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Der ernste Thread

Begonnen von Frosch, 22. März 2012, 04:01:19

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HoratioII

Zitat von: dAb am 15. September 2015, 13:33:23
Ungarn hat heute übrigens ihre Gesetze geändert. Wer ab sofort illegal deren Grenze betritt, kann inhaftiert und abgeschoben werden.

Außerdem will man wohl eine Liste sicherer Herkunftsländer erstellen, sodass man diese direkt wieder abschieben kann. Die Türkei zählt zum Beispiel aber nicht dazu, die Balkanländer jedoch schon.
In Deutschland hat das BVG mal bestimmt, dass die illegale Einreise kein Abschiebegrund sein darf, da es de facto unmöglich ist auf anderem Wege einzureisen.
Die sicheren Herkunftsländer gibt es hier auch. Finde ich schwierig, da die Anträge als "offensichtlich unbegründet" ohne jedwede Prüfung abgelehnt werden. Für Roma in Serbien sieht es aber alles andere als rosig aus. Viel schwieriger finde ich es aber, dass diese Liste immer länger wird und Länder zur Diskussion stehen, bei denen man nur noch mit dem Kopf schütteln kann, z.B. Pakistan oder Bangladesch.
"Yes, I'm definitely going to hell,
But I'll have all the best stories to tell." (Frank Turner)

Louis Lavendel

Zitat von: Löwenfan am 15. September 2015, 11:19:48
Ich finde ja nicht, dass wir helfen "müssen", weil der Mensch so denkt. Wir sollten helfen, damit diese Menschen in ihrer Heimat glücklich leben können, so wie wir das hier auch können. Und deshalb sollte man das eigentliche Problem beheben und nicht die Symptome lindern.
Dein 2. Satz meint ja genau das, was der 1. Satz ausdrückt. Und natürlich möchte jeder was dein 3. Satz beschreibt.

Beispiel (passt wie immer nicht, weil Äfpel und Birnen):
Ich hatte ja die ersten 10 Jahre meines Lebens in der DDR verbracht und auch hier hätte man ja damals (40 Jahre) von westlicher Seite intervenieren können und die Menschen vom Unrechtstaat befreien können. Hat man aber nicht und dann gab es eine Befreiung von innen heraus (in Wahrheit Gorbi). Nur plötzlich waren trotzdem nicht alle glücklich und es gab Millionen (Wirtschafts-)Flüchtlinge und viele die sagten: "Früher war alles besser". Und auch ich war dann vor 8 Jahren ein Wirtschaftsflüchtling, weil ich einfach eine fair bezahlte Arbeitstelle passend zu meiner Ausbildung (Wirtschaftsdiplom) wollte und eine Perspektive.
Was lernen wir daraus? Veränderung (Staatsform, -führung) muss nicht von außen kommen, aber schöner ist in dem "befreiten" Land (Ostblock; Nordafrika) dann auch nicht gleich, sondern die neue Freiheit wird zur Selbstverwirklichung an einem anderen Ort genutzt.

Zu Syrien bzw. zu dAb: dort gibt es seit 2011 Krieg und somit Kriegsflüchtlinge. Jedoch wurde die ganze Zeit den benachbarten Länder nahezu allein die Last/Kosten gelassen (insbesondere Libanon und Türkei). Die Lage der Flüchtlinge dort war in all den Jahren schlecht.
AJFM: FMC Jena; 1. Liga
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Schappi

Zitat von: HoratioII am 15. September 2015, 13:44:40
Ja, kommt. Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, ich wüsste die richtige Lösung oder wollte Löwe vorführen. Ich war nur an seiner Meinung interessiert.

DIesen Eindruck hatte ich auch nicht :bier:

ZitatFür mich bedeutet das, großflächig Hilfsprojekte in diesen Ländern zu initiieren und die Bevölkerung zu stärken, Bildung zu ermöglichen und eine bessere Zukunft in Aussicht zu stellen. Klar wird vieles davon zerbombt werden, klar werden sich nicht alle darüber freuen

Jou, da werden sich viele, vor allem die Despoten, auf den Schlips getreten fühlen. Wer will schon, dass sein Volk aufgeklärt wird ;)

Viele Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht (was zum Beispiel die von Dir angesprochenen Waffenlieferungen angeht) und müssen jetzt ausgebügelt werden. In den 70ern war man mit den Irakern verbündet und lieferte ihnen Waffen, nur damit sie sich später gegen den Westen wenden konnten, Jahre später unterstützte man Bin Laden und was hatte man davon? Das "Jubiläum" hatten wir ja gerade erst.

