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Der ernste Thread

Begonnen von Frosch, 22. März 2012, 04:01:19

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dAb

#3585
Zitat von: Corns am 22. Februar 2022, 09:36:40
Ich finde nicht, dass es darauf ankommt wie weit sie vorrücken. Sobald ein Soldat die völkerrechtlich definierte Grenze zur Ukraine überschreitet, ist es ein militärischer Angriff auf ein souveränes europäisches Land. Was ist an einer Eroberung von Donezk anders als an einer Eroberung Kiews?

Vollkommen richtig. Völkerrechtlich ist das tatsächlich so. Die Grenzen Europas und der Ukraine wurden damit gebrochen... Nicht nur durch den Einmarsch, sondern auch schon durch seine Aussagen am frühen Abend.
Allerdings denke ich, dass so lange sich das aktuell nur auf die Ostukraine begrenzt, die militärischen Auswirkungen bei weitem nicht so verheerend sind als würde er Richtung Kiew marschieren lassen. Ich denke der Widerstand wird sich noch in Grenzen halten in Donetsk und Luhansk.
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Corns

Ich befürchte auch, dass die Reaktion eine andere sein wird, ob er Kiew nimmt oder sich auf die beiden ostukrainischen Gebiete beschränkt. Wenn man ihm das durchgehen lässt, wie die Annexion der Krim, wäre das nur eine Ermutigung, weiter schrittweise so vorzugehen.

Mal von der aktuellen Eskalation abgesehen haben die Europäer es aber auch ziemlich versaut. Man hätte Putin schon vor 15 Jahren viel stärker an Europa binden müssen, ihm mit einer Öffnung und Einbindung in den europäischen Wirtschafts- und Verteidigungsraum einen Weg aus der Sackgasse der Oligarchie zeigen müssen. Warum hat man mit Russland nicht zum Beispiel über eine EU-Mitgliedschaft gesprochen, zumindest perspektivisch?

Ueberflieger

Zitat von: dAb am 22. Februar 2022, 08:20:33
In welchem Teil sind denn deine Bekannten, Uebi? Ukraine oder "Ostukraine"?
Dnepropetrowsk und Kiew.

If you wait until you can do everything for everybody, instead of something for somebody, you'll end up not doing nothing for nobody. - Malcolm Bane

Olbrany

Zitat von: Corns am 22. Februar 2022, 10:00:36
Ich befürchte auch, dass die Reaktion eine andere sein wird, ob er Kiew nimmt oder sich auf die beiden ostukrainischen Gebiete beschränkt. Wenn man ihm das durchgehen lässt, wie die Annexion der Krim, wäre das nur eine Ermutigung, weiter schrittweise so vorzugehen.

Mal von der aktuellen Eskalation abgesehen haben die Europäer es aber auch ziemlich versaut. Man hätte Putin schon vor 15 Jahren viel stärker an Europa binden müssen, ihm mit einer Öffnung und Einbindung in den europäischen Wirtschafts- und Verteidigungsraum einen Weg aus der Sackgasse der Oligarchie zeigen müssen. Warum hat man mit Russland nicht zum Beispiel über eine EU-Mitgliedschaft gesprochen, zumindest perspektivisch?

Ich glaube, ein EU-Beitritt hätte Putin gar nicht gewollt. Der Fehler den man begangenen hat war, die NATO bis an die russische Grenze auszuweiten. Diese führte zu einem Gefühl der Bedrohung gegenüber Russland und war im Nato-Russland-Pakt so nicht vorgesehen. Zumindest ist das die Ansicht Russlands.
"Durch Bierhoffs Einwechslung hat sich nichts geändert. Im Gegenteil."

angryflo

Ich finde auch man hätte den vermeintlichen "Gegner" zu einem Verbündeten und Freund machen sollen. Das geht zwar nur auf lange sicht, da Putin nun mal Putin ist, aber das wäre allemal besser gewesen als die Muskeln spielen zu lassen und mit Verboten zu drohen. Was hat er den von der Ostukraine, einfach nur noch mehr Land ? das macht ja kein Sinn, das hat er in Russland ja genug, was ist denn in der Ostukraine so wertvoll, dass er sich das einverleiben will ? Bei der Krim war es wohl das ÖL und der dortige Wirtschaftsstandort.

