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Wahlen

Begonnen von Frosch, 24. März 2012, 22:00:53

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Corns

Da würde ich aber schon unterscheiden zwischen Technikwissenschaftlern und Öknonomen. Technik ist Technik. Der Wirtkungsgrad von Solarmodulen ist X % oder Y %. Und die Sonne scheint durchschnittlich Z Stunden im Jahr.

In volkswirtschaftlichen Berechnungen kommt hingegen immer das raus, was man an Annahmen reinsteckt. Nur ein Beispiel dazu: Was haben Hans Werner Sinn und Co vor Einführung des Mindestlohns gewarnt, dass dies zu Massenarbeitslosigkeit führt, weil ihre Modelle das vorausgesagt haben. Das Gegenteil aber ist eingetreten. Nie waren mehr Menschen in Beschäftigung als heute. Da erwarte ich im Nachhinein gar keine Entschuldigung, aber zumindest mehr Vorsicht bei diesen Vorausberechnungen.

Scholz bezog sich auf die Rente. Dort gilt dort das Gleiche, dass die Prognosen immer von den Annahmen abhängen und man die Annahmen bestimmter 'Experten' durchaus in Frage stellen kann. Das heißt nicht, dass man 'Expterise' im Allgemeinen ablehnt. Das hat er allerdings nicht gut rübergebracht. So wie er es formuliert hat, klang es tatsächlich eher überheblich und beratungsresistent.

dAb

Zitat von: Corns am 17. Februar 2025, 11:31:52Quelle Steuerpläne: Institut der Deutschen Wirtschaft

Würden die Parteien ihr Wahlprogramm eins zu eins umsetzen können, fehlen bei der AfD 149 Mrd. Euro im Staatssäckel und müssten eingespart oder an anderer Stelle zusätzlich eingenommen werden. Die FDP muss Steuergeschenke in Höhe von 138 Milliarden gegenfinanzieren, das BSW 122 Mrd, die CDU reißt eine Lücke von 89 Mrd., die Grünen 48 Mrd. und die SPD verschenkt 30 Mrd. Einzig bei den Linken würde der Staat mehr Geld zur Verfügung haben, auch sehr utopische 198 Mrd. Euro.


Wobei man natürlich auch sagen muss, dass hier einfach nur stur die nackten Zahlen betrachtet werden. Das ist in dem Kontext finde ich sehr schwierig. Die Auswirkungen der Änderungen auf zehn Jahre betrachtet wäre hier top.
Vor allem wenn wir über Planungen von Wirtschaftswachstum reden, zusätzliche Zinsbelastungen oder auch die negativen Folgen auf das Investitionspotenzial.

Weiterhin heißt das ja auch nicht, dass alle Änderungen zu Zeitpunkt x gemacht werden. Die Kosten werden so nie anfallen. Deswegen wird das Programm auch nie 1:1 eintreten. Es ist halt vor allem Verhandlungssache in den Koalitionsverhandlungen und viele Versprechungen werden es dann wieder nicht schaffen.

Lustig fand ich ja dazu auch die Diskussionen. Bei Merz wurde vorgeworfen dafür gibt es versteckte Steuererhöhungen anderswo, ist aber bei Scholz mit seiner Spekulations- und Transaktionssteuer genauso, die die Sparer trifft, wie er später zugegeben hat.

Als es beim Duell um das bessere Wirtschaftswachstum anderer Länder ging, war Scholz' Ausrede noch: Gucken Sie dafür mal die Schuldenbelastung in diesen Ländern an. Tja, und wie will er vieles finanzieren? Mit noch mehr Schulden.

Dass am Ende des Tages der Wähler verunsichert ist und nicht weiß wen oder was er wählen soll, verstehe ich da vollkommen.
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

Corns

Das stimmt alles. Trotzdem erhellen die Zahlen die Debatte. Denn dann muss man genau das erklären, was Du andeutest. Und man hat auf einmal eine ganz andere Diskussion als dass sich die KandidatInnen einfach nur die Parolen aus ihren Kurz-Wahlprogrammen um die Ohren hauen.