dAb

Zitat von: HoratioII am 15. September 2015, 13:44:40
Ich bin da eher sehr sozialromantisch angelegt. Die westliche Welt bzw. die reichen Industriestaaten müssen den armen Ländern die Chance geben, sich zu entwickeln und eine Perspektive aufzeigen. Für mich bedeutet das, großflächig Hilfsprojekte in diesen Ländern zu initiieren und die Bevölkerung zu stärken, Bildung zu ermöglichen und eine bessere Zukunft in Aussicht zu stellen. Klar wird vieles davon zerbombt werden, klar werden sich nicht alle darüber freuen, aber fakt ist, dass Menschen, die nicht verhungern und aufgeklärter sind, eher eine Regierung in Frage stellen und Demokratie einfordern.

Das ist sehr sozialromatisch. Meiner Meinung nach vollkommen unrealistisch. Wie willst du denn Hilfsprojekte starten, wenn die IS rigoros gegen Schiiten, Christen, Jesiden und viele andere vorgeht? Wie willst du denn den Krieg stoppen? Durch Hilfsprojekte bekommst du doch nicht die Rebellen davon ab gegen Assad zu sein und Assad bekommst du nicht davon ab gegen Andersdenkende in seinem Volk vorzugehen.

Wenn all diese Probleme nicht wären, ja dann kann man machen was du vorschlägst. Hilft aber wie ich finde in der aktuellen Lage null um den Konflikt dort zu beenden.
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:joint:

dAb

Zitat von: Graetschengott am 15. September 2015, 13:52:39
Zu Syrien bzw. zu dAb: dort gibt es seit 2011 Krieg und somit Kriegsflüchtlinge. Jedoch wurde die ganze Zeit den benachbarten Länder nahezu allein die Last/Kosten gelassen (insbesondere Libanon und Türkei). Die Lage der Flüchtlinge dort war in all den Jahren schlecht.

Joa, und was soll mir das sagen? :kratz: Hatte ich ja auch bereits geschrieben.
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dAb

Zitat von: Löwenfan am 15. September 2015, 13:57:43
Jou, da werden sich viele, vor allem die Despoten, auf den Schlips getreten fühlen. Wer will schon, dass sein Volk aufgeklärt wird ;)

Die Mehrheit der Bevölkerung ist doch aufgeklärt. Sonst gäbe es die starke Opposition gegen Assad gar nicht. Ansonsten wäre der IS bereits gesamt Syrien. Aber das sind sie nicht. Und eben weil sie aufgeklärt sind, sind doch die meisten keine Anhänger von IS, das sind die wenigsten. Und deshalb flüchten sie ja auch davon. Syrien war doch schon vorher im Vergleich zu anderen arabischen Ländern deutlich "aufgeklärter".
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HoratioII

Zitat von: dAb am 15. September 2015, 14:03:08
Das ist sehr sozialromatisch. Meiner Meinung nach vollkommen unrealistisch. Wie willst du denn Hilfsprojekte starten, wenn die IS rigoros gegen Schiiten, Christen, Jesiden und viele andere vorgeht? Wie willst du denn den Krieg stoppen? Durch Hilfsprojekte bekommst du doch nicht die Rebellen davon ab gegen Assad zu sein und Assad bekommst du nicht davon ab gegen Andersdenkende in seinem Volk vorzugehen.
Das sind zwei paar Schuhe. Ich denke, der IS würde deutlich weniger Zulauf bekommen, wenn die Menschen mehr Perspektive hätten. Das zeigt zum Beispiel die Entwicklung der Talliban vor und nach dem Einmarsch der Russen. Aber auch das ist natürlich nur eine Vermutung von mir.
Der tobende Bürgerkrieg ist natürlich etwas ganz anderes. Für mich bedarf es einer Vermittlung durch die UN und einem Waffenstillstand. Beide Seiten sollten klar und öffentlich artikulieren dürfen, was sie fordern und erwarten. Dann hätte man zumindest mal eine brauchbare Arbeitsgrundlage. Dem Eskalationsmodell folgend ist die offene Gewalt die extremste Form des Konflikts und es wird sehr schwierig selbigen zu lösen. Für mich ist Kommunikation wichtig, allerdings auch ein Sich-Aufeinander-Zubewegen und das erkenne ich momentan bei beiden Seiten nicht. Das macht das Ganze umso schwieriger.
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dAb

Ja, in Sachen Bürgerkrieg wäre das denke ich durchaus möglich. Aber auch hier wurde gepennt, dies hätte durch die UN schon viel früher passieren müssen. Wobei da Assad ja damals auch schon nicht sehr gesprächsbereit war. Wurden ja nicht umsonst Sanktionen damals gegen ihn verhängt. Aber vllt wäre es ja aktuell anders.

