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Der ernste Thread

Begonnen von Frosch, 22. März 2012, 04:01:19

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Schappi

Zitat von: Wohlstandsradler am 14. Februar 2014, 10:20:27
Ich wage mal eine These:

Wenn von 1000 Ausländern 5 kriminell wären und 20 kein deutsch sprechen würden, wärt "ihr" nicht bereit, mal wirklich anzuerkennen, dass sich nach "euren" maßstäben 975 integriert haben. Ihr würdet stets über die 25 schimpfen.
Von mir werden auch die integrierten zumindest gedanklich gewürdigt. Wenn Özedmir kein Grüner wäre, wer weiß, hätte ich ihn vllt auch mal gewählt. Und und und, gibt ja viele Ausländer in der Öffentlichkeit oder auch hier im Dunstkreis der Firma z.B. Aber da findet man diese 25 nicht. Wobei ich wetten würde, dass mind. 3 Deiner 5 Kriminellen auch kein deutsch sprechen würden.
Über Kriminalität habe ich nichts geschrieben. Ich denke, da gibt es sich nicht viel, ob nun Ausländer oder nicht.

Schappi

Zitat von: Wohlstandsradler am 14. Februar 2014, 10:30:25
Ich verkaufe ja oft was. Gerade auch während Stadtfesten im Sommer.
Folgende Situation erlebe ich fast immer nur mit Deutschen:

Deutscher steht 10 Minuten in Schlage. Neben dem Verkaufsstand befindet sich ein großes Brett mit allen Getränken + Preisen + Pfanderklärung
Dann ist der Deutsche dran:
Ich: (freundlich) "Hallo, was darf's denn sein?"
Er: (Ohne Begrüßung) Ein Bier
Ich: Welches denn?
Er: Was habt ihr?
//ich kürze mal ab: Wenn wir uns irgendwann soweit verständigen haben und ich ihm eins über die Theke reiche, beklagt er sich entweder noch über den Preis oder darüber, dass er für den Becher Pfand zahlen muss. Oder er macht noch ein dummen Spruch/Witz. Während der Zeit hält er die ganze Schlange auf.

Das ist aber auch sehr pauschalisiert und wie oft kommt das wirklich vor? UNd was macht dich so sicher, dass es *wirklich* Deutsche waren?

HoratioII

Bevor ich mich wieder über dabs perverse Engstirnigkeit aufrege, der allen Ernstes der Meinung ist, seine subjektive Wahrnehmung sei valider als statistische Daten, stelle ich alesch einfach ein paar Daten zur Verfügung. Vielleicht hat er ja mehr Erfolg.

Ein Integrationskurs kostet exakt 792 Euro.

90 % der Befragten im SVR-Integrationsbarometer sehen es als Aufgabe der Migranten, sich zu integrieren.

Die RAM Studie des BAMF besagt, dass 12% der fünf größten Ausländergruppen in Deutschland über schlechte Sprachkenntnisse verfügen. Besonders betroffen: türkische Frauen zwischen 35-64 Jahren mit gut 38% schlechten Sprachkenntnissen. Die Studie bezieht sich nur auf Menschen ohne deutschen Pass und ist rein quantitativ, also ohne jedwede Bereinigung durch Zweit- und Drittvariablen.

Der Sinus Sociovision, der sich auf Migranten-Milieus bezieht, hat etwas andere Zahlen: 94% verfügen über mindestens adäquate Sprachkenntnisse. 65 Prozent unterhalten sich im engeren familiären Umfeld überwiegend oder auch auf Deutsch, für 82 Prozent ist Deutsch die Verkehrssprache im Freundes- und Bekanntenkreis. Und weiter: ntegrationsdefizite finden sich am ehesten in den unterschichtigen Milieus, nicht anders als in der autochthonen deutschen Bevölkerung. [...] Insgesamt zeigen die Ergebnisse dieser Untersuchung, dass es sich bei den in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund nicht um ein besonderes und schon gar nicht um ein einheitliches Segment in
der Gesellschaft handelt. Die den verbreiteten Negativ-Klischees entsprechenden Teilgruppen gibt es zwar, und sie sind im vorliegenden Migranten-Milieumodell auch lokalisierbar. Aber es sind sowohl soziodemografisch als auch soziokulturell marginale Randgruppen.
"Yes, I'm definitely going to hell,
But I'll have all the best stories to tell." (Frank Turner)

Wohlstandsradler

Na ja, ich halte mich hier wieder raus. Wollte zur Abwechslung nur mal Gegen-Pauschalisierungen einwerfen.