Wenn man das einmal herausgefunden hat, kann man gut mit ihm verhandeln...

alesch

Ich glaube ja, der Hauptgrund ist Testosteron.
"Kalou ist kein Einzelfall." - Heiko Herrlich       "Es ist zum Haare raufen." - Sancho zu Akanjis Friseur.       "Ist das nun das Ende vom Anfang?" - Joshua Kimmich

Louis Lavendel

Zitat von: Olbrany am 22. Februar 2022, 14:20:23
Ich glaube, ein EU-Beitritt hätte Putin gar nicht gewollt. Der Fehler den man begangenen hat war, die NATO bis an die russische Grenze auszuweiten. Diese führte zu einem Gefühl der Bedrohung gegenüber Russland und war im Nato-Russland-Pakt so nicht vorgesehen. Zumindest ist das die Ansicht Russlands.
Nach der Wende hatten die Westmächte/NATO ja zugesichert, dass es keine NATO-Osterweiterung geben wird (wurde gebrochen mit dem Beitritt der baltischen Staaten) und im Gegenzug hat sich Russland aus allen Staaten des Warschauer Pakts zurück gezogen und der Wiedervereinigung Deutschlands zugestimmt. Der Warschauer Pakt wurde aufgelöst, warum gibt es noch die NATO? Warum stationieren die Amis überall Truppen/Raketen in den Ostblockstaaten?
Andersrum hat Putin ja nicht erst angefangen und sonst hat es ja kaum interessiert:
- in Georgien einmarschiert und gekämpft
- in Berg-Karabach einmarschiert und gekämpft
- Krim und Donbas via Separatisten/Wagner
- Zentralafrika via Wagner
- Syrien offiziell gekämpft und hält dort nun 2 Militärbasen am Mittelmeer

Und Deutschland/EU hat die ganze Zeit sogar Putin noch gefördert, selbst nach Killerangriffen in Berlin und Cyberattaken.
Also in Summe war alles schon lange bekannt und nichts neues. Heuchlerei, Lügen und Ignoranz.
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BONSTAR

#3592
Zitat von: Louis Lavendel am 22. Februar 2022, 17:55:26
Nach der Wende hatten die Westmächte/NATO ja zugesichert, dass es keine NATO-Osterweiterung geben wird (wurde gebrochen mit dem Beitritt der baltischen Staaten) und im Gegenzug hat sich Russland aus allen Staaten des Warschauer Pakts zurück gezogen und der Wiedervereinigung Deutschlands zugestimmt. Der Warschauer Pakt wurde aufgelöst, warum gibt es noch die NATO? Warum stationieren die Amis überall Truppen/Raketen in den Ostblockstaaten?
Andersrum hat Putin ja nicht erst angefangen und sonst hat es ja kaum interessiert:
- in Georgien einmarschiert und gekämpft
- in Berg-Karabach einmarschiert und gekämpft
- Krim und Donbas via Separatisten/Wagner
- Zentralafrika via Wagner
- Syrien offiziell gekämpft und hält dort nun 2 Militärbasen am Mittelmeer

Und Deutschland/EU hat die ganze Zeit sogar Putin noch gefördert, selbst nach Killerangriffen in Berlin und Cyberattaken.
Also in Summe war alles schon lange bekannt und nichts neues. Heuchlerei, Lügen und Ignoranz.

