine Abfindung und kann sich einen neuen Verein suchen.

Jeder der ein Schlappschwanz sein will und lieber ,da drüben' oder wo auch immer spielen will, hebt jetzt die Hand."


Der Trainer hob dabei selbst die Hand und wartete offenbar, bis es ihm jemand nachmachte.

Ein paar Sekunden lang war es totenstill geworden. Dann packte ich meinen ganzen Mut zusammen, hob die Hand und erhob mich vom Rasen und stand in der Mitte der übrigen Spieler. Völlig überrascht starrte Mourinho mich an, da ich der Einzige war, der mit erhobener Hand da stand.

J. Mourinho: ,,Was soll das, Benni? Ich habe vieles erwartet, aber nicht das. Nicht von dir."

Ich: ,,Nun ja, Trainer. Ich wollte nicht, dass Sie der Einzige Schlappschwanz sind, der zu den Roten will."

Die Mannschaft brach in ohrenbetäubendes Gelächter aus. Mourinho stand immer noch völlig baff mit erhobener Hand vor mir, doch dann brach auch er in Lachen aus und zwinkerte mir grinsend zu.

Grinsend wählten wir die Seiten, ein Löwen-Fan und Amateur-Schiedsrichter hatte sich kurzfristig als Unparteiischer gefunden.

Das Spiel endete natürlich mit einem klaren 6:2-Sieg über unsere ,,Jung-Löwen". Nach dem Schlusspfiff rief uns der Trainer noch einmal zusammen.

J. Mourinho: ,,Gut gespielt, Jungs. Auch von euch. Für den ersten Test war das alles sehr gut. Ihr habt genau mit dem Einsatz gespielt, den ich mir ab jetzt in jedem Spiel wünsche. Und genau das verlange ich von euch. Ihr müsst euch jedes Spiel neu beweisen und einbringen. Ihr seht, es gibt jede Menge Talente, die nur allzu gerne euren Platz einnehmen wollen. Und jetzt ab unter die Dusche mit euch, für heute war es das. Morgen sehen wir uns dann wieder pünktlich um 9 Uhr.

Der Trainer teilte mir in einem kurzen Gespräch mit, dass ich weiterhin Kapitän bleiben würde. Ich fühlte mich darum in meinem Gefühl immer weiter bestärkt, geblieben zu sein.

Diese Entscheidung war die richtige. Für meine Karriere und für 1860 München. Und ich wollte – wie der Rest des Teams – auch den Fans zeigen, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten, uns immer noch zu unterstützen. Am Sonntag-Nachmittag wollten wir den Fans zeigen, was wir konnten. Zumindest den Fans, die uns nach Braunschweig folgen würden.
Deutscher Meister wird nur der FCN!

--MariO91--

#9
Teil 9 – Der erste Spieltag

Breno wechselte für 1 Million Euro Ablöse von den Bayern zu uns. 3 Tage später hatte ich auch in Leonardo Bittecourt aus Cottbus das perfekte offensive Mittelfeld gefunden. Breno erhielt die 20, währen Bittecourt das Trikot mit der Nummer 30 erhalten hatte.

3 Tage vor dem ersten Spiel in Braunschweig verletzte sich Daniel Bierofka. Doch während er bis Sonntag wieder fit sein würde, musste Benni Lauth auch kurzzeitig um sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison um 1 Woche bangen. Doch wer eine hervorragende medizinische Abteilung hat, der bekommt alles hin.

An diesem ersten Spieltag in Braunschweig folgten uns knapp 3.000 Löwen-Fans. 13.968 Menschen waren an diesem Tag in' s Stadion geströmt.

Ich wusste, dass es richtig war, in die 2te Deutsche Liga zu gehen. Hier hast du noch richtige Stadien und keine Luxus-Arenen, wie ich sie aus Mailand, Madrid oder sonst wo in Italien gewohnt war.

Ich: ,,Männer, heute zählt es. Ihr seht es selbst, 3.000 Leute sind uns heute gefolgt. Die fahren Sonntag-Nachmittag bis nach Braunschweig um euch hier siegen zu sehen. Und ich erwarte, dass sie glücklich in ihre Busse einsteigen und mit 3 Punkten im Gepäck wieder nach München fahren. Geht raus und zeigt den Braunschweigern, wer wir sind. 1860 München ist in dieser Saison unschlagbar. Und die Eintracht wird unser erstes Opfer!"

Die Spieler klatschten Beifall und verschwanden aus der Kabine. Einen Moment lang hielt ich inne, atmete tief durch und schritt zu meiner Trainerbank.

Dutzende von Blitzlichter folgten mir und knipsten mich wie die Irren, als ob sie nie wieder ein Foto von mir als Trainer erhalten würden.

ZitatTSV 1860 München: Király – Feick, Buck, Breno, Rukavina – Benjamin – Halfar, Aigner – Bittencourt – Volland, Lauth

Bank:Eicher – Bülow, Schindler – Stahl, Uzoma, Bierofka – Rakic

Tore: 0:1 Benjamin Lauth, 20. Minute

Schiedsrichter: Wolfgang Stark

Besondere Vorkommnisse:Rote Karte Mirko Boland, 18. Minute
Verletzung Antonio Rukavina, Außenbandanriß, 87. Minute

Den Sieg und damit Platz 5 nach dem ersten Spieltag hatten wir mit der Verletzung von Toni Rukavina bezahlt. Er würde uns für knapp 2 Wochen fehlen und war schwer zu ersetzen. Doch es zählte nur das Hier und Jetzt. Und das sah so aus, dass wir den ersten Sieg eingefahren hatten.

DER TSV 1860 MÜNCHEN IST WIEDER DA!
Deutscher Meister wird nur der FCN!

Rizzo


Frosch


Endeavour

klasse story!  :hui:

aaber:
ZitatLuxus-Arenen, wie ich sie aus Mailand, Madrid oder sonst wo in Italien gewohnt war
:panik:

Ueberflieger

Das hab ich ihm im alten Forum auch schon unter die Nase gerieben....Mailand ist nun wahrlich eher heruntergekommen als Luxus...und die Allianz-Arena istn 5-Sterne-Stadion. :effe:

If you wait until you can do everything for everybody, instead of something for somebody, you'll end up not doing nothing for nobody. - Malcolm Bane

--MariO91--

@ Rizzo

Einfach dran bleiben ;) Schön, dass es dir gefällt :)

@ Frosch

Is ja logisch, ich lass meine Ideen für die Story doch nicht ungenutzt :D

@ Endeavour

Danke, aber: ließ den Satz doch mal GANZ GENAU ;)

@ Ueberflieger

Hab gerade unter meiner Nase nachgesehen und gefunden, dass ich dir den Witz schon im alten Forum erklären musste :D
Außerdem ist 60 ja am ersten Spieltag in Braunschweig und nicht in dieser Münchner Schüssel an der Müllkippe...
Deutscher Meister wird nur der FCN!