Stichhaltige Argumentationen (siehe die von Horatio/alesch) sind ja leider nicht erwünscht.

Schappi

Achman, jetzt fange ich hier auch noch an. Das wird doch eh wieder nix :bang:

Ich hab meine Meinung und Erfahrungen sowie Weltansicht, Du Deine :bier:

Sunlion79

Zitat von: Löwenfan am 14. Februar 2014, 10:34:24
Das ist aber auch sehr pauschalisiert und wie oft kommt das wirklich vor? UNd was macht dich so sicher, dass es *wirklich* Deutsche waren?

Das müssen Deutsche gewesen sein, weil Ausländer doch kein Deutsch können und demnach das Schild gar nicht hätten lesen können. :D
-"Was magst du nicht an Teamarbeit?"
-"Das Team."

Wohlstandsradler

Zitat von: Löwenfan am 14. Februar 2014, 10:34:24
Das ist aber auch sehr pauschalisiert und wie oft kommt das wirklich vor? UNd was macht dich so sicher, dass es *wirklich* Deutsche waren?
Oft. Und ich weiß das genauso sicher, wie dAb und Co wissen, wer Ausländer ist und wer nicht. Muss man nur mal seinen Horizont erweitern und schauen, was um einem herum passiert. ;)

Schappi

Ich wollte auch nur mal Beispiele bringen, ich habe die letzten 20 Seiten ja auch gar nicht gelesen :D

Um vllt auch nochmal das Gegenteil zu würdigen:

wir waren vor Jahren mit der Schule im Gericht. Angeklagter ein Türke (wir kannten vorher nur den Namen, mehr nicht), weiß gar nicht mehr um was es genau ging, war jetz glaub keine Bagatelle aber auch nichts allzu Schlimmes. Er kam rein, und sollte was sagen: Und dann schwätzt der ein breiteres Schwäbisch als ich :D war dann auch alles halb so wild, war ganz nett und ich habe diesen Mann auch nicht negativ in Erinnerung

Schappi

Zitat von: Wohlstandsradler am 14. Februar 2014, 10:37:49
Oft. Und ich weiß das genauso sicher, wie dAb und Co wissen, wer Ausländer ist und wer nicht. Muss man nur mal seinen Horizont erweitern und schauen, was um einem herum passiert. ;)
Also wir haben hier einen Türken auf der Arbeit, wenn der zu Dir kommt, dann wirst Du das nicht auf Anhieb erkennen. Weder vom Aussehen noch von der Sprache

dAb

#1029
Zitat von: HoratioII am 14. Februar 2014, 10:35:32
Bevor ich mich wieder über dabs perverse Engstirnigkeit aufrege, der allen Ernstes der Meinung ist, seine subjektive Wahrnehmung sei valider als statistische Daten, stelle ich alesch einfach ein paar Daten zur Verfügung. Vielleicht hat er ja mehr Erfolg.

Du schnallst es nicht oder willst es nicht schnallen, keine Ahnung. Deine Statistiken mögen für ganz Deutschland gelten, das ist schön. Doch wie Zwerg es schrieb, gibt es in ländlichen Gegenden eben solche aufgezeigten Merkmale. Wobei ich mal behaupte, dass dies auch anderorts (Duisburg, evtl. in manchen Berliner Gegenden) ebenso auftritt. Dass die für überall und sonstwo gelten hat doch nie jemand gesagt. Dennoch gibt es sie. Und nur weil insgesamt 94% Sprachkenntnisse haben, heißt es ja nicht, dass irgendwo anders nur 70% oder so über diese verfügen. Dann sind das für dich statistisch gesehen Randgruppen, aber eben nicht für die Personen, die mit den Problemen betroffen sind.
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