Zum ersten Teil:

Ich bin ja bekannterweise kein Freund der NATO,.. Aber eines hat die NATO nicht: Ein Versprechen gegenüber Russland gebrochen. Gorbatschow hat dies selbst als Mythos zurückgewiesen, dass es in den Verhandlungen zur Wende um anderes ging, als um die Zukunft der DDR. Zumal Sjowet und der Warschauer Pakt noch bestand hatten.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-11/nato-osterweiterung-gorbatschow

Man kann die NATO für vieles zurecht kritisieren.. Und trotz der Gefahr eines Krieges, halte ich sie nach wie vor für längst überflüssig, in den derzeitigen Strukturen und würde eine gemeinsame abgestimmte EU Außenpolitik inkl. gemeinsamem Militär mit gesunder Verbundenheit zu den USA, aber unter normalen Umständen (die aktuell nicht gegeben sind) auch zu Russland & China begrüßen (mit zeitgleicher Stärkung und Umstrukturierung der UN). Wäre kostengünstiger und würde uns auch von den USA lösen, ohne sie nicht mehr als Verbündeten zu sehen. - ..Aber nicht für die aktuelle Situation von Putin ausgehend. Ihm geht es um die Wiederherstellung Großrusslands. Das hat er gestern eigentlich recht deutlich gemacht. Die NATO ist in diesem Fall nur ein faules Argument seitens der russischen Führung.
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ab S33 FS Teutonia Bonn: V-Pokal 43, Finalist 38, 41 & 42; N-Pokal 62, Finalist 60
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dAb



Zitat von: BONSTAR am 22. Februar 2022, 18:06:47
Aber nicht für die aktuelle Situation von Putin ausgehend. Ihm geht es um die Wiederherstellung Großrusslands. Das hat er gestern eigentlich recht deutlich gemacht. Die NATO ist in diesem Fall nur ein faules Argument seitens der russischen Führung.

Schöne Aussage Kenias in der UN-Sicherheitsratssitzung:

Don't look backwards and form nations in dangerous nostalgia, choose greatness through political, economic and cultural integration.
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dAb

Russlands Zukunft wird übrigens durch die Sanktionen etc nicht grad rosiger.

BIP genauso groß wie das von Australien, trotz eines Vielfachen an Bewohnern und obwohl beide Staaten sehr rohstoffreich sind.

Bis 2050 wird der Anteil der Arbeitsbevölkerung um 30% sinken. In Weißrussland und Ukraine übrigens noch mehr... Keine wirklich guten Aussichten für die eigene Wirtschaft.

Zwar auch in Deutschland ein Problem. Aber wer interessanter für Fachkräfte ist, sollte klar sein...

Wenn Putin also denkt, dass dieser Weg nun der klügere ist, so wird er sein Land eher in den wirtschaftlichen Abgrund steuern.
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dAb

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BONSTAR

Klick  "Separatisten" haben Putin nun offiziell um militärischen Beistand gebeten. Dann kann es ja zeitnah losgehen. Endlich wieder Krieg in Europa  :popcorn:

Jetzt schnell noch in Aktien von Rheinmetall &Co. investieren  :duckundweg:
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dAb

Geht schon bereits los. :rolleyes:
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#3598
Ganz Ukraine wird angegriffen.

Edit. Auch Weißrussland beteiligt sich.
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ZitatRussisches Militär meldet Manöver in Separatistengebiet Transnistrien

Russlands Militär hat eigenen Angaben zufolge planmäßige Militärübungen in dem von der Ex-Sowjetrepublik Moldau abtrünnigen Separatistengebiet Transnistrien abgehalten. Auf einem speziellen Ausbildungsgelände sei das Stoppen feindlicher Fahrzeuge trainiert worden, teilte der Wehrbezirk West mit. Ob das Manöver in dem Gebiet, das im Osten an die Ukraine grenzt, bereits abgeschlossen ist, ging aus der Mitteilung nicht klar hervor.

Russisches Militär ist seit Anfang der Neunzigerjahre in Transnistrien stationiert. Die von prorussischen Separatisten geführte Region hatte sich in einem Bürgerkrieg von Moldau abgespalten, nachdem sich das Land von der Sowjetunion unabhängig erklärt hatte.
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