Dann hat man das Problem IS. Hier darf man ja nicht vergessen, dass dies nicht nur Syrien betrifft, sondern auch den Irak und andere Staaten. Hier ist es denke ich so gut wie unmöglich diplomatisch eingreifen zu können.
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HoratioII

Zitat von: dAb am 15. September 2015, 14:23:42
Dann hat man das Problem IS. Hier darf man ja nicht vergessen, dass dies nicht nur Syrien betrifft, sondern auch den Irak und andere Staaten. Hier ist es denke ich so gut wie unmöglich diplomatisch eingreifen zu können.
Da gebe ich Dir völlig recht. Wer historische Stätten anzündet, Frauen vergewaltigt und mordend durch die Lande zieht, will sich sicher nicht in den Stuhlkreis setzen.
Hier sollte so schnell wie möglich versucht werden, alle Ursachen für deren Aufleben zu bekämpfen und sämtliche Waffenbezugsquellen einzuschneiden.
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dAb

Russland hat ja in den letzten Tagen gut aufgerüstet in Syrien. Angeblich sind mehrere Militärfrachter dorthin geschippert.
Ich denke, dass sich deren Einsatz dort nicht nur auf den IS begrenzen wird... :/
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Toto-77

Zitat von: HoratioII am 15. September 2015, 14:16:15
Für mich ist Kommunikation wichtig, allerdings auch ein Sich-Aufeinander-Zubewegen und das erkenne ich momentan bei beiden Seiten nicht.
Kommunikation mit dem IS ist schlicht nicht auf für uns adäquater Grundlage möglich.
Aber das hattest Du weiter unten ja bereits gesagt.

Zitat von: HoratioII am 15. September 2015, 14:52:04
Da gebe ich Dir völlig recht. Wer historische Stätten anzündet, Frauen vergewaltigt und mordend durch die Lande zieht, will sich sicher nicht in den Stuhlkreis setzen.

Gonozal

Zitat von: dAb am 15. September 2015, 14:23:42
Ja, in Sachen Bürgerkrieg wäre das denke ich durchaus möglich. Aber auch hier wurde gepennt, dies hätte durch die UN schon viel früher passieren müssen. Wobei da Assad ja damals auch schon nicht sehr gesprächsbereit war. Wurden ja nicht umsonst Sanktionen damals gegen ihn verhängt. Aber vllt wäre es ja aktuell anders.

Dann hat man das Problem IS. Hier darf man ja nicht vergessen, dass dies nicht nur Syrien betrifft, sondern auch den Irak und andere Staaten. Hier ist es denke ich so gut wie unmöglich diplomatisch eingreifen zu können.

Die UN wollte ja, aber Russland hat immer sein Veto eingelegt.
Ich hoffe jedoch, daß die Annäherung zwischen dem Westen und dem Iran weiter geht und letzterer sein Bündnis mit Assad überdenkt.
Dann würde Assad seinen wichtigsten Verbündeten verlieren und mit ihm Geld, "beurlaubte Soldaten" und die Hisbollah.
"Das Geheimnis eines erfüllten Lebens ist, gefährlich zu leben"
- Nietzsche

HT:
Meister in der Deutschland-Liga VII Saison 66, 68
Meister in der Ozeanien-Liga V Saison 53, 54, 56. IV 57
Meister in der Zweit-Jugilga Saison V, VI, VII, XIII, X
Meister in der Dritt-Jugiliga Saison I, III, VI, X, XX

Louis Lavendel

Zitat von: dAb am 15. September 2015, 14:03:59
Joa, und was soll mir das sagen? :kratz: Hatte ich ja auch bereits geschrieben.
Sorry, war vllt. ein bissel blöd (in deine Richtung) ausgedrückt.
Es ging um die aktuelle Lösung des Flüchtlingsstroms der Syrier und darauf bezog sich der Inhalt.
AJFM: FMC Jena; 1. Liga
FMp: FC Jena; Liga 1 DE
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Louis Lavendel

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Schappi

Dettmar Cramer ist übrigens gestorben :(