alesch

#1030
Zitat von: dAb am 14. Februar 2014, 09:11:08
Ich sehe, dass diese Diskussion hier einfach nichts bringt.
Das behauptest du schon, bevor eine Diskussion überhaupt stattfinden kann! DU bist derjenige, der nicht diskutieren will. DU und ZWERG redet in einer Tour von ein paar Einzelbeispielen, wo Leute eurem Dafürhalten nach kein Deutsch können. UND JETZT? Was folgert ihr daraus? Könnt ihr jetzt nachts nicht schlafen? Ist die Welt jetzt schlecht? Sind diese Leute vlt. entweder Einzelfälle oder sogar gerade dabei Deutsch zu lernen? Können sies ein wenig, trauen sich aber nicht? WAS WISST IHR UND WAS WOLLT IHR MIT DIESEM "WISSEN"?
Wenn diese Diskussion keinen Zweck hat, dann vor allem, weil ihr pauschal Behauptungen in den Raum schmeißt, sie wenn überhaupt an Einzelbeispielen belegt, und dann aber auch nicht andeutet, was aufgrund eurer "Feststellungen" jetzt zu tun wäre. Das einzige, was ich mir einbilde bei euch rauszuhören ist ein unterschwelliges "(nicht angepasste) Ausländer raus".
Und das finde ich unerhört! Und sich dann hinter so scheinheiligen Argumenten zu verstecken, man wolle ja eine so tolle Gesellschaft für alle die dazu kommen. (Wie zur Hölle auch immer das geht. Ihr definiert Gesellschaft nicht, ihr sagt mir nicht, wie ich denn jetzt dazugehöre und wie nicht. Alles was ihr macht ist willkürlich Leute auszuschließen, das aber einzig an deren ach so schlimmen Verhalten festnagelt. Das ist ein so vorurteilsbehaftetes, vereinfachtes, engstirniges Denken, dass sich mir die Nackenhaare hochstellen. Und dann muss man diskutieren. Ich finde zwar auch das Ergebnis eures Denkens höchst bedenktlich, aber der Weg, wie ihr dahinkommt (nämlich relativ wenig denkend), der ist es, der mir schon ein bisschen Angst macht "um unserrr schööönesss Deutschland".


ZitatDie Beispiele, die der Zwerg nennt, sind hier bei uns Usus. Dass einige, vor allem die Mütter, überhaupt kein Deutsch können, ist hier völlig normal. Alesch kann ruhig weiter auf seinen Zahlen beruhen wollen, aber die drücken nun mal überhaupt nicht aus was in manchen Gegenden eben wirklich Tatsache ist.
Mimimi. Was nichts Aussagt, sind Einzelbeispiele, die Menschen unreflektiert dazu nutzen, ihrer Ablehnung andersartiger Menschen (in welcher Form auch immer diese Andersartigkeit beschaffen ist) eine (höchstfragwürdige) Grundlage zu geben. Und wiederum: Was macht ihr jetzt aus eurer feinen Tatsache?

Zitatso lange es die gibt, genauso wie verschiedene Religionen, Kulturen und Staaten,  wirds auch diese Diskussion immer geben.
So lange die Menschen so verbohrt sind, anzunehme, es gäbe so etwas wie Kultur, die man fest definieren kann und der man sich unterordnen kann, so lange Menschen so intollerant sind, anzunehmen Homogenität sein ein anstrebsames Ziel, so lange wird es diese Diskussion hoffentlich noch
geben. Denn solange es diese Diskussion gibt, gibt es anscheinend ja auch Menschen, die mehr sehen wollen, als das, was vom Thresen aus hört.

Deinem Vorwurf, ich würde behaupten, dass sich Menschen "abkapseln": Ich habe ähnlich pauschal wie du "Phänomene" beschrieben hast, mögliche "Gründe" gesucht und hatte unter anderem eine These aufgestellt, dass man sich womöglich ans Neuankömmling freut, jemanden aus "der Heimat" gefunden zu haben. Und jetzt? Ah, hier:

ZitatDas passiert völlig automatisch, dass man eben zum größten Teil  mit Leuten zusammen ist, deren Sprache man spricht, deren Religion man ausübt usw. Und somit entstehen wieder neue Grenzen, das ist nämlich kein Zusammenleben. Aber das willst du doch gar nicht? Das will ich auch nicht. Ein Gemeinschaft, die zusammen lebt und sich gegenseitig respektiert, das ist doch das was in Ordnung ist. Aber dazu muss man nun mal innerhalb der Grenzen auch manche Dinge annehmen wie z.B. die Sprache.
Zusammenleben statt Gesellschaft jetzt? Eine neue Idee? Riesenkommune? Ich will mit den meisten Menschen meiner "Gesellschaft" aber überhaupt nicht Zusammenleben. So lange wir friedlich nebeneinanderherleben geht das alles fit. Und wenn mein Nachbar "nur türkisch spricht", dann tut mir das doch überhaupt nicht weh und hindert mich überhaupt nicht daran, mit ihm im selben Haus zu leben, in zu grüßen, wenn man sich im Treppenhaus begegnet, etc. Mehr Kontakt habe ich doch zu meinen "deutschen" Nachbar auch nicht. Solange ICH NICHT die Grenze ziehe, weil ich so verstockt bin und sage: Der spricht meine Sprache nicht der scheiß Ausländer der soll zurück in sein Land weil, weil... Keine Ahnung der ist halt nicht so gesellschaftlich und so. Es ist doch die Majorität die Integration überhaupt zulassen muss! Aber erwiesenermaßen finden "Ausländer" schlechter Jobs, werden in der Schule öfter sitzen gelassen oder unberechtigter Weise auf Sonderschulen geschickt und stehen dann ohne Abschluss da. Finde mal ohne Abschluss nen Job. Usw. Es findet eben auch eine riesige Benachteiligung bestimmter Menschen statt, auf die ihr aber überhaupt nicht zu sprechen kommt. Ihr seht nur Einzelfälle, die Symptome tragen und macht diese zur Krankheit. Auf der Grundlage kann man keine politischen Beschlüssen fassen!


ZitatAnsonsten landen wir nämlich ganz schnell dort, was du auch nicht haben willst und schaffen innerhalb nochmal neue Grenzen, anstatt offen für andere zu sein.
Richtig. WIR. Nicht (nur) die. Aber so lange wir nicht auch offen sind, so lange es nicht verdammt nochmal normal ist, dass man auf dieses Bescheuerte Prinzip "Oh, da liegt eine gedachte Linie, eine Grenze, dahinter muss ich mich gaaaaanz anders verhalten, da ist man nicht mehr Mensch, sondern Inländer/Ausländer" scheißt, weil es ein lächerliches Konstrukt ist, so lange bauen wir neue Grenzen.


PS: Was ich gerade noch überlesen habe: Für dich ist Offenheit tatsächlich, Menschen auszuschließen???  :bang:
"Kalou ist kein Einzelfall." - Heiko Herrlich       "Es ist zum Haare raufen." - Sancho zu Akanjis Friseur.       "Ist das nun das Ende vom Anfang?" - Joshua Kimmich

Lupito

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele "Deutsche" den "Ausländern" grundsätzlich mit Ablehnung begegnen, gleichzeitig aber hohe Ansprüche an diese stellen. Nur lässt es sich irgendwie nicht kombinieren, denn wenn ich vom "Fremden" fordere, dass er sich "integriert", ich ihm gleichzeitig aber signalisiere, dass ich mit ihm ja eigentlich gar nichts zu tun haben will, dann passt da irgendwas nicht. Dies kann, verständlicher Weise, dazu führen, dass mancher die "Integrationsbereitschaft" verliert und stattdessen lieber sein eigenes Ding durchzieht. Aber das will der "Deutsche" auch wieder nicht und steckt den bösen integrationsunwilligen Ausländer in die nächste Schublade. Hm... und nun???

In Voerde habe ich in einem 8-Parteien-Haus gewohnt. 7x Deutsche und in eine Wohnung sind "Türken" eingezogen. Noch bevor sie überhaupt jemand kennen gerlent hat, ging innerhalb des Hauses schon die Hetzerei los. "Oh mein Gott, Türken... 2 Kinder ... ". Und? Es waren völlig normale, freundliche Menschen, aber dennoch stoßen sie zuerst auf Ablehnung und Vorurteile.

