Fußball-Link/Bilder-Thread

[dAb]

Natürlich nicht!

[Homerclon]

Man müsste jede satirische Show einstellen, da man keine Charaktere mehr hätte. Welche dieser Shows kommt komplett ohne Stereotypen aus?

[dAb]

Tja, aber gibt ja leider genug Leute, die sich wegen so einem Schmarrn aufkoffern müssen.

[alesch]

Man müsste jede satirische Show einstellen, da man keine Charaktere mehr hätte. Welche dieser Shows kommt komplett ohne Stereotypen aus?

Na, das greift ja nun deutlich zu kurz...
Da muss man nun differenzieren zwischen Humor der mit Stereotypen nach oben tritt - oder eben nach unten.
Auch dAbs Kommentar ist so verallgemeinernd, dass es völlig an der Sache vorbeigeht. Er ignoriert wer sich beschwert, er verwässert worüber, ihm ist egal warum. Das ist unzureichend und kontraproduktiv, um sich über das Wie des Zusammenlebens Gedanken zu machen.

Ein verallgemeinerndes "Bald darf man gar nix mehr." ist mir zu billig. Da kann man sich dann vielleicht schon mal die Hintergründe anschauen und über konkretere Aspekte diskutieren.

[Sunlion79]

Bericht: Ronaldinho mit Geld-Problemen

Ronaldinho hat Stress mit der brasilianischen Justiz. Sein Pass wurde bereits eingezogen, da er mit seinem Bruder in einem Naturschutzgebiet gebaut haben soll. Die Strafe soll bei rund zwei Millionen Euro liege. Nun stellt sich aber raus, das berichtet zumindest die Marca, dass Ronaldinho diese Strafe nicht bezahlen kann. Er soll weniger als sechs Euro auf dem Konto haben. Dennoch reiste der Brasilianer in der Welt rum. China und Japan waren seine letzten Ziele. Am 17. November kommt er übrigens zum "Game of Champions" nach Frankfurt.

Dann hat er aber einiges falsch gemacht.

[Fanakick]

"Er soll weniger als sechs Euro auf dem Konto haben."

Was ist denn das für ein Schmarren?

Soll doch einfach zu seinem Buddy Bolsonaro gehen, der erlässt ihm bestimmt die Strafe

[dAb]

Na, das greift ja nun deutlich zu kurz...
Da muss man nun differenzieren zwischen Humor der mit Stereotypen nach oben tritt - oder eben nach unten.
Auch dAbs Kommentar ist so verallgemeinernd, dass es völlig an der Sache vorbeigeht. Er ignoriert wer sich beschwert, er verwässert worüber, ihm ist egal warum. Das ist unzureichend und kontraproduktiv, um sich über das Wie des Zusammenlebens Gedanken zu machen.

Ein verallgemeinerndes "Bald darf man gar nix mehr." ist mir zu billig. Da kann man sich dann vielleicht schon mal die Hintergründe anschauen und über konkretere Aspekte diskutieren.

Und mir ist es zu billig sowas als rassistisch zu verurteilen.

[alesch]

Und mir ist es zu billig sowas als rassistisch zu verurteilen.

Definiere zunächst "sowas", dann können wir uns dazu die Hintergründe anschauen und versuchen die Argumentation dahinter nachzuvollziehen. Eine Bewertung kann ja erst nach einem solchen Denkprozess anfangen.

[dAb]

Geht doch um die Aktion von Rafinha, die du als rassistisch bezeichnet hast.

[alesch]

Geht doch um die Aktion von Rafinha, die du als rassistisch bezeichnet hast.

Alles klar, ich dachte wir wären schon/noch bei Apu.

Also: Ich habe ja bewusst "diskriminierend bis rassistisch" geschrieben, da der Rassismusbegriff als solcher erstens nicht eindeutig definiert ist (haben wir in diesem unseren Kontext hier zum Beispiel noch gar nicht) und zweitens nicht unumstritten ist. Eine Gleichsetzung der Begriffe Rassismus und Diskriminierung kann durchaus problematisch gesehen werden. Die Aktion ist in meinen Augen deshalb mindestens diskriminierend, man könnte in meinen Augen auch argumentieren, es sei rassistisch.
Warum?

Mit Diskriminierung meine ich eine "Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen nach Maßgabe bestimmter Wertvorstellungen oder aufgrund unreflektierter, z. T. auch unbewusster Einstellungen, Vorurteile oder emotionaler Assoziationen". (Hillmann 1994, zitiert nach Wikipedia)
Die Kostümierung Rafinhas würdigt die Gruppe arabischer Männer aufgrund der unreflektierten (ggf. unbewussten) Einstellung herab, sie seien besonders oft bombenbepackte Selbstmordattentäter. Das Vorurteil "Araber=Terrorist und/oder umgekehrt" scheint mir doch allzu offensichtlich. Die emotionale Assoziation "Araber - Angst" ist deutlich, denn Rafinha wählte die Verkleidung bewusst für ein, wie er sagt "Gruselfest". Dass die Herabwürdigung unbewusst erfolgte, dafür spricht Rafinhas Stellungnahme:

,,Halloween ist ein Gruselfest mit übertriebenen Kostümierungen, es lag nicht in meiner Absicht, irgendjemanden durch meine Verkleidung zu verärgern oder in seinen Gefühlen zu verletzen" (Quelle: https://www.welt.de/sport/fussball/article183122488/FC-Bayern-Muenchen-Aerger-um-das-Halloween-Kostuem-von-Rafinha.html)

Diskriminierung liegt deshalb in meinen Augen zweifelsfrei vor.