Dieser zweite Schritt kommt mir zu kurz. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich heute morgen schrieb, dass mich das Quadripuell nichts weiter gebracht hat. Egal ist es mir bei der AfD. Dass Frau Weidels Programm reine Fiktion ist, merkt man sofort. Sie möchte ja nicht nur 150 Mrd. Euro Steuergelder verschenken, sondern auch noch neue Atomkraftwerke herbeisubventionieren und das Rentenniveau auf 70 % heben. Da interessiert mich auch nicht, wie sie daran scheitert, das schönzureden. Aber bei Grünen, bei SPD und CDU hätte ich mir eine tiefergehende Diskussion schon gewünscht.

dAb

Heute Abend sind ja schon wieder alle im TV zu sehen, diesmal bei der ARD. :bang:
AJFM:
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:joint:

köpper

Ist leider sehr spät im TV. Der Höhepunkt des Wahlkampfs dann zu später Stunde. Vermutlich auch weil da die Fetzen fliegen. Ohne Lindner wird das vielleicht etwas ruhiger, doch viele Argumente für unentschlossene Wähler wird man wohl bei dem durcheinander der verschiedenen Parteiausrichtungen nicht bekommen. Auch wenn die Parteien zuletzt das Thema Migration hatten ist das unwahrscheinlich das Hauptthema. Allein weil eine Menge an Fragen abgedeckt werden will. Es wird wohl Richtung Wirtschaft gesteuert werden, mit dem Merz gestärkt wird. An einen Eklat glaube ich kaum und auch an einen eher sanfteren Ton als zuletzt um aktuell als stark und entschlossen, geeint in Europa aufzutreten

Ueberflieger

Ich hab mich inzwischen auch entschieden. Ne ganz neue Partei diesmal für mich.  :bang:

If you wait until you can do everything for everybody, instead of something for somebody, you'll end up not doing nothing for nobody. - Malcolm Bane

BONSTAR

Zitat von: Ueberflieger am 17. Februar 2025, 19:44:08Ich hab mich inzwischen auch entschieden. Ne ganz neue Partei diesmal für mich.  :bang:
Partei für Verjüngungsforschung?  :hui:

AJFM
ab S33 FS Teutonia Bonn: V-Pokal 43, Finalist 38, 41 & 42; N-Pokal 62, Finalist 60
ab S69 FS Rheinlöwen Bonn: V-Pokal 72

Ueberflieger

Ne. Bei mir wird es die Partei, die am meisten von der AfD gehasst wird. :engel:

If you wait until you can do everything for everybody, instead of something for somebody, you'll end up not doing nothing for nobody. - Malcolm Bane

Dr. Zoidberg

Zitat von: Ueberflieger am 17. Februar 2025, 20:06:55Ne. Bei mir wird es die Partei, die am meisten von der AfD gehasst wird. :engel:

Hamburg Squirrels

Homerclon

Zitat von: Florian Rauh am 17. Februar 2025, 11:08:45Habeck kam ganz schlecht weg bei den Umfragen direkt danach, warum auch immer... es ab und zu einfach mal mit Fakten zu versuchen ist vielleicht keine gute Taktik :D
Die Leute wollen keine Fakten, außer diese bestätigen ihre Meinung.

Zitat von: Corns am 17. Februar 2025, 11:31:52Stimmen die Zahlen, führt die Energiewende zu geringeren Energiepreisen als das Festhalten bzw. ein Zurück zu Kohle, Gas und Atomkraft.
Atomkraft wäre eh die schlechteste Wahl. Die kann nämlich nur dann geringere Energiepreise liefern, wenn vom Staat Subventioniert - siehe Frankreich, und das reißt denen ein Loch in den Staatshaushalt.

Die Atomkraft wird auch nach dem Ausstieg noch über Generationen Geld verschlingen.
Sobald endlich eine Endlagerstätte gefunden wurde, die eine oder andere Milliarde allein für den Bau. Wenn es dann auch noch so abläuft wie beim BER ...

PC Kaufberatung? Starte einen Thread im Allgemeinen Off-Topic.
01100100 00100111 01101111 01101000 00100001
AJFM - Atome Sprungfeld FC: 1.Liga
Meister RL S/W, S44; 2. Liga S72 | Sieger V.Pokal W, S42
Pokal: Finale S79 | EP: Halbfinale, S77

Dr. Zoidberg

Zitat von: Homerclon am 17. Februar 2025, 21:58:02Die Leute wollen keine Fakten, außer diese bestätigen ihre Meinung.
Atomkraft wäre eh die schlechteste Wahl. Die kann nämlich nur dann geringere Energiepreise liefern, wenn vom Staat Subventioniert - siehe Frankreich, und das reißt denen ein Loch in den Staatshaushalt.