Kürzlich habe ich mitbekommen, wie es in einem Gespräch um das Thema Kindergarten ging. "Integrationskindergarten? Nee, auf keinen Fall, da sind so viele Ausländer.". Und schon haben wir einen Kindergarten, in den nur Kinder von "Ausländern" gehen. Warum ist das so? Weil die "Ausländer" unter sich sein wollen, oder weil "wir" nichts mit "denen" zu tun haben wollen?

In meiner Schulzeit waren es übrigens die "Türken", die in meiner Klasse zu den besten Schülern gehörten - auch, oder gerade im Deutschunterricht. Da waren es eher die "Deutschen", die eine so grauenhafte Rechtschreibung und Grammatik hatten, dass ich jeden "Ausländer", der seit einer Woche deutsch lernt, besser verstehen konnte :bang:

dAb

Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12
Das behauptest du schon, bevor eine Diskussion überhaupt stattfinden kann!

Blödsinn. Wenn du zitierst, dann zitier doch die ganze Aussage. Da stand doch die Begründung dafür und das habe ich eben Horatio doch auch geschrieben. Wenn ihr mit euren ach so tollen Statistiken ankommt, dann zählen die doch nicht überall. Das habt ihr aber bislang nirgends eingesehen, sondern tut es einfach so ab als wären es ganz seltene Einzelbeispiele. Wenn ich sage, ihr erlebt so etwas in der Art ja eventuell gar nicht, dann ist das für euch auch egal. Ihr denkt ihr könnt darüber bestimmen wie sich andere zu fühlen zu haben und sprecht gemachte Erfahrungen zum Teil als nicht existenz an.

Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12Mimimi. Was nichts Aussagt, sind Einzelbeispiele, die Menschen unreflektiert dazu nutzen, ihrer Ablehnung andersartiger Menschen (in welcher Form auch immer diese Andersartigkeit beschaffen ist) eine (höchstfragwürdige) Grundlage zu geben.

Das ist doch Quatsch. Hier urteilt doch keiner zum Beispiel allgemein. Das bist doch einzig und allein du, der das anderen vorwirft, aber darüber war doch von anderer Seite nirgends die Rede.

Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12Und wiederum: Was macht ihr jetzt aus eurer feinen Tatsache?

Was soll man schon machen? Wir können nichts dagegen machen. Uns bleibt nichts anderes übrig als damit zu leben. Ich kann keine anderen Kulturen hier verbieten, ich kann niemanden zwingen deutsch zu lernen. Wenn sie es nicht wollen, wenn sie unter sich leben wollen, dann machen sie es und es hindert sie niemand. Ob das nun aber gut oder schlecht ist, da sehe ich eben ein schlecht.


Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12Zusammenleben statt Gesellschaft jetzt? Eine neue Idee? Riesenkommune? Ich will mit den meisten Menschen meiner "Gesellschaft" aber überhaupt nicht Zusammenleben. So lange wir friedlich nebeneinanderherleben geht das alles fit. Und wenn mein Nachbar "nur türkisch spricht", dann tut mir das doch überhaupt nicht weh und hindert mich überhaupt nicht daran, mit ihm im selben Haus zu leben, in zu grüßen, wenn man sich im Treppenhaus begegnet, etc. Mehr Kontakt habe ich doch zu meinen "deutschen" Nachbar auch nicht.

Wieso statt? Für mich ist das eigentlich so gut wie das selbe. Die Gesellschaft verbindet uns und im Gegenteil zu dir will ich mich auch mit den Leuten, die in meiner Gesellschaft leben auch verständigen. Wenn du mit deinem Nachbar nicht redest, ist es dein Ding. Aber ich ziehe es schon vor mit meinen Nachbarn, mit Leuten in der Straße, mit Leuten beim Bäcker, Metzger oder sonstwo auch mal zu reden.



Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12Solange ICH NICHT die Grenze ziehe, weil ich so verstockt bin und sage: Der spricht meine Sprache nicht der scheiß Ausländer der soll zurück in sein Land weil, weil... Keine Ahnung der ist halt nicht so gesellschaftlich und so. Es ist doch die Majorität die Integration überhaupt zulassen muss!