Die Begründung von Rassismus ist etwas heikler, wie oben beschrieben. Man braucht zunächst mal eine Definition.
,,Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen" (Memmi 1992, zitiert nach Wikipedia).
Diese Definition impliziert eine Absichtshaltung (nämlich Rechtfertigung von Privilegien oder Agressionen). Dass dem Verwender des Rassismus diese Absicht bewusst sein muss, darüber sagt die Definition nichts.
Mit der oben bereits verwendeten Lesart des Rafinha-Kostüms lässt sich eine verallgemeinerte Wertung von Unterschieden leicht ausmachen: DIE sind Bombenleger, WIR nicht. Die Rechtfertigung von Privilegien/Aggressionen dürfte deutlich schwieriger sein, ohne etwas über Rafinhas politische Ansichten zu wissen. Man kann hier sicherlich über Umstände der Gesellschaft reden, in der Rafinha lebt und in der eine Partei immer mehr Macht gewinnt, die sich der selben Gleichsetzung "Araber=Bombenleger" bedient - aber das sagt ja nicht direkt etwas über ihn als Person aus.
Daher wollte ich zwar andeuten, dass ich den Vorwurf des Rassismus' nachemfinden kann - mir gleichwohl die Problematik der Verwendung dieses Begriffs, der von vielen als Totschlagargument missverstanden wird, bewusst ist. Deshalb "bis rassistisch".

[dAb]

Finde es doch relativ vergleichbar die ganze Sache mit Rafinha und Apu.
Nur, dass die Darstellung von Rafinha natürlich deutlich extremer ist.

Wenn man als rassistisch nur die Einteilung und Beurteilung von Gruppen definiert, dann stimmt das natürlich überein. Ich empfinde bzw. setze dieses Wort aber, da es ja mittlerweile als viel negativer benutzt wird, gleichzeitig mit diskriminierend in Verbindung.

Aber wenn man sich als arabischer Terrorist verkleidet, ist dann die Frage, ob das wirklich diskriminierend oder rassistisch ist? Verunglimpft er dadurch Araber? Ich finde nicht. Er setzt ja Araber damit nicht mit Terroristen gleich, er verkörpert ja nur einen arabischen Terroristen. Denke das ist nur eine Kopfsache von Leuten, die das nämlich direkt assozieren.

Und ob jetzt Apu in den USA lebende Inder diskriminiert? Ich denke ebenfalls nicht. Es ist halt eine übertriebene Darstellung. Aber um auch auf den Satire-Reiter aufzuspringen: Dann dürfte man sich auch über Ostdeutsche, deustche Kartoffeln etc. nicht lustig machen. Eben über diese Stereotypen.

[alesch]

Aber wenn man sich als arabischer Terrorist verkleidet, ist dann die Frage, ob das wirklich diskriminierend oder rassistisch ist?

Das erste Problem ist ja schon, die Verallgemeinerung, dass diese Kleidung stellvertretend für "arabische Kleidung" genutzt wird. Wenn er gerne Bombenleger sein will, warum verkleidet er sich wie ein sauischer Prinz? Weil hier keine Differenzierung statt findet.
Die Verallgemeinerung ist ja schon: Araber tragen das. Ist ja wie: Deutsche tragen Lederhose. Der Unterschied bei diesen beiden Beispielen ist aber: Die gesellschaftliche Hierrarchie.
Die nächste Verallgemeinerung: Wenn ich einen Bombenleger darstellen will, verkleide ich mich zunächst als Araber. Dann braucht es nur noch eine Bombe.


Die Apu-Sache:

Und ob jetzt Apu in den USA lebende Inder diskriminiert? Ich denke ebenfalls nicht. Es ist halt eine übertriebene Darstellung.

Dazu müsste man sich natürlich die Darstellung in den jeweiligen Episoden genauer anschauen, um das beurteilen zu können. Wichtig zu berücksichtigen ist aber: Menschen mit indischen Wurzel gehören (gerade unter dem jetzigen Präsidenten) zu einer in den USA benachteiligten Gruppe.
Stereotypisierende Darstellungen dieser Minderheit durch die Priviligierten dieser Gesellschaft (weiße Männer) können (!) diskriminierend sein - jenachdem worauf die Pointen abzielen. Als Rassismus kann aber gelten: Der Priviligierte tritt nach unten nach dem Unterpriviligierten.

Aber um auch auf den Satire-Reiter aufzuspringen: Dann dürfte man sich auch über Ostdeutsche, deustche Kartoffeln etc. nicht lustig machen. Eben über diese Stereotypen.

Da muss dann unterschieden werden: Wird nach oben oder nach unten getreten? Witze über "Ostdeutsche" die nach dem Schema "Ossi=Dumm" funktionieren, treten eindeutig nach unten und sind deutlich diskriminierend. Wenn aber damit auf Menschen aus Ostdeutschland gezielt wird, die rassistisches Verhalten zeigen, dann ist es ein Treten nach Tätern - und damit gute Satire.
Das Arbeiten mit Kartoffeldeutschen-Witzen sind entweder von Mitgliedern einer unterpriviligierten Gruppe, die nach oben treten erzählt - Satire. Maximal erzählen hier gleichpriviligierte Menschen einen Witz über ihre eigene Gruppe - definitiv also nicht diskriminierend oder gar rassistisch, weil kein Tritt nach unten erfolgt.

[Fanakick]

https://twitter.com/sportschau/status/1060813627874250752

Guter Mann!

[Ueberflieger]

Endlich mal wieder ein Augenthaler-Interview.

[Lupito]

Es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen stelle ich und die Antworten gebe auch ich