Die Atomkraft wird auch nach dem Ausstieg noch über Generationen Geld verschlingen.
Sobald endlich eine Endlagerstätte gefunden wurde, die eine oder andere Milliarde allein für den Bau. Wenn es dann auch noch so abläuft wie beim BER ...

Um ehrlich zu sein, wurde beim Umstieg auf erneuerbare Energien einfach alles falsch gemacht. Hier gab es dann die EEG-Umlage, die jeder direkt zahlt. Natürlich macht das einen schlechten Eindruck, Förderungen für Kernkraft oder Kohle wurden einfach direkt an die Energieversorger von den Steuern gezahlt, das sieht man halt nicht.
Hamburg Squirrels

köpper

#1931
Wahlarena
Das war echt anstrengend sich diesen Wahlkampf anzuschauen.
So richtig hat sich keine Partei bei dem Fernsehauftritt aufgestellt. Vielmehr wurde dort jeder angesprochen und man wusste mal nicht welche Partei geredet hatte, auch war die Fragenauswahl nicht gut. Wenn der Merz beim Thema Altersarmut abblockt braucht man nicht noch drei Fragen hinterher schieben mit der exakt gleichen Antwort, genauso bei Habeck und Weidel, bei Scholz waren die Fragen völlig Nebensache und es wirkte wie eine Plausch ohne Inhalt :wand:

Edit: Weidels Auftritt hat wieder einmal den Eindruck wieder gegeben nachdem es am Anfang normal ablief driftet sie vollkommen ab. Aus dem Grund spaltet die Partei und war somit deren Erfolg am Abend

dAb

Finde übrigens, dass bei beiden Publikumsfragenformaten im ZDF und ARD doch einige Zuschauer teilweise sehr pampig auf die Antworten reagiert haben. Fand ich persönlich nicht so fein.
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
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:joint:

Florian Rauh

#1933
Gab halt auch wieder einige Male eine ausschweifende Antwort welche mit der eigentlichen Frage so überhaupt gar nichts zu tun hatte, da ist es schwer ruhig zu bleiben :D

Beide Moderatoren auch einfach schwach mMn ich hätte manchmal schreien können weil sie nicht nachgehakt haben, dann bleibt der Blödsinn wieder so im Raum stehen und einen Tag später gibt es ja irgendwo einen Faktencheck..... am Sonntag bei RTL waren die Rollen ja auch klar verteilt, Frau Atalay hat halbwegs Niveau reingebracht, und Jauch sollte wohl den Clown spielen... naja wer`s braucht...   gab es zuvor schon mal sooo viele Runden? das ist ja echt übertrieben dieses Jahr, anstatt dann mal die Themen anzusprechen die bisher komplett zu kurz kamen, gehts dann immer wieder um das Gleiche und man kann die Antworten inzwischen vorhersagen
AJFM - FC Saalfeld

Corns

Die Moderation fand ich gestern auch schwach. Vor allem Jessy Wellmer hat eher gestört als geholfen. Ständig hat sie hektisch eingehakt, dass man sich kurz halten müsste. Damit hat sie aber eher Zeit verschwendet, weil die Frage eh eigentlich zuende war oder weil die fragende oder antwortende Person durch den Einwurf aus Konzept gebracht wurde, sich erstmal neu sortieren musste und dann komplett nochmal von vorn neu angesetzt hat. Bei Weidel hat sie zudem so unangenehm aufgesetzt 'kritisch nachgefragt', dann aber schon in der Frage sich selbst relativiert oder sich auf die kleinste Erwiderung von Weidel auf den Faktencheck zurückgezogen. Das war ganz schwach. Entweder sie geht richtig dazwischen oder sie lässt es. Klammroth fand ich besser. Er hat sich weniger häufig reingedeängelt, aber wenn, kam eine klare Frage und er hat nachgefragt, bis eine Antwort kam und dann ging es weiter.