Hat denn wer gesagt, dass hier jemand eine Grenze zieht? Ich gliedere hier doch niemanden aus. Die Grenze wird doch zum Teil selbst gezogen von ihnen in dem sie eben das was ich im Abschnitt davor geschrieben habe, doch gar nicht zu lasse.
Da wären wir auch wieder bei deiner Verallgemeinerung. Sowas hat hier doch niemand von sich gegeben, was du jetzt wieder andeutest. Wir schildern Probleme und reden darüber, aber wie soll das denn ordentlich gehen, wenn dann alle paar Beiträge eine Hetzparole vom Diskussionspartner auferlegt wird? Das war hier nirgends auch nur ein Bestandteil der Diskussion sowas. Aber es ist natürlich immer leicht in solchen Diskussionen dem Gegenüber in eine Ecke drängen zu wollen.

Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12Aber erwiesenermaßen finden "Ausländer" schlechter Jobs, werden in der Schule öfter sitzen gelassen oder unberechtigter Weise auf Sonderschulen geschickt und stehen dann ohne Abschluss da. Finde mal ohne Abschluss nen Job. Usw. Es findet eben auch eine riesige Benachteiligung bestimmter Menschen statt, auf die ihr aber überhaupt nicht zu sprechen kommt. Ihr seht nur Einzelfälle, die Symptome tragen und macht diese zur Krankheit. Auf der Grundlage kann man keine politischen Beschlüssen fassen!

Und warum passiert das so? Komischerweise sind hier die Gesetze so, dass Deutsch ein Schulfach ist, dass in anderen Schulfächern deutsch zählt. Achja, komischerweise ist das ja auch unsere Amtssprache. Das sind jetzt Bedingungen, auf die man sich einlassen muss und das sollte man auch wissen, wenn man einwandert. Jetzt sprechen die Eltern nur ihre Muttersprache mit dem Kind, deswegen wird es in der Schule erstmal nicht so gut eingestuft, weil es eben Schwächen in Deutsch hat, obwohl es vllt anderswo gar nicht so schlecht ist. Das meinst du sicher doch auch mit Benachteiligung oder?
Und jetzt siehst du wirklich das Problem an uns, dass sie dadurch benachteiligt werden? Sorry, aber für mich ist das Käse. Das ist wenn überhaupt falsche Erziehung. Aber sich danach zu beschweren, dass es ja nur an uns lag? Sie hätten das doch ganz anders gestalten können.
Achja, ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, ob ihr sowas überhaupt kennt. Hier gibt es Hauptschulklassen da ist der Migrantenanteil bei 100%. Bei mir damals waren es vllt 75%, zwei haben Abi gemacht, da wurde aber auch definitiv mit den Kindern immer Deutsch gesprochen. So und jetzt tragen sie also keine Mitschuld, dass sie im Schulsystem schlechter eingegliedert werden?
Wenn du hierauf antwortest, dann sehe das doch bitte mit den Regeln, die in Deutschland gelten. Und ich will nicht hören, dass sie in der Muttersprache unterrichtet werden sollen. Das wäre möglich in einer Welt ohne Nationen und Völker. Aber nicht unter aktuellen Umständen hier.

Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12Richtig. WIR. Nicht (nur) die. Aber so lange wir nicht auch offen sind, so lange es nicht verdammt nochmal normal ist, dass man auf dieses Bescheuerte Prinzip "Oh, da liegt eine gedachte Linie, eine Grenze, dahinter muss ich mich gaaaaanz anders verhalten, da ist man nicht mehr Mensch, sondern Inländer/Ausländer" scheißt, weil es ein lächerliches Konstrukt ist, so lange bauen wir neue Grenzen.

Alesch, dein Prinzip ist aktuell aber nicht umsetzbar. Solange es überall Gesetze und Vorschriften gibt, die das regeln, ist das nun mal so. Du kannst doch aber nicht einerseits schreiben ich habe nichts dagegen wenn sie halt nur ihre Muttersprache sprechen, aber auf der anderen Seite ist es dann scheiße, dass die in der Schule keine Chance mit dieser Erziehung haben. Eben dann muss man sich darauf einlassen, wenn es nun mal so geregelt ist. Wenn ich aktuell für die Schule ein ordentliches Deutsch brauche, dann muss man auch darauf einstellen. Aber danach zu meckern andere hätten an der Stelle versagt, aber man selbst bzw. seine Eltern nicht, das geht doch nicht.

