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News, Gerüchte & Transfers [Deutschland]

Begonnen von Frosch, 21. März 2012, 20:09:36

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Florian Rauh

alles Peanuts im Vergleich zu den Verbindlichkeiten von Schalke  :kaffee:
AJFM - FC Saalfeld - 1. Liga Deutschland

köpper

Zitat von: Florian Rauh am 27. November 2024, 12:14:23alles Peanuts im Vergleich zu den Verbindlichkeiten von Schalke  :kaffee:
"Gemeinsam schaffen wir das" dann muss lediglich jedes Vereinsmitglied 1000€ locker machen. Also eine Rate vom Neuwagen eines Spielers zahlen
 :hui:

Corns

Zitat von: köpper am 27. November 2024, 12:12:10Die wurden aber auch erst 2013 beglichen, da war man das erste Jahr wieder schuldenfrei :rolleyes:

Schuldenfrei ist der BVB auch heute nicht. Nur ist das Eigenkapital nicht mehr negativ(!). Das ist aber was ganz anderes als "schuldenfrei".

Laut Geschäftsbericht (S. 65) lag die Eigenkapitalquote zuletzt bei 55 %. Das heißt von jedem investierten Euro gehören 55 Cent den Eigentümern des BVB und 44 Cent Banken, Lieferanten, usw. Die langfristigen Verbindlichkeiten werden mit 79,7 Mio. angegeben (+11,6 Mio. ggü Vorjahr - bei allerings auch höherem Eigenkapital!; EK-Quote quasi konstant).

Florian Rauh

Beim Verschuldungsgrad nehmen sie sich alle nicht viel, vielleicht abgesehen von Freiburg und Hoffenheim
AJFM - FC Saalfeld - 1. Liga Deutschland

köpper

Gab auuch mal eine schöne Doku, glaube FCSP oder Darmstadt. Dort hatte jemand im Verein gesagt in der BL wird die gesamte Saison auf Schulden bestritten, man kalkuliert dort z.T. ein als Aufsteiger weiterhin in der obersten Liga zu spielen, auch die Transfers bringen das ausgegebene Geld wieder ein sonst gibts Miese
 :hau:

Corns

Was heißt denn Schulden? Da gibt es wie bei jedem Unternehmen einerseits langfristige Investitionen. Diese mit eigenem Geld zu tätigen muss nicht das betriebswirtschaftlich klügste sein. Wenn die zusätzlichen Erträge höher sind als die Kosten der Kredite, macht es Sinn, diese "auf Schulden" zu finanzieren. Dann kann man entweder ganz ohne eigenes Geld zusätzlich was verdienen, oder den Ertrag auf den Eigenanteil erhöhen.

Beispiel: die neue VIP-Loge kostet 10 Mio. Euro und man verdient damit über die Laufzeit von 10 Jahren 15 Mio. Dann kann man die 10 Mio. selbst aufbringen und bleibt "schuldenfrei". Man kann aber auch nur 1 Mio. reinstecken und 9 Mio. als Kredit holen. Bei einem Zins von beispielsweise 2,5 % pro Jahr kostet der Kredit über die 10 Jahre insgesamt 10,55 Mio. Euro. Beim Verein bleiben von den 15 Mio. Einnahmen also 4,45 Mio.

Ohne Kredit: Aus 10 Mio. werden 15 Mio. Euro (= Rendite von 4 % pro Jahr)
Mit Kredit: Aus 1 Mio. werden 4,45 Mio. Euro (= Rendite von 16 % pro Jahr)

Hinzu kommt, dass der Verein die übrigen 9 Mio. Euro, die nicht für die VIP-Loge verbraten wurden, anderweitig investieren kann. Außerdem wurde mit den Logen ein Wert geschaffen, der dem Kredit gegenübersteht.

Schulden müssen also überhaupt nichts schlechtes sein. Auch nicht für einen Fußballverein.

Auch laufende Kosten muss man manchmal finanzieren. Wenn die TV-Gelder zum Beispiel erst zu bestimmten Zeitpunkten fließen, man aber vorher schon Ausgaben hat, ist es völlig legitim man diesen Zeitraum mit kurzfristigen "Schulden" zu überbrücken. Die tilgt man einfach aus dem TV-Geld. Das ist weder unseriös noch eine Wette auf irgendwelche Erfolge.

Tatsächlich schwierig kann es aber sein, da gebe ich Dir recht, wenn Geld ausgegeben wird, dass eben nur in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Ziele fließt. Ganz lässt sich das nicht vermeiden.

Als RB Leipzig kann ich den Kader eben nicht so zusammenstellen, dass auch im Falle eines Abstiegs die schwarze Null steht. Aber ich darf halt auch nicht so planen, dass diese nur steht, wenn ich Meister werde und die CL gewinne. Plant das Management aber mit dem Erreichen des letzten Platzes im Europapokal, ist das erstmal seriös. Vor allem, wenn es einen belastbaren Plan B gibt, was passiert, wenn man das Ziel verfehlt. Jetzt kann man sagen, dass RB in dem Beispiel "die Saison auf Schulden bestreitet". Das ist faktisch ja auch so. Gleichzeitig ist es das unternehmerische Risiko, was jedes Unternehmen hat.

