Der ernste Thread

[Homerclon]

Du kannst arabisch?

[Krockie]

Gibts da nicht auch die englische Ausgabe von?

[Homerclon]

Ja.
Aber wer guckt das? Da zappe ich immer sofort weiter.

[Toto-77]

Ja.
Aber wer guckt das? Da zappe ich immer sofort weiter.

Ich glaube bei diesem Thema ist das der unabhängigste und gleichzeitig am nächsten am Thema dran seiende Sender, den Du hier empfangen kannst.

[Gonozal]

Du kannst arabisch?

Gucke die englische Version.
Natürlich sind die auch nicht unabhängig, aber liefern eine andere Sichtweise.

[Louis Lavendel]

Gucke die englische Version.

Ich gucke die arabische Version.
Klingt lustig und die Schrift läuft in die andere Richtung.
Das ist mal ne andere Sichtweise!

[dAb]

Nicht so einfach. Aber was wäre denn dein Vorschlag?

Hoffe, da kommt noch was.

[Louis Lavendel]

Hoffe, da kommt noch was.

Ich sag nur, oberste Dierektive der Sternenflotte (Star Trek):

Die ,,Oberste Direktive" ist der wichtigste politische Grundsatz der Föderation. Sie enthält ein verbindliches Nichteinmischungsprinzip in die internen Angelegenheiten anderer Zivilisationen, ganz besonders, solange diese noch keine Warp-Technologie entwickelt haben. Solche ,,Prä-Warp-Zivilisationen" genießen den besonderen Schutz ihrer kulturellen und geistigen Entwicklung vor Einflüssen aus höher entwickelten Zivilisationen. Die oberste Direktive schließt ein prinzipielles Verbot aller Maßnahmen ein, die geeignet sein könnten, die natürliche Entwicklung einer Prä-Warp-Zivilisation zu verändern, selbst wenn dies unter den besten Absichten oder unbemerkt geschähe. Erlaubt sind lediglich getarnte anthropologische Beobachtungsexpeditionen mit dem Ziel der Erforschung nicht raumfahrender Zivilisationen unter Beachtung der Nichteinmischung.

Allerdings ist das mit der Nichteinmischung natürlich nicht so einfach, weil der Mensch denkt, er "muss" helfen und seine Hilfe ist "gut".
Nur was ist gut? Man spielt schlicht Gott und bräuchte meistens auch göttliche Kräfte um die Folgen zu bändigen und in gute Bahnen zu lenken. Aber was ist gut?

[dAb]

Naja, Pierre schrieb ja man solle das Problem der Flüchtlinge am Ursprung angehen. Also meinst du das jetzt eher nicht?
Jetzt übertrieben gesagt, wenn es im Irak und Afghanistan wieder schlimmer wird und andere Länder auch noch dazu kommen. Was dann?

[Schappi]

Hoffe, da kommt noch was.

Jo, wunderte mich auch schon

[Schappi]

Ich finde ja nicht, dass wir helfen "müssen", weil der Mensch so denkt. Wir sollten helfen, damit diese Menschen in ihrer Heimat glücklich leben können, so wie wir das hier auch können. Und deshalb sollte man das eigentliche Problem beheben und nicht die Symptome lindern.

[Toto-77]

Was wäre denn sonst die Alternative?

Ich schätze zudem, dass es irgendwann wohl so oder so auf eine militärische Aktion gegen den IS hinauslaufen wird.

Ich habe keine wirkliche Idee.

Bei einem reinen Konflikt zwischen der Assad-Partei und den (nicht religiösen) Aufständischen - wie es sich 2011 für uns zunächst darstellte - wäre evtl. noch eine diplomatische Intervention denkbar gewesen.
Die ist ja damals u.a. an Russland gescheitert.
Im Anschluss hätte man das Land wirtschaftlich wieder auf die Füße heben können.

Aber religiösen Extremisten (jeglicher Art) ist ja mit (westlich-) rationaler Denk- und Argumentationsweise nicht beizukommen.
Problem ist halt dazu noch die auch abseits der Religion komplett unterschiedliche Mentalität.
Was wir in Deutschland oder Amerika als gut ansehen (z.B. Demokratie) ist dort nicht unbedingt im allgemeinen Konsens "gut". Man darf halt nicht den Fehler machen, einem Land unser Verständnis eines funktionierenden Staates aufzudrücken. Das führt immer zu Unzufriedenheit.

Eine der Ursachen des Konfliktes ist ja die Jahrzehnte- bzw. Jahrhundertelange Einmischung in innere Angelegenheiten des Nahen Ostens.
Palästinapolitik der Briten nach dem 1. & 2. Weltkrieg, Golfkonflikte, Saudi Arabien... die Liste könnte noch fortgeführt werden.

[dAb]

Ich habe keine wirkliche Idee.

Bei einem reinen Konflikt zwischen der Assad-Partei und den (nicht religiösen) Aufständischen - wie es sich 2011 für uns zunächst darstellte - wäre evtl. noch eine diplomatische Intervention denkbar gewesen.

Richtig. Nun haben wir dort aber mittlerweile nicht nur diese zwei Seiten. Aus dem Grund ist ja aber wie schon geschrieben nicht nur eine diplomatische Lösung schwer, selbst eine militärische ist ohne Kompromisse einzugehen schwierig.

[dAb]

In Sachen Flüchtlinge konnten sich die EU-Minister übrigens nicht einigen. Lediglich, dass man 160k Flüchtlinge verteilt. Aber natürlich nicht wie...
Ansonsten wurde auf den 6. Oktober vertagt.

Wobei 160k ja auch ein Witz sind...

Ungarn hat heute übrigens ihre Gesetze geändert. Wer ab sofort illegal deren Grenze betritt, kann inhaftiert und abgeschoben werden.

Außerdem will man wohl eine Liste sicherer Herkunftsländer erstellen, sodass man diese direkt wieder abschieben kann. Die Türkei zählt zum Beispiel aber nicht dazu, die Balkanländer jedoch schon.

[HoratioII]

Hoffe, da kommt noch was.

Ja, kommt. Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, ich wüsste die richtige Lösung oder wollte Löwe vorführen. Ich war nur an seiner Meinung interessiert.
Ich persönlich halte nichts von militärischer Auseinandersetzung. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das jemals funktioniert hätte und wüsste auch nicht, wie man Krieg mit Krieg lösen will.
Ich bin da eher sehr sozialromantisch angelegt. Die westliche Welt bzw. die reichen Industriestaaten müssen den armen Ländern die Chance geben, sich zu entwickeln und eine Perspektive aufzeigen. Für mich bedeutet das, großflächig Hilfsprojekte in diesen Ländern zu initiieren und die Bevölkerung zu stärken, Bildung zu ermöglichen und eine bessere Zukunft in Aussicht zu stellen. Klar wird vieles davon zerbombt werden, klar werden sich nicht alle darüber freuen, aber fakt ist, dass Menschen, die nicht verhungern und aufgeklärter sind, eher eine Regierung in Frage stellen und Demokratie einfordern. Für mich bedeutet das aber auch, Länder in Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten nicht weiter auszubeuten. Extreme Armut schafft extreme Meinungen, Korruption und Verbrechen. Daher sollte nicht weiter auf Lebensmittel spekuliert werden, die Wasservorkommen in staatliche Hände abgegeben und als Menschenrecht anerkannt werden, deutlich höhere Löhne bei der Bodenschatzförderung bezahlt werden fertigende Industrie in den Ländern aufgebaut werden. Das bedeutet große Einschnitte für die westliche Welt, aber unser Luxus besteht momentan nur aus der extremen Verarmung anderer.
Des Weiteren sind Waffenexporte ein Riesenproblem. Der IS wäre ohne diese große militärische Ausstattung deutlich schlechter dran. Daher kann es nicht sein, dass Deutschland und andere Waffen an Despotenstaaten wie Saudi - Arabien, Kuwait oder die Türkei verkaufen, die offen mit dem IS koalieren. Waffenexporte sollten weltweit erfasst und genehmigt werden, damit die Ausstattung von Terroristen und anderen Spinnern nicht so schnell vonstatten geht.
Und es braucht Zeit. Die Demokratie und das westliche Wertesystem wurde nicht an einem Tag erfunden. Noch vor 200 Jahren waren Demokratie, Freiheit und selbstbestimmtes Leben völlig fremd. Noch vor 20 Jahren durfte in Deutschland eine verheiratete Frau nur mit Zustimmung ihres Mannes arbeiten gehen. Das mag merkwürdig klingen, aber die Menschen brauchen Zeit um sich zu entwickeln und ihren eigenen Weg zu gehen, dabei aber so viel Sicherheit und Unabhängigkeit, dass sie nicht dem erstbesten Spinner hinterherrennen, der ihnen Arbeit und Glückseligkeit verspricht.
Ich weiß, das ist nicht viel und recht unrealistisch. Eine Patentlösung habe ich auch nicht, aber für mich wären das Schritte in die richtige Richtung.