Aber wie ich es schrieb. Wenn man die Menschen mal so machen lassen würde, wie du es hier gerne hättest, dann würde sich der aktuelle Zustand ganz von alleine wieder herstellen und zwar so, dass wieder alles nach Kulturen, Nationen etc. abgegrenzt wäre. Und dadurch wärst du mit deiner Einstellung "Ich muss ja mit meinem türkischen Nachbar nicht reden" genauso schuld.

Zitat von: alesch am 14. Februar 2014, 10:55:12PS: Was ich gerade noch überlesen habe: Für dich ist Offenheit tatsächlich, Menschen auszuschließen???  :bang:

Auf was beziehst du dich da?
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

dAb

Zitat von: Lupito am 14. Februar 2014, 11:32:48
In Voerde habe ich in einem 8-Parteien-Haus gewohnt. 7x Deutsche und in eine Wohnung sind "Türken" eingezogen. Noch bevor sie überhaupt jemand kennen gerlent hat, ging innerhalb des Hauses schon die Hetzerei los. "Oh mein Gott, Türken... 2 Kinder ... ". Und? Es waren völlig normale, freundliche Menschen, aber dennoch stoßen sie zuerst auf Ablehnung und Vorurteile.

Ich glaube nicht, dass das hier überhaupt irgendwo zur Debatte stand. Ansonsten würden Zwerg und ich nicht mit Russen, Türken, Griechen etc. Fußball spielen. Vorurteile gibt es leider, hat man aber doch überall. Trifft ja auch Schwule und Behinderte als Beispiel oft. Aber , dass es ganz normale Menschen sind, da sagt doch auch keiner was dagegen.

Zitat von: Lupito am 14. Februar 2014, 11:32:48In meiner Schulzeit waren es übrigens die "Türken", die in meiner Klasse zu den besten Schülern gehörten - auch, oder gerade im Deutschunterricht. Da waren es eher die "Deutschen", die eine so grauenhafte Rechtschreibung und Grammatik hatten, dass ich jeden "Ausländer", der seit einer Woche deutsch lernt, besser verstehen konnte :bang:

Das ist zwar immer ein schönes Argument, das hier aufgeführt wird. Aber das ist jetzt nicht unbedingt ein deutsches Problem. Dieses Phänomen tritt überall auf, dass du Einheimische hast, die halt mehr Fehler machen als Schüler, deren Muttersprache es nicht ist.
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

Lupito

Zitat von: dAb am 14. Februar 2014, 12:08:07
Ich glaube nicht, dass das hier überhaupt irgendwo zur Debatte stand. Ansonsten würden Zwerg und ich nicht mit Russen, Türken, Griechen etc. Fußball spielen. Vorurteile gibt es leider, hat man aber doch überall. Trifft ja auch Schwule und Behinderte als Beispiel oft. Aber , dass es ganz normale Menschen sind, da sagt doch auch keiner was dagegen.

Es war jetzt auch nicht auf dich oder Zwerg bezogen. Aber Ausländer sind, meiner Meinung/Erfahrung nach, nunmal besonders von Vorurteilen betroffen. Du magst sie vielleicht normal behandeln, viele tun dies jedoch nicht und tragen somit maßgeblich zu der Situation bei, die dann kritisiert wird.

Zitat von: dAb am 14. Februar 2014, 12:08:07
Das ist zwar immer ein schönes Argument, das hier aufgeführt wird. Aber das ist jetzt nicht unbedingt ein deutsches Problem. Dieses Phänomen tritt überall auf, dass du Einheimische hast, die halt mehr Fehler machen als Schüler, deren Muttersprache es nicht ist.

Es mag kein ausschließlich deutsches Problem sein, aber ein Problem ist es trotzdem. Und als Argument führe ich es auf, weil ich der Meinung bin, dass erstmal wir selbst unsere eigene Sprache beherrschen sollten, ehe wir andere, für die deutsch eine Fremdsprache ist, dafür kritisieren, dass sie unsere Sprache nicht oder nicht gut beherrschen.