Richtig problematisch ist nur, wenn die Planungen so sind, dass "unrealistisch hohe" Ziele erreicht werden müssen oder es keinen vernünftigen Plan B gibt, wenn "realistische" Ziele verfehlt werden. Und genau das war damals beim BVB und bei Schalke der Fall. Da wurde einfach weiter Geld ausgegeben, was nicht da war. Das ist halt... dumm.

köpper

So ganz stimmt das nun auch wieder nicht. Mit Gazprom hatte S04 einst den größten Sponsor in der Liga. Nun hat Bayern den mit Katar Airways.
Bei Borussia Dortmund wurde auch stets mit dem Ziel gewirtschaftet ganz oben in Europa mitzuspielen. Dies ging auch solange gut wie man sich die Topstars aus anderen Ligen zusammen kaufen konnte wie die Investoren bereit waren Geld dazu zu geben. Es wurde jede Saison mehr und mehr Geld in den Kader investiert, die Erfolge waren immer größer je mehr Stars dort spielten. Ein Schneeballsystem.
Bei beiden Vereinen wurde dann irgendwann der Geldhahn abgedreht und man hatte nun die Wahl zwischen einem Kader der Weltklasse ist oder einer geplanten Wirtschaft. In beiden Fällen ist das nicht so einfach wie das von außen dargestellt ist. Mehr Sponsoren aus aller Welt kann man irgendwann nicht mehr auftreiben, mehr Investoren, denen das Börsenhandeln mit Fußballaktien gefällt nicht mehr gefunden werden. Viele Spieler mit hohen Gehältern wollten lieber den Vertrag beibehalten als zu Wechseln, weil dies z.T. auch finanzielle Einbußen mit sich brächte. Im Grunde waren es immer die dummen vereinstreuen Spieler welche zum Verein gestanden hatten und die Großverdiener haben ihre Verträge zur Not auf der Tribüne abgesessen oder wurden aus dem Vertrag gekauft.
In diesem Fall von Lübeck wird das sicher nicht anders sein, außer das sich andere Leute vorher noch das Geld aus dem Verein holen (Berater, Finanziers, Spieler) bevor alles Geld aufgebraucht ist :hau:

Ueberflieger

Qatar Airways ist bei Bayern seit eineinhalb Jahren Geschichte, mal so ganz nebenbei.

If you wait until you can do everything for everybody, instead of something for somebody, you'll end up not doing nothing for nobody. - Malcolm Bane

merfis

Zitat von: Ueberflieger am 27. November 2024, 21:06:27Qatar Airways ist bei Bayern seit eineinhalb Jahren Geschichte, mal so ganz nebenbei.

Stimmt nicht! Seit 1 Jahr und 5 Monaten! :effe:

köpper

#14499
Der Verein hat dann doch recht rasch die Summe zusammengespendet bekommen. Aus dem Artikel geht hervor dass das Vereinseigene Stadion knapp eine Mio.€ im Jahr veranschlagt. Da kann doch irgendwas nicht richtig bei den Leuten dort Oben sein. das wären 70.000€ Miete im Monat. Da mietet man sich doch lieber ein Stadion für den Preis, völlig lachhaft was dort von einem s.g. Profifussballklub abgezogen wird. Nächstes Jahr dann "Spendenziel 1,5 Millionen"?

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Eine-Million-Euro-gesammelt-VfB-Luebeck-ist-gerettet,vfbluebeck520.html

dAb

Passend zur Klub-WM-Diskussion... Die Bayern präsentierten heute Zahlen. Über 1 Milliarde Umsatz in der Gesamt-AG, 55% Eigenkapitalquote, keinerlei Bankverbindlichkeiten.

Da kommen nächstes Jahr die zusätzlichen 100 Millionen der Klub-WM ganz gut. :D
AJFM:
Meister: 1, 5, 6, 7, 13, 16, 28, 32
Pokal: 23, 32
Supercup: 8, 14, 17, 20, 26

:joint:

Toto-77

Zitat von: dAb am 08. Dezember 2024, 18:33:51Passend zur Klub-WM-Diskussion... Die Bayern präsentierten heute Zahlen. Über 1 Milliarde Umsatz in der Gesamt-AG, 55% Eigenkapitalquote, keinerlei Bankverbindlichkeiten.

Da kommen nächstes Jahr die zusätzlichen 100 Millionen der Klub-WM ganz gut. :D
Das ist sowas von zum  :kotz:

Corns

Die Entwicklung ist schon krass. Ich erinnere mich an Zeiten, wo die gesamte Bundesliga in dem Bereich lag.

Einerseits muss man den Hut ziehen vor den Verantwortlichen des FCB. Die holen Jahr für Jahr das Maximum für ihren Verein raus und haben es geschafft in Europa ganz oben dabei zu bleiben. Andererseits zahlt man für den Stephplatz inzwischen rund 50 Euro (z.B. in Gladbach), für das aktuelle Trikot 100 Euro und braucht mehrere Pay-TV-Abos wenn man alle Spiele seines Vereins im Fernsehen schauen will.

Dabei bin ich mir zum Beispiel gar nicht sicher, ob die Erlöse so viel geringer wären, wenn die Liga das Fernsehen selber macht (so wie die Formel 1) und man für 15-20 Euro das Abo und Einzelspiele für 5-9 Euro bekäme (bzw. die Pay-TV-Sender das Signal dann für ihre Kunden auch übernehmen können). Das könnte sich mit der höheren Zahl der Abonennten ausgleichen. Zudem muss nicht der Pay-TV-Anbieter noch Gewinn machen. Es bliebe mehr bei der